Kann jeder studieren bzw das Studium schaffen?
Hallo bin berufstätig und will eigentlich nochmal einen akademischen Titel holen. Weil es mich zum ersten wirklich interessiert und zum zweiten soll es das nicht gewesen sein. Nun habe ich mit Fernschulen telefoniert an denen man studieren kann.
Die reguläre Studienzeit beträgt 3 Jahre bis zum Bachelor. Man kann aber auch rein theoretisch 6 Jahre brauchen. Es existiert kein Zeitdruck. Sondern man nimmt sich die Zeit und investiert sie eben so wie man das gerade kann. Wenn man berufstätig ist, ist das definitiv eine feine Sache. Angesichts dieser Tatsache könnte da ein jeder ein Studium absolvieren? So ganz ohne Zeitdruck? Getreu dem Motto der Weg ist das Ziel egal Wielange ich dafür wandern muss?
4 Antworten
Du hast anscheinend völlig falsche Vorstellungen von den Anforderungen eines Studiums!
Klausuren und Prüfungen kann man NICHT beliebig oft wiederholen!
Wer z.B. die Pflicht-Mathe-Klausuren im 3. Versuch immer noch nicht schafft, fliegt raus!
In Deutschland bricht im Schnitt jeder 3. Student sein Studium ab!
Und das hat seinen Grund! Ein erheblicher Teil der Studenten ist einfach überfordert von den Anforderungen des Studiums, schafft es nicht und muss abbrechen.
Das man Prüfungen nicht beliebig oft wiederholen kann habe ich nie behauptet und parallel mehrere Prüfungen schreiben ist kein muss.
Der Student entscheidet selbst wann er eine Prüfung schreibt. Es gibt feste Termine, entweder du meldest dich an dem Termin an oder nicht. Du kannst noch 24 Stunden vorher den Termin absagen. Wenn du nur eine Prüfung schreiben willst dann schreibst du nur eine. Dann musst du eben warten bis in den jeweiligen Fach ein neuer Termin steht. Natürlich ist es in deinem Interesse soviele Prüfungen wie möglich zu schreiben, es ist aber eben kein muss. Du kannst dich, wenn du willst, nur auf eine Prüfung konzentrieren.
Wenn wir beim Bsp. Mathe bleiben: Ein erheblicher Teil der Studenten schafft die Mathe-Klausuren NIE - egal wie viele Jahre er sich darauf konzentriert.
Es kommt auf deinen Anspruch an. Man möchte natürlich so schnell wie möglich fertig sein 😉
Im nächsten Semester hast du nämlich die Vorlesungen nicht mehr und musst nun die Prüfung schreiben. Inzwischen hast du aber deine ganzen neuen Prüfungen und ggf. auch Studienarbeiten / Projekte.
Bei manchen Unis werden die Prüfungen auch nicht im Sommersemester angeboten, dann musst du wieder aufs Wintersemester warten usw.
Es kann auch sein, es werden zwar die Vorlesungen angeboten die kannst du aber aufgrund deines neuen Semesters nicht besuchen.
Nein, definitiv nicht.
Es ist nun einmal so, dass Menschen sehr unterschiedlich sind. Auch in Bezug auf Dinge wie z.B. Intelligenz. Und ohne jetzt irgendjemandem zu nahe treten zu wollen... nicht jeder bringt die Voraussetzungen mit, den Lehrstoff auch wirklich aufnehmen und vor allem anwenden zu können. Auch nicht mit weniger Druck und mehr Zeit.
Praktisch gesehen ist es dann weiterhin so, dass das normale Vollzeitstudium in meinen Augen noch das "einfachste" ist.
Es gibt heute Alternativen, die sich vor allem für Berufstätige anbieten wie z.B. das berufsbegleitende Studium oder das Fernstudium.
Im Vergleich zum berufsbegleitenden Studium kann man beim Fernstudium ja, wie Du richtig schreibst, in gewisser Weise selbst das Tempo vorgeben und das Studium nahezu "unendlich" zeitlich ausdehnen. Aber genau da liegt auch das Problem: Ein Fernstudium auch zu bestehen setzt ein extrem hohes Maß an Selbstdisziplin und Organisationstalent voraus. Sonst besteht nämlich allzu leicht die Gefahr, dass man die Sache verschleppt. Sich also zu viel Zeit lässt - immerhin hat man ja noch einen Job, Familie, Hobbys usw. Dort den Fokus auf das Studium zu legen und das Ganze dann auch noch über Jahre (!) durchzuhalten, ist alles andere als einfach. Und genau an dem Punkt scheitern dann auch viele, deshalb ist die Abbrecherquote beim Fernstudium auch so hoch.
Empfehlen kann ich Dir das berufsbegleitende Studium. Dort hat man ein wenig mehr Zeit als im Vollzeitstudium (in der Regel 8 Semester zum Bachelor) und hat einige andere Freiheiten (die man auch braucht, wenn man noch einen Beruf ausübt) - aber man besucht regelmäßig die Vorlesungen, steht in direktem und regelmäßigem Kontakt zu Dozenten und Kommilitonen, durchläuft also ein Studium in "geregelten Bahnen" und gewissen Zeitvorgaben und -plänen. Natürlich muss man sich dabei aber bewusst sein, dass das Studium in dem Moment quasi ein zweiter Beruf ist und entsprechend Zeit benötigt und dass man Dinge wie Hobby , Freunde und Familie dann für einen gewissen Zeitraum deutlich zurückstellen muss.
Naja. Das sagt sich so einfach. Aber ich hab mal gehört, dass die Abbrecherquoten doch ziemlich hoch sein sollen. Klar ist kein Zeitdruck da, aber du musst ne Fernuni ja auch bezahlen. Gerade die Fernuni Hagen ist jetzt gar nicht so teuer (zumindest dachte ich, dass sie teurer wäre), aber im Laufe der Jahre kommt dann schon auch ein bisschen Geld zusammen.
Natürlich kann jeder studieren und sich weiterzubilden ist immer empfehlenswert. Aber man braucht halt schon auch Motivation, um nach einem langen und vllt auch harten Arbeitstag aus der Arbeit zu kommen und sich dann noch hinzusetzen, um zu studieren. Das macht man nicht einfach mal so.
Heißt aber im Umkehrschluss nicht ,dass es unmöglich wäre :) Ausreden will ich es dir nämlich nicht. Ganz im Gegenteil. Studium lohnt sich immer, wenn man das studiert, was einem Freude macht.
Richtig, ich würde es nur aus „spaß“ machen. Mich interessiert es und ich möchte wissen ob ich es schaffen würde
Es können immer mehr Menschen ein Studium aufnehmen. Siehe 2. , 3. BIldungsweg usw.
Wenn man ein einfaches Studium mit niedrigen Voraussetzungen wählt, dann kann man auch dieses mit 4,0 und maximaler Semesteranzahl schaffen.
Dann kann man sich die Urkunde im Klo aufhängen und putzen gehen. Bildungsrendite kann dann getrost vergessen werden. Aber immerhin hat man dann studiert!
Zumal du natürlich nicht nur eine Prüfung hast. Viele verzweifeln oft an mehreren Prüfungen parallel.
Auch gerne gemacht, schwache Studenten schieben eine der schwierigen Prüfungen auf die letzte Chance.
Wobei die meistens sind nach dem zweiten Semester schon weg