Kann man mit Hilfe von Destillation Mikroplastik vom Wasser trennen?

4 Antworten

Das sollte meines Wissens nach möglich sein, da bei einer Destillation nach Siedepunktsunterschieden getrennt wird. Festes Plastik hat auch in feiner Verteilung einen deutlich höheren Siedepunkt als Wasser und ist unter den Destillationsbedingungen nicht flüchtig. Ob allerdings auch hier eine Art der Wasserdampfdestillation wie bei mehr oder weniger flüchtigen unlöslichen organischen Substanzen eintreten kann, vermag ich nicht verbindlich zu beantworten. Ich vermute aber, dass das nicht der Fall sein wird. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass bei einer einfachen Destillation ohne Kolonne Mirko- oder Nanoteilchen mit dem Wasserdampf in die Dampfphase mitgerissen werden und so in das Destillat gelangen können. Bei Verwendung einer ordentlichen Kolonne ist das m.E. auszuschließen.

Aber besser sollte eine Reinigung über eine Ultrafiltration erfolgen, Das ist energetisch günstiger und führt mit Sicherheit zur gewünschten Rückstandsfreiheit, wenn man die geeigneten Membranen verwendet.

Das müsste gehen, aber man sollte vielleicht einen Demister zwischenschalten, damit der abziehende Dampf nicht vielleicht doch feinste Kunststoffpartikel mitreisst. Aber warum willst du destillieren? Kostet sehr viel Energie. Mit einer Filtration, oder sogar Ultrafiltration solltest du den Mikroplastik auch aus dem Wasser entfernen können.

Y44Runa 
Fragesteller
 22.09.2023, 23:24

Danke für den Tipp mit dem Demister. Aber bestehen solche Wasserfilter nicht auch wiederum aus Plastik(+evtl. Weichmacher etc.)? Theoretisch könnte ich ja ein Vakuum anlegen bzgl. des Energieverbrauchs.

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Tutmosis  23.09.2023, 01:34
@Y44Runa

Könnte man, aber das Vakuum muss man auch wieder mit Vakuumpumpen erzeugen, die Strom brauchen. Meist Drehschieber-Vakuumpumpen, oder Wasserringverdichtern. Je nach Partikelgröße und Dichte könnte man versuchen, die Kunststoffpartikel mit Zyklonabscheidern vom Wasser zu trennen, oder mit Zentrifugen. Braucht aber auch alles Strom. Filter können aus Kunststoffen, oder Keramik bestehen. Weichmacher müssen nicht zwingend in den Kunststoffen enthalten sein. Es gibt auch umweltverträgliche Weichmacher, aber das ist ein Fach für sich.

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Y44Runa 
Fragesteller
 23.09.2023, 16:36
@Tutmosis

Danke für die ganzen Informationen.

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Sollte, ja. Immerhin kannst du mit Destillation ja auch gelöste Komponenten wie Salze abtrennen. Wenn man sauber arbeitet ;)

Nur hast du halt entweder einen hohen Energiebedarf um das Wasser zu erhitzen, oder brauchst eine Apparatur mit Hochvakuum, welche die umsetzbaren Mengen stark begrenzt.

Also zum Trinken ist destilliertes Wasser ohnehin nicht gut.

Y44Runa 
Fragesteller
 16.09.2023, 00:47

Diese Frage steht hier nicht zur Debatte.

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ADFischer  16.09.2023, 10:28

Es gibt Menschen, die destilliertes Wasser trinken. Es gibt da irgendwelche esoterischen Hypothesen, dass die „anorganischen“ Mineralstoffe in gewöhnlichem Wasser vom Körper nicht verwertet werden können und zu Ablagerungen führen.

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Y44Runa 
Fragesteller
 16.09.2023, 14:15
@ADFischer

Ich habe mal gehört, dass die Inuit geschmolzenen Schnee trinken, weil sonst keine praktische Quelle verfügbar wäre in der Klimazone. Wäre dann ja auch sozusagen destilliertes Wasser.

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