Kann man sich selber reiten beibringen?

8 Antworten

Man kann sich selbst beibringen, irgendwie oben zu bleiben und irgendwie von A nach B zu kommen. Habe ich als Kind so gemacht. War aber sehr schmerzhaft und gefährlich. Darüber hat sich damals keiner Gedanken gemacht. Auch für die Ponys war das sicher nicht sehr schön - die wußten sich aber zu wehren. Man hat sich zusammengerauft. Das Endergebnis war dann recht mäßig, weil weder für Mensch noch fürs Tier wirklich erfreulich.

Irgendwann später habe ich dann Unterricht erhalten. Ich empfehle aber dringend, letzteren zuerst zu nehmen.
Und nein, ich kann nicht schreiben, wie, wenn man autodidaktisch reiten lernen will. Eigentlich klar - zusehen, wie man da rauf kommt, und wenn man oben ist, versuchen, oder zu bleiben. Ein nicht gänzlich verdorbenes Pferd zeigt dir jedesmal , „was ne Harke ist“, wenn du es mit deinen dilettantischen Versuchen zu sehr belästigst. Das kann leicht im Krankenhaus oder gar im Grab enden.

Nein - unmöglich:

Zum Wohle des potenziellen Pferdes, auf dem du später reiten möchtest - und auch zu deinem Wohl !

Zu groß die Gefahr, dich und das Pferd zu schädigen - Klammeraffen-Sitz, Riegeln und andere reiterliche "Unarten" sind nur schwer wieder abzugewöhnen...

Nichts kann die kompetente Praxis ersetzen - was du vorab jedoch tun kannst:

  • Auf einer Schaukel üben, das Becken nach vorne zu schieben - um später deinem Pferd mit dem "Kreuz" treibende Hilfen zu vermitteln...
  • Auf einem großen Pezziball Balance und Gleichgewicht trainieren - indem du dein Becken seitlich nach unten kippst

Später musst du dein Pferd fühlen, erspüren - und gleichzeitig eine Interaktion mit ihm aufbauen...

Ihr müsst euch gegenseitig verstehen und erfühlen können - nur so kann ein Vertrauensverhältnis entstehen.

Dazu braucht es den kundigen, erfahrenen - und einfühlsamen - Beobachter und Lehrer, vom Boden aus !

Viel Erfolg ! ;)

Naja, rauf kommen und versuchen nicht runter zu fallen kriegt man schon hin. Und mit einem braven, gutmütigen und gut ausgebildeten Pferd kommt man alleine auch durchaus vom Fleck.

Spoiler: Solche Pferde werden immer seltener und die, die es gibt, gibt man nicht aus der Hand.

Für alles andere, sprich korrekte Hilfengebung, "lenken" und co. sollte man schon jemand haben, der einem das zeigt, spart viel Frust und blaue Flecken und verhindert, dass das Pferd verriten wird. Außerdem schleichen sich so keine Fehler ein. Wenn man es heimlich "immer schon so" gemacht hat und es ist eben falsch, dann wird das sehr schwer, das wieder raus zu bekommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse

Ja, indem man selbst für die Theorie Bücher liest und bei Reitstunden zusieht und selbst Reitunterricht beim Profi nimmt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Reiten ist nicht gleich reiten.
Für mich bedeutet Reiten, das Pferd ohne Schmerzen zu lenken, das Tempo zu bestimmen und gymnastische Übungen mit ihm zu machen, die es langfristig gesund erhalten. Das ist ohne Unterricht nicht möglich.

Wenn Reiten für dich bedeutet das Pferd von A nach B zu bringen ohne runter zu fallen, dann eventuell ja, wenn das Pferd geduldig genug ist.

Wenn man keine Ahnung hat handelt man erstmal intuitiv. Du wirst also wahrscheinlich einfach rechts am Zügel ziehen bis das Pferd nach rechts abbiegt. Das klappt dann auch immer besser weil das Pferd einfach dem Schmerz im Maul folgt. Du kommst am Ziel an aber Du hast dem Pferd nix gutes getan.

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren
Urlewas  01.09.2023, 15:09

…sofern das Pferd nicht über die Schulter ausbricht und gradeaus weiterläuft. Spätestens dann merkt man, dass die komplexe Koordination der Hilfen nicht ohne adäquaten Unterricht erlernbar ist 😆

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SuperB18  01.09.2023, 15:28
@Urlewas

Joa nach ner Weile passt sich das Pferd dem Murks an wenn es gutmütig ist.

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