Kann/sollte ich gläubig werden?

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Ich glaube auch nicht daran das sie Erde in 7 Tagen entstanden ist, ist es unbedingt notwendig alles zu glauben?

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.

Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Das ist natürlich deine Entscheidung, ob du an Gott glauben möchtest oder nicht...

Ich kann nur versuchen, zu erklären, warum ich glaube, was ich glauben:

Es gibt - für mich - einfach viele Gründe (Belege, Beweise, Indizien oder wie man das nennen möchte) dafür, dass es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat und dem es eben gerade gefallen hat, sich uns in der Bibel zu offenbaren (die Bibel selbst, die Historizität der Auferstehung Jesu, erfüllte biblische Prophetie, der rote Faden durch die Bibel, Gottes Heilsplan, dass wir die Ewigkeit "in unserem Herzen" haben (dass die Sehnsucht und das Wissen nach einer ewigen Existenz in uns verankert ist; wir merken und spüren, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist), dass das Evangelium [= die "Frohe Botschaft" der Errettung durch den Glauben und Gottes Gnade, Liebe und Barmherzigkeit] die Präzision der Überlieferung der biblischen Bücher, die Schöpfung usw.).

5 Beispiele dafür:

Friedrich der Große fragte seinen gläubigen Reitergeneral von Zieten mal, wie er denn die Wahrheit der Bibel beweisen wolle. Von Zieten antwortete nur: "Die Juden, mein König, die Juden!"

Das ist erstaunlich, denn von Zieten konnte damals nur feststellen, dass die Juden, wie von der Bibel vorhergesagt, in viele Länder zerstreut wurden und ihre nationale Identität über so lange Zeit erhalten haben.

Heute können wir feststellen, dass noch viel mehr biblische Prophetie für das Volk Israel erfüllt wurde: Die Juden wurden wieder im angestammten Land gesammelt; diese Sammlung geschah aus vielen Ländern; die meisten nach Israel zurückkehrenden Juden glauben nicht an Jesus als ihren Herrn und Messias; die Staatsgründung erfolgt plötzlich und unter ständigen Konflikten mit den Nachbarstaaten; das Land beginnt nach der Ankunft der Juden aufzublühen.

All das beobachten wir direkt vor unseren Augen. Das sind weder Logikfehler noch ungenaue Prophezeiungen oder gar sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Christen haben schon im 18. und 19. Jahrhundert gesagt, dass sich diese Dinge erfüllen würden, eben weil es in der Bibel steht.

Empfehlenswert ist auch dieser Artikel: Ist die Bibel wirklich Gottes Wort?


chrisbyrd  09.04.2025, 17:05

In eine der großen Kirchen musst du nicht unbedingt eintreten, aber die Gemeinschaft und der Austausch mit anderen Christen ist schon nicht ganz unwichtig (ganz im Gegenteil).

Empfehlenswert sind z. B. auch freie christliche Gemeinden, Hauskreise oder Bibelgesprächskreise.

Noch ein paar Gedanken dazu, was ein Christ ist:

Der christliche Glaube ist eine persönliche Entscheidung. Christ wird man, wenn man an den Gott glaubt, der sich uns in der Bibel offenbart und das stellvertretende Opfer vom Kreuz von Jesus Christus zur Vergebung unserer Sünden für sich in Anspruch nimmt.

Das bedeutet, dass wir alle in Worten, Taten und Gedanken sündigen und deshalb Gottes heiligen, reinen und gerechten Maßstab verfehlen und eigentlich nicht zu ihm kommen können. Deshalb ist Gott in Jesus Christus selbst Mensch geworden, um stellvertretend für unsere Sünden zu sterben. Wenn wir darauf vertrauen, sieht uns Gott als reingewaschen von aller Schuld an und wir dürfen uns seine Kinder und Freunde nennen. Weil Gott uns liebt (vgl. Johannes 3,16). Das ist wirklich wunderbar!

Den Eintritt in die Kirche markiert die Taufe. Solltest du zwischen 13 und 15 Jahre alt sein, empfiehlt es sich, daß du dich in einer evangelischen Kirche zum Koinfirmandenunterricht anmeldest, bevor du dich für eine Taufe entscheidest. Im Konfirmandenunterricht bereiten sich Jugendliche im genannten Alter, die bereits als Kind getauft wurden (allerdings gibt es auch Ungetaufte dazwischen, die während der Konfirmandenzeit getauft werden) auf ihre Konfirmation vor. Da lernen sie alles, was zum christlichen Glauben dazugehört. Unter anderem wird gelernt, daß die Entstehung der Erde in sieben Tagen ein Schöpfungsmythos ist. Auch praktiziert die evangelische Kirche die Gleichberechtigung der Geschlechter, was sich z.B. auch darin äußert, daß es Bischöfinnen gibt, und eine davon - Kirsten Fehrs - ist die Chefin der EKD. Weiter bietet die evangelische Kirche auch Trauungen für homosexuelle Paare an. Du siehst also, die Kirche ist ganz auf Höhe der Zeit.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Wenn du DICH das fragst, dann solltest du dir auch selbst antworten. Mache, was DU für richtig und wichtig hältst, folge deinem Herzen.