Kann ich meiner Mutter den Zugang zu ihrem Konto sperren lassen?
Hallo, ich habe folgendes Problem: Meine Mutter (immobil, schwer krank) baut in finanzieller Hinsicht nur noch Mist. Sie hat eine "Bekannte", die bis jetzt schon ca 2000 EUR von meiner Mutter "geliehen" bekommen hat. Meine Mutter gehört zu den Menschen, die absolut nicht "Nein" sagen können, und lässt sich eben auch sehr leicht beschwatzen. Um zu verhindern, dass diese Bekannte weiterhin meine Mutter ausnimmt, habe ich die EC-Karte meiner Mutter konfisziert. (Das hat der Bekannten nicht gefallen, ich bin jetzt die böse Tochter). Mittlerweile hat meine Mutter auch noch eine Räumungsklage am Hals, weil sie seit Nov. 2014 keine Miete mehr gezahlt hat.
Aber meine Mutter ist heute zum Bankschalter gegangen und hat dort Bargeld abgehoben. Kann ich jetzt irgendwie verhindern, dass sie da an Geld kommt? Ich will sie nicht für total kirre erklären lassen, aber sie hat eben diese Charakterschwäche, die von der Bekannten ausgenutzt wird. Versteht mich nicht falsch, ich hab grundsätzlich nichts gegen Bargeld in den Händen meiner Mutter, aber das landet zwangsläufig bei dieser Bekannten in regelmäßigen Abständen. Danke für ernstgemeinte Antworten.
7 Antworten
Bei dieser Sachlage würde ich einen Anwalt hinzuziehen. Da bist du auf der sicheren Seite und bekommst die Hilfe, die du brauchst. Auch kann so eine eventuelle Betreuung schneller erwirkt werden.
Deine Mutter ist immobil, aber trotzdem zum Bankschalter gegangen?
Da past was nciht zusammen.
> seit Nov. 2014 keine Miete mehr gezahlt
Warum? Kein Geld für die Miete? Oder einfach vergessen? Falls letzteres, warum kein Dauerauftrag?
Wann hast Du davon erfahren? Falls vor dem Prozess: warum hast Du nicht die Räumungsklage abgewendet durch Zahlung? Falls erst nach dem Prozess: Warum so spät?
Aus Deinen Ausführungen ergibt sich absolut nicht, ob Deine Mutter nicht mehr imstande ist, ihre Finanzen selbst zu verwalten. Wenn sie - ohne dabei ihren eigenen Lebensunterhalt zu gefährden - mit vollen Händen Geld verschenkt, dann ist das ihr gutes Recht.
> habe ich die EC-Karte meiner Mutter konfisziert.
Und Du bist Dir sicher, genügend juristische Kenntnisse zu haben, um die Aufgabe der Betreuung zu meistern?
Nun, das klingt jetzt schon eher nach jemand, der nicht mehr imstande ist, sich um seine finanziellen Verhältnisse zu kümmern.
Ob sie jetzt eher einen Betreuer - eingeschränkt auf die Vermögenssorge - benötigt, oder eher einen Psychiater (falls Du mit "ihre Miete nicht zahlen will" recht hast), kann ich nicht beurteilen. Darüber wird dann, allerdings mehr schlecht als recht, das Betreuungsgericht nachdenken.
Tipps zur Einleitung des Verfahrens findest Du hier: http://www.experto.de/b2c/gesundheit/krankheiten/so-leiten-sie-ein-betreuungsverfahren-ein.html
Meine Frage wegen der EC-Karte war deshalb, weil Dir offensichtlich nicht mal bewusst ist, dass Du dies nicht gedurft hättest. Davon, Dich als Betreuer einsetzen zu lassen, würde ich Dir deshalb auch abraten.
Tja - du kannst versuchen, deine Mutter für unmündig erklären zu lassen und dich als ihren Vormund. Wäre das denn angemessen in deinen Augen? Geht wahrscheinlich nicht so von heute auf morgen. Ich verstehe dich, aber solange sie ein freier Mensch ist, kann sie alles Geld abheben und in den Gully werfen, wenn ihr danach ist - und es geht dich nicht mal was an. Was ist denn das für eine Beziehung zu dieser Frau? Kennst du sie näher? Vielleicht gibt deine Mutter ihr das Geld absolut willentlich, weil sie ihr helfen will. Da hättest du so erstmal gar nicht reinzureden. Aber so wie sich das liest, mit keine Miete bezahlen bis zur Räumungsklage...dann ist sie wohl langsam dement oder Alz. Geh behutsam vor! Red vielleicht erstmal mit eurem Hausarzt, was nicht heisst, dass du machen musst, was andere sagen (ab ins Heim und so). Vergiss nie, dass sie deine Mutter ist, damit du dir später keine Vorwürfe machen musst.
Ich will sie ja nicht komplett für unmündig erklären lassen, ich hab ja keine Ahnung wie ich am besten vorgehen kann, damit sie nicht so schamlos ausgenutzt wird. Ich kenne diese Frau etwas. Ich hab vorher auch gewusst, dass meine Mutter ihr hin und wieder etwas Geld geliehen hatte. Aber als das mit der Miete rauskam, rückte meine Mutter auch damit raus, wieviel Geld das jetzt eigentlich einseitig geflossen ist. Und das was sie geliehen hatte waren auch nicht mehr mal 30 EUR hier und 50 EUR da, sondern 200-300 EUR. Sie "leiht" ihr das Geld, aber bekommt sie es nie zurück und lässt sich bequatschten, das sagt meine Mutter ja selbst. Einmal hat sie mich vor Wochen gebeten, zu ihr zu kommen wenn die Bekannte zu Besuch käme, damit die nicht nach Geld frägt. Man kann sich das schlecht vorstellen, das jemand Geld verleiht, obwohl mans nicht will, und sich das auch nicht wirklich leisten kann. Aber meine Mutter ist echt so -.- Das ist keine Demenz oder Alz, sie kriegt eben kein "Nein" auf die Reihe bzw denkt nicht über Konsequenzen nach.
Jaja. Möglich, dass hier ein Riegel vorgeschoben werden muss. Red doch mal mit einem Rechtsanwalt. Das könnte Übervorteilung, Erschleichung, oder sowas sein. Der schreibt ihr einen Brief und untersagt ihr, deine Mutter weiter um Geld anzugehen. Eventuell auch mir dem sanften Hinweis, das bereits Erhaltene doch bei Gelegenheit zurückzuzahlen. Nur muss deine Mutter natürlich mitspielen - und nicht die Frau doch wieder treffen und das Geld gleich mit dabei haben. Ich verstehe nicht, wie die beiden Frauen zueinander stehen. Woher kennen die sich überhaupt?
Nicht einfach so. Du kannst versuchen beim Betreuungsgericht zu erwirken dass sie einen Betreuer bekommt (du kannst dich auch anbieten) und auf der Bestallungsurkunde einen Einwilligungsvorbehalt hinterlegen lassen für finanzielle Geschäfte (sie kann dann wirklich NICHTS mehr alleine bei der Bank machen bedenke das)
Allerdings ist fraglich ob das Betreuungsgericht der Ansicht ist dass eine Betreuung notwendig ist
Nun, sie hat eine rechtskräftige Räumungsklage am Hals. Zwar mit Aufschub auf den letzten Drücker wegen ihrer Krankheit, aber das wäre z.B. ein Indiz für einen nicht ganz so verantwortungsvollen Umgang mit ihren Finanzen.
Den Zugang zu ihrem Geld kannst du nicht verhindern. Du kannst mit der Bank sprechen, dass sie keinen Dispo mehr bekommt, falls sie überhaupt einen hat.
Ansonsten kannst du nur eine Betreuung vor Gericht erwirken. Mit Hinweis auf ihre Krankheit und der drohenden Obdachlosigkeit.
Ist diese Betreuung in mehrere Sparten aufgeteilt, d.h. sie erhält Betreuung in finanziellen Dingen bzw. Bankangelegenheiten, oder wird sie dadurch völlig unmündig? z.b. bei Ämtern, Mietverträgen etc
Ich kenne hauptsächlich die Betreuung in Vermögensangelegenheiten. Es gibt aber auch viele andere. Die werden vom Gericht festgelegt. Erkundige dich doch einfach mal dort. Die geben ja auskunft.
Vermögenssorge,
Vertretung gegenüber Gerichten und Behörden,
Wohnungsangelegenheiten,
Sorge für die Gesundheit / Zustimmung zur Heilbehandlung,
Aufenthaltsbestimmungsrecht,
Postangelegenheiten
Ich wollte die Frage kurz und knapp halten, und ob sie imstande ist Ihre Finanzen zu verwalten? Nun, dass konnte sie noch nie. Sie hatte mh... vorsichtig geschätzt mind. 40.00-50.00 Eur Schulden durch Versandhausbestellungen, nicht bezahlte Telefon, Stromrechnungen etc. Unglaublicherweise kam sie in eine Privatinsolvenz, die jetzt fast durchlaufen wäre.
Zur Bank ist sie mit ihrem elektrischen Rollstuhl gefahren.
Erfahren von der nichtgezahlten Miete habe ich erst im Februar. Die Karte habe ich erst seit letzter Woche. Und wenn meine Mutter ihre Miete nicht zahlen will, kann ich sie schlecht zwingen.
Und zu deiner Aussage es sei ihr gutes Recht, da stimme ich dir zu. Aber sie gefährdet sich dadurch selbst, da sie fast auf der Straße gelandet wäre. Und nein, wenn ich genügend juristische Kenntnisse hätte, würde ich hier nicht nach Tipps fragen...