Kann mir nicht vorstellen zu arbeiten?

6 Antworten

Hi die frage ist zwar schon lange her, aber keine Ahnung, ich antworte trotzdem xD

Ich bin jetzt leider schon 19, fast 20 und mir geht es auch so wie dir. Ich sehe es auch nicht ein, dass ich für den Rest meines Lebens 5-7 Tage die Woche à 8-12h für jemanden Knechten gehe, um danach noch schön 35-45% Steuern + den ganzen anderen Kram den man noch blechen muss zu bezahlen.

Ich meine, wofür leben wir denn? Es kann doch nicht sein, dass man nur lebt um zu arbeiten.

Nur leider kommt man nicht drum herum. Wir haben 2023, alles was es nicht gab gibt es schon. Die reichen werden immer reicher, die armen immer ärmer. Und nur wer schon Kapital hat, kann auch mehr daraus machen. Außer man lässt sich für einen lächerlichen Lohn Knechten um am Ende die Hälfte davon wieder abzudrücken, aber selbst dann ist es so wenig Geld, dass es sich nicht lohnt in etwas zu investieren. Und wofür dankt uns der Staat? Richtig - steigende Mieten, steigende Supermarktpreise, steigende Bußgelder, steigende Sozialabgaben, Steigende Energiekosten... Und die Inflation hat da nur einen geringen Schuldanteil. Ich könnte stundenlang so weitermachen, aber hat ja auch keinen Sinn. Denn wir sind nur einfache Bürger die an der Sache sowieso nichts ändern können und müssen uns im Endeffekt mit dem zufrieden geben, wie es der Staat will. Ich liebe Demokratie 😂. Naja egal.

Ich möchte mit all dem nicht sagen, dass arbeiten an sich kacke ist, aber es kommt auf die Umstände drauf an. Und wenn du statt dem Job den du gerne machen würdest, in dem du aber nur 13€/h verdienst, einen Job machen musst den du nicht, oder viel weniger gerne magst, aber dafür 25€/h verdienst, jedoch am Ende des Monats trotzdem nichts zum sparen übrig bleibt, dann braucht sich der Staat auch nicht wundern warum es immer mehr Fachkräftemangel usw. gibt. Mal ganz abgesehen von dem Bildungsssystem, aber das ist ja auch wieder eine Geschichte für sich...

Ich kann Nachts nicht schlafen weil ich weiß, dass es in naher Zukunft so weit sein wird, mein Leben hinter mir lassen zu müssen und zum Arbeitssklaven zu werden. Wenn wir nicht im Lotto gewinnen oder uns niemand Geld schenkt, werden wir uns leider damit abfinden müssen.

Auch wenn es vielleicht schon zu spät ist, aber falls du es noch kannst, würde ich versuchen so lange wie möglich noch irgendwie Schule/Studium zu machen um noch so lange wie möglich halbwegs das machen zu können, was du gerne möchtest. Wenn du dein Abitur schaffst, könntest du Informatik studieren und dann was in dem Bereich machen, weil du ja meintest, dass du gerne programmierst. Und sobald du die Möglichkeit hast, würde ich sowieso aus Deutschland raus. Ich denke nicht, dass sich hier noch etwas in die positive Richtung entwickeln wird, zumindest nicht zu unseren Lebzeiten.

Ich würde auch gerne programmieren können, weil es faszinierend ist, aber leider bin ich zu schlecht in Mathe. Und wegen diesem einen einzigen Fach werde ich wohl auch nie mein Abi schaffen, aber naja ^^.

Ob das wer ließt oder nicht, ich wollte das einfach mal los werden.

Dir auf jeden Fall wirklich alles Gute, ich hoffe, dass du einen Weg aus diesem System finden kannst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Auf meinem Gymnasium haben wir ganze Tage damit verbracht uns in der Berufswelt zu bilden, haben gelernt Bewerbungen zu schreiben usw. aber nicht ein einziges Wort übers selbstständig sein

Merkst du was?

Du willst selbstständig sein, beschwerst dich aber, dass du dich darüber selbstständig informieren musst...

Was heißt schon normal? Dein Traum ist durchaus verwirklichbar, aber dazu musst du bereit sein, insbesondere am Anfang, hart zu arbeiten.

tritet 
Fragesteller
 01.06.2021, 00:54

Ja, selbstständig sein heisst eben auch hart arbeiten, das darf man nicht vergessen. Allerdings zu deiner ersten Aussage, ich beschwere mich natürlich nicht darüber dass Ich selber mich darüber informieren muss, aber ich beschwere mich eher darüber dass Schulen darüber nicht bilden und dadurch andere Leute nie wirklich auf dieses Thema stossen. Ich hab ja das Glück dass ich selber auf das Thema gestossen bin, aber viele andere konnten das eben nicht. Lg

0

Du bist doch ein ganz normaler Pubertärer, der meinen muss, die Arbeitswelt sei gegen ihn.

Meine Tipps, da ich als 16-jähriger Gymnasiast mit Hilfe meiner Eltern mein erstes Unternehmen gründete:

  1. Wenn du gut programmieren, zeichnen, 3D modellieren kannst, dann absolviere mehrere Praktika in verschiedenen kleinen Unternehmen, die dich dafür einsetzen wollen. Du musst dich von Autoritäten und im Team der "Gleichtalentierten" messen lassen, um deine Arbeit und dich selbst besser einschätzen zu können, um zu erkennen, ob das ein Berufsweg für dich werden könnte. Dann informiere dich über die Studiumsmöglichkeiten!
  2. Wenn du mit deinen Leidenschaften selbstständig wirst, dann arbeitest du automatisch bis zum Umfallen, das kenne (auch) ich. Arbeitsfreie Tage haben mich quälend gelangweilt, ich vermied sie absichtlich - so schaffte ich "nebenbei" doch das Abitur und meine erste Berufsausbildung per Fernlehrgang: Und wie blöd glotzten da so manche arrogante Mitschüler und engstirnige Lehrer, als sie meine Wege bei der ABI-Feier durch meine Eltern erfuhren! Ich schwieg dazu.
  3. Das heißt Selbstständigkeit: Ausdauernd konzentriertes Arbeiten für ein oder mehrere Ziele mit Selbstorganisation von Arbeit und Freizeit. Das kann auch "nur" dein Abitur sein! Denk ´mal darüber nach!! Und beruflich ist plötzlich der Kunde dein dich bestimmender Arbeitgeber.

Viel Einsicht und Mut und Glück und Erfolg!

So habe ich damals auch gedacht. Aber wo ich angefangen habe irgendwo neben der Schule noch arbeiten zu gehen & mein eigenes Taschengeld zu verdienen, wusste ich ohne Job geht es nicht. Wenn man einmal drinnen ist, ist gut.

natürlich musst du nicht lebenslang für jemanden arbeiten gehen, aber kein Chef fällt vom Himmel. Dafür muss man hart arbeiten/studieren oder sich weiterbilden. Jeder fängt mal klein an und kann ganz groß raus kommen. Dafür braucht man sehr viel Disziplin.

Kannst du dir denn vorstellen, zum Friseur zu gehen, und nachdem er dir die halbe Frisur geschnitten hat sagt er „so, hier mach ich jetzt mal Schluss, wenn du übermorgen wiederkommst, schneide ich die andere Hälfte“? Oder du gehst abends innerhalb der Öffnungszeiten noch zum Supermarkt, aber die Ladeninhaberin hat spontan entschlossen, dass sie für heute genug hatte und geschlossen? Wie würde dein Leben aufsägen, wenn auch nur die Hälfte der Leute, mit denen du im Alltag zu tun hast, sich nicht an Zeiten halten und willkürlich ihre Arbeit abbrechen würde?

tritet 
Fragesteller
 01.06.2021, 01:11

Was sind das denn bitte für schwachsinnige Argumente? Alle Berufe die du gelistet hast BASIEREN DARAUF dass sich an Arbeitszeiten gehalten wird.

Ein Friseurschnitt eines Käufers darf nicht abgebrochen werden und dessen Prinzip ist eben dass es an einem Stück, ohne Pause durchgeführt wird. Ein Supermarkt läuft nach dem ähnlichen Modell, hier muss eben immer jemand am Arbeiten sein da ein konstanter Influx an Einkäufern existiert, und der Aufenthalt eines Mitarbeiters vom Eintritt des Käufers -> bis zum Weg zur Kasse vorgesehen ist.

Jetzt schau dir mal meinen gelisteten Traum an:

Ist hier das selbe Prinzip zu sehen?

Nein, nicht ansatzweise.

Da diese nämlich Projekt/Deadline basiert sind. Man hat einen gewissen Zeitraum bis zur Fertigstellung eines Produktes vorgesehen, bei dem man sich die Arbeitszeiten flexibel aufteilen kann, vorausgesehen das Produkt wird eben bis zur Deadline geliefert.

Die Arbeitswelt ist nicht nur so schwarz/weiss wie du es siehst, und nicht jeder Beruf ist so wie deiner.

1
warai87  01.06.2021, 01:40
@tritet
Da diese nämlich Projekt/Deadline basiert sind

Ja, und diese Deadlines werden so kalkuliert, dass eine Arbeit, die zwei Wochen in Anspruch nimmt, auch nach zwei Wochen fertig sein soll. Wenn nicht einmal du selbst im Voraus sagen kannst, wann du frei haben möchtest, können es deine Kunden erst recht nicht.

Ich habe mit ziemlicher Sicherheit schon in mehr Jobs gearbeitet als du. Unter anderem war ich auch mal freiberuflich tätig und konnte mir meine Arbeitszeit frei aussuchen - mit allen Konsequenzen. Spoiler: Ich bin freiwillig wieder in ein Angestelltenverhältnis zurückgegangen, denn da kriege mein Gehalt auch dann gezahlt, wenn ich mir frei nehme (ob nun wegen plötzlicher Krankheit oder Urlaub). Auch meine Arbeit bleibt nicht liegen und wird von jemandem übernommen, da ein Arbeitgeber gegenüber seinen Angestellten dazu verpflichtet ist, für genug Personal zu sorgen. Fazit: Sich als Angestellter frei zu nehmen ist vielleicht nicht einfacher, aber VIEL risikofreier als als Freiberufler/Selbstständiger.

Aber ja, bestimmt hab ich einfach keine Ahnung, die 16-Jährige weiß es auf jeden Fall besser.

0
tritet 
Fragesteller
 01.06.2021, 02:27
@warai87

Du hast ein Fazit auf eine von dir neu gestellte Fragestellung aufgebaut. Es stand nie die Frage im Raum ob es einfacher, oder risikofreier ist sich als Freiberufler frei zu nehmen.

Es ging mir darum, dass du NICHT NUR das Prinzip von Flexibilität grundlos und sinnesfrei so geredet hast, als wäre es totaler Schwachsinn, sondern waren auch deine Beispiele nicht passend und haben nirgends hingeführt. Du hast es so dargestellt als wäre das Prinzip davon Arbeit von Zeit zu Zeit spontan abzubrechen und wann anders weiterzuführen völlig impraktikabel.

Nochmal: Es stand nie die Frage im Raum ob Flexibilität einfacher oder risikofreier ist, darum ging es mir nicht, es ging mir darum dass deine Beispiele nicht gepasst haben und so dargestellt wurden als würden flexible Arbeitszeiten garnicht in Frage kommen.

Ja, und diese Deadlines werden so kalkuliert, dass eine Arbeit, die zwei Wochen in Anspruch nimmt, auch nach zwei Wochen fertig sein soll.

Hier hast du es selbst perfekt gesagt: Diese Deadlines werden so kalkuliert dass die Arbeit auch nach zwei Wochen fertig sein soll. Nun, geht das bei den Beispielen die du genannt hast? Lies dir deinen Hauptkommentar nochmal durch. Es geht eben nur bei Projektbasierter Arbeit, und dieses kalkulieren und einplanen ist exakt das was mir mehr gefällt.

Man kann sich als Freiberufler auch seine Zeit selber so einplanen, dass man spontane Entscheidungen noch unter die Deadline quetschen kann. Da jedoch Menschen verschieden sind, und das manche besser können als andere, ist es eben von Person zu Person abhängig. Sowas erfordert eben gute Einplanung und z.B. auch Disziplin um dann am nächsten Tag doppelt so produktiv weiter daran zu arbeiten.

Der Fakt dass du deine logischen Denkfehler mit meiner unterlegenen Arbeitserfahrung probierst zu rechtfertigen zeigt mir wie diskussionsfähig du bist. Ich brauche keine Berufserfahrung um zu sehen dass deine zuerst genannten Beispiele totaler Schwachsinn waren.

0