Studiert jemand Mechatronik, Elektronik oder Wirtschaftsingenieurwesen?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe Wirtschaftsingenieurswesen studiert.

Ich kann dir natürlich nicht sagen, was dich interessiert, aber grundsätzlich hast du da zwei Studiengägne die sich ähnlich sind (Mechatronik, Elektronik) und einen der abseits steht (Wing). Ein Wing Studiengang bereitet dich am ehesten auf eine Mangementposition in einem technischen Unternehmen vor, wohingegen die anderen zwei sehr viel technischer sind

Beruflich kann ihc ansonsten nicht klagen. Gehalt passt, Job ist sehr interessant, Kollegen top, Arbeitszeiten top. Aber muss natürlich zu dir passen.

Falls du spezielle Fragen hast, dann nur her damit. (Also zum Wing Studiengang, bei den anderen zwei kenn ich mich logischerweise nicht so gut aus.)

D3RG4M3Rx1543 
Fragesteller
 16.09.2020, 14:40

Hier mal paar Fragen:

  1. Fandest du es sehr schwer ? Ich weiß Noten sagen nicht immer viel aus, aber wie war dein Abizeugnis, dann kann ich es mir ungefähr vorstellen. Habe jetzt mein Abi mit 2,0 beendet und kaum gelernt, ca. 2 Wochen vor den Prüfungen, da ich sehr viel im Unterricht aufnehme und somit viele Dinge schnell verstehe. Leider bin ich nicht so der aktive Lerner, aber ich kann mich dazu aufrappeln, wenn ich weiß dass es sein muss.
  2. Geld ist zwar ein privates Thema, aber mit welchem Gehalt kann man nach dem Studium einsteigen oder bist du eingestiegen ?
  3. Was hat dir beim Wing Studium so gefallen und wo hast du studiert ?
  4. Würdest du ein Praktikum oder eine Ausbildung vor dem Studium empfehlen oder direkt ins Studium einsteigen ?
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Pokwo  16.09.2020, 15:10
@D3RG4M3Rx1543
  1. Ohne arrogant klingen zu wollen, aber ich hab ein gut funktionierendes Gehirn ;) Ich war damals nicht weit von der 1,0 in Bayern weg. Grundsätzlich ist die Schwierigkeit je nach Fach enorm unterschiedlich. Die Wirtschaftsfächer sind meiner Meinung nach extrem einfach. Skript auswendig lernen (etwas Fleiß muss sein) und man schreibt mindestens eine 2. Verständnis ist hier eher nebensächlich. Anders sieht es in den technischen Fächern aus. Insbesondere Mathe muss hier sitzen (Lineare Algebra, Ableitungen, Integrale, Differentialgleichungen). Wenn du Mathe LK hast und da gut durchgekommen bist, sollte das aber auch machbar sein. Hier bläst es einem anfangs gut entgegen, die erste Mathe Vorlesung ist für viele ein Schock. Leider muss ich dir sagen, dass deine Art zu lernen im Studium nicht funktionieren wird. Ich war in der Schule genauso wie du, und musste das erst auf die harte Tour lernen. Ohne mehrwöchiges Lernen vor der Klausurenphase wirst du es zu 100% nicht schaffen. Aber das kommt mit der Zeit von alleine und schadet ja auch nicht. Und wenn du selber sagst, dass du dich dann aufraffen kannst, dann klappt das auch. Ein Studium ist eher Fleißarbeit als Verständnis, während man in der Schule auch gut ohne Fleiß durchkommt, solange man den Stoff versteht. Vielleicht noch ein paar Daten: Bei mir lag die Abbruchquote (Bachelor) bei etwa 50%. Bestimmte Klausuren sind die "Raussiebklausuren". Bei mir war es Thermodynamik mit einer Durchfallquote von 77%. Hier hast du 3 Versuche und wenn du es bis dahin nicht schaffst ist dein Studium hier beendet. Schaffst du es durch die Grundlagen, dann schaffst du auch den Master, nach hinten wird es immer einfacher!
  2. Die Diskrepanz ist natürlich groß, aber als Einstiegsgehalt sollten 4000€ brutto im Monat drin sein. Wenn du IT-Kentnisse hast, werden es schnell auch 5000€ oder 6000€.
  3. Am besten gefallen hat mir VWL und die IT, deshalb hab ich im Master auch mehr in die IT Richtung gemacht. Aber das ist absolut Geschmackssache. Das Studium ist sehr breit aufgebaut. Wo deine Interessen liegen weiß ich natürlich nicht.
  4. Nein. Also ein Ausbildung schadet nie kostet dich aber natürlich auch einiges an Zeit. (Für MEchatronik wär das vielleicht sogar sehr sinnvoll, für Wing eher nicht) Ein Praktikum scheint mir wenig sinnvoll. Einfach weil du an ganz andere Plätze kommst, sobald du als Wing eingeschrieben bist. Bei mir waren im Bachelor 10 Wochen Praktikum Pflicht und jeder in meinem Studiengang hat da mindestens ein 6 monatiges Praktikum draus gemacht.Je mehr Praktikas desto besser, damit setzt du dich von deinen Mitbewerben beim Berufseinstieg ab, das hat auch enorme Auswirkungen aufs Einstiegsgehalt. Wenn das Studium dafür ein Jahr länger dauert ist das kein Problem. Auch Werkstudentenjobs sind absolut zu empfehlen. Wähle deine Studienstadt wenn möglich so aus, das es da was interessantes gibt.

Jetzt eine Gegenfrage: Willst du eher technisch Arbeiten (Programmieren, berechnen, Konstruktionen auslegen, Schaltungen auslegen etc.) oder eher in eine Managementposition (organisieren, führen, entscheiden)?

P.S. Sorry für den Roman ;)

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D3RG4M3Rx1543 
Fragesteller
 16.09.2020, 16:38
@Pokwo

Keine Sorge, hatte sogar großes Interesse deinen Beitrag zu lesen. Ja für das Lernen muss ich wahrscheinlich die Zähne zusammenbeißen und es durchziehen. Mathe hatte ich tatsächlich nicht als LK, sondern als Abiturfach 3 und ist somit auch nicht umbedingt mein stärkstes Fach, dennoch bin ich in der Lage vieles zu verstehen ... schätze ich mal. Mir gefällt technische Arbeit aufjedenfall mehr. Sich die Hände schmutzig machen hat mir schon immer mehr gefallen, als so ein öder Bürojob. Deshalb war vor einigen Jahren noch KFZ- Mechaniker mein Traumjob. Da man in der Branche aber nicht genug verdient um Spaß am Job zu haben, kommt man nicht am studieren vorbei. Natürlich könnte ich mir auch eine Managementposition vorstellen, jedoch trägt man dabei auch eine viel größere Verantwortung.

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Pokwo  16.09.2020, 16:54
@D3RG4M3Rx1543

Na dann ist ja top. Dann würde ich dir eher die ersten zwei Studiengänge empfehlen. Vielleicht verdienst du da ein klein bisschen weniger, aber das ist Spaß am Job locker wert. Immerhin sollst du das die nächsten 40 Jahre machen. Ich bin selbst in der Automobilbranche tätig und kann nur sagen, dass wir händeringend gute Elektroniker und Mechatroniker suchen. Elektromobilität, autonomes Fahren etc. So viel Themen die angegangen werden müssen, aber wofür uns ganz einfach die Leute fehlen. Das sind hochspannende, sehr gut bezahlte Jobs in einer sehr moderenen Arbeitswelt (Scrum, freie Arbeitseinteilung mit Gleitzeit ohne Kernzeit, 35h Woche, super international. Du wirst zu 80% Englisch sprechen, denn deine Kollegen kommen aus der gesamten Welt und in dem Fall dürftest du auf etwa 80.000 Jahresgehalt kommen (brutto, Einstieg)). Natürlich kann ich dir leider nicht sagen, ob die Welt in 5 Jahren noch genauso aussieht.

Mathe wird in allen drei Studiengängen mehr als eklig. Wahrscheinlich ist da Elektrotechnik und Mechatronik nochmal um einiges gemeiner. Aber das haben auch schon Andere vor dir geschafft. Wichtig ist hier von Anfang an am Ball zu bleiben. Ich hatte im 1. Semester Bachelor einen Kollegen, der war recht gut in Mathe. Hat sich die ersten paar Vorlesungen angehört und dachte sich "easy peasy". Dann hat er sich zurück gelehnt. Den hab ich nach dem dritten Semester nie wieder gesehen. Denn da ist er das dritte mal durch Mathe 1 durchgefallen ;)

Dann hatte ich einen anderne Kollegen, der war recht schlecht in Mathe, aber hat gebüffelt wie ein Tier. Der hat heute seinen Master.

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