Kann ich es wagen, Mathe LK zu wählen?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey :),

Ich gehe momentan in die Q1 und da in meinem Bundesland die Regelung der Profiloberstufe gilt, muss ich Mathe als Kernfach (ähnlich dem LK- Niveau) belegen... Wenn ich die Wahl gehabt hätte, dann hätte ich am Ende der Mittelstufe definitiv Mathe nur auf GK- Niveau belegt: Ich stand auf einer 3(-).

Meine letzte Mathe- Klausur waren ebenfalls 14 Punkte und mündlich sieht das ziemlich ähnlich aus ;D. Ich habe immer noch die selbe Lehrerin wie in der Mittelstufe, an diesem Faktor können meine guten bzw. schlechten Leistungen (je nachdem, ob das Glas halb voll oder halb leer ist ;)) nicht liegen.

Zu TechnikSpezis Antwort würde ich gerne anmerken, dass hinter meiner Klausurvorbereitung maximal eine Stunde lernen steht... Ich weiß, dass einige aus meiner Klasse auch locker 12+ Stunden für Mathe lernen, aber in Mathe kannst du dich tot lernen, aber es hilft dir nicht, wenn du das System nicht VERSTANDEN hast! Das Einizigste, worein ich wirklich Mühe und Fleiß in Mathe stecke, ist die Bearbeitung unserer Hausaufgaben. Wenn du diese regelmäßig machst, dann bekommst du ganz schnell eine Vorstellung davon, wo eventuelle Lücken sind und brauchst die Aufgaben vor einer Klausur nur nochmal überfliegen ;D!

Ich glaube, dass deine Vorstellungen vom Mathe LK viel zu extrem sind :D. Ja, man macht Beweise und ja, man hat vielleicht auch mal eine Aufgabe dabei, die einem nicht auf Anhieb zu 100% klar ist, kommt vor. Aber die Beweise werden meistens im Klassengespräch hergeleitet und von der Lehrkraft unterstützt. Das bedeutet, dass das durchaus ganz gut machbar ist, wenn man mitdenkt; wirkliche überaus komplexe Herleitungen hatte ich in einer Klausur ehrlich gesagt auch noch nicht... Die sind dann eher nach dem Schema, zeige bzw. beweise, dass folgender Zusammenhang gilt oder eben eine Problemlösung an Hand von dem Gelernten.

Ich persönlich habe ziemlich Spaß in meinem Mathekurs, eben weil die Zusammenhänge etwas tiefgreifender und komplexer sind. Ich finde, dass das erst den richtigen Reiz an Mathe ausmacht: Wenn man mal eine Aufgabe hat, in die man sich erst richtig herein denken muss ;)

Wenn dir Mathe Spaß macht und du lieber Dinge verstehst als stupide auswendig zu lernen, dann nur zu: Wähle den Mathe LK!

Nimm Mathe-LK.

Die anderen Fällen doch aus den von dir genannten Gründen sowieso weg und du hast auch noch einen gut erklärenden Lehrer und warst schon vorher gut in dem Fach - das schaffst du sicher. 

Außerdem haben wir z.B. bisher noch nichts bewiesen (bin in der 11.) und so lernen muss man eigentlich auch kaum (aber verstehen!).

Schwierige Sache.

Ich habe selbst ein bisschen von deiner Geschichte selbst erlebt. In der Sekundarstufe I habe ich eher 3-4 in Mathe geschrieben. In der Oberstufe dann nur noch 2, stand fast 1.

Nun habe ich den Mathematik Leistungskurs und kann da auch nicht mehr raus.

Was mir bei dir allerdings Sorgen bereitet, ist folgende Aussage:

Ich bin aus Prinzip ziemlich lernfaul, also fällt Bio weg

Mathematik war das erste Fach damals, wofür ich vor Klassenarbeiten lernen musste. Und genauso lief es immer weiter. Mathe ist einfach ein Fach, wo du immer lernen musst. Klar, da gibt es auch Ausnahmen, die gibts immer. Aber vom Prinzip her kommst du im Mathematik LK nicht drum herum, viel zu lernen.

Erst einmal musst du das ganze verstehen und dir dafür Zeit nehmen, da man das in der Schule alles nicht immer macht. Ich selbst bin auf einem G8-Gymnasium und da wird der Stoff natürlich durchgezogen wie sonst was.

Ich muss für Mathematik definitiv genau wie letztes Jahr immer noch am meisten lernen und habe letztes Jahr sogar um die 12h für eine Klausur gelernt. Da war ich auch sehr motiviert, weil es endlich mal in Mathe lief ;)

Kommen wir etwas auf den Punkt:

Du musst also auf jeden Fall wissen, dass du in Mathematik und vor allem im Mathematik Leistungskurs nicht drum herum kommen wirst, viel zu lernen. Wenn du nicht lernst, dann kannst du das auch nicht einfach durch andere Aufgaben wie in sprachlichen Fächern ausgleichen. Wenn du das Prinzip und die Logik bzw. die Verfahren nicht verstehst, dann bricht alles wie ein Kartenhaus zusammen. Das Resultat äußert sich dementsprechend noch deutlicher in den Noten.

Fazit:

Mache dir also klar, dass du vor jeder Klausur vor dem Schreibtisch mehrere Stunden verbringen musst und lernen musst. Ich lerne seit der Oberstufe immer mit Lernzetteln und diese muss man auch erstmal erstellen.

Wenn du weißt, dass du das nicht machen wirst und nicht so viel lernst, dann solltest du den Mathematik Leistungskurs eher meiden.

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Falls du noch genauere Fragen hast, einfach stellen! ;)

Liebe Grüße

TechnikSpezi

riderslife 
Fragesteller
 24.11.2016, 22:26

Also erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort! :) 

Natürlich ist mir bewusst, dass ich für jeden LK lernen muss und dass ich da auch auf keinen Fall drum rum komme. Ich bin auch auf einem G8-Gymnasium, bin es also gewohnt, dass ein Thema nach dem nächsten kommt und muss zugeben, dass ich bis jetzt kaum für irgendein Fach gelernt habe und jedes Jahr einen 1er-Schnitt hatte :D Ich meinte mit Bio halt, dass es viel auswendig lernen ist und ich sowas nur machen würde, wenn es mich echt interessiert, was aber nicht der Fall ist. 

Musste auch für Mathe nie viel lernen, habe aber ein bisschen Bedenken es nicht zu verstehen im LK .. Stimmt es eigentlich, dass man da so viel Beweisen muss? 

Fällt mir halt irgendwie schwer, mich zu entscheiden, weil ich halt abgesehen von Englisch eher sprachbegabt bin und lieber soetwas wählen würde, das aber aus irgendwelchen Gründen nicht geht.. 


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Neweage  24.11.2016, 22:42
@riderslife

Die Beweise die gemacht werden sind (bestimmt) nicht Klausur relevant. Heißt, es wird erzählt und das war es.
(War bei mir zumindest so, ich hatte nie eine Klausur in der ein Beweis für irgendwas gefordert wurde).

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TechnikSpezi  24.11.2016, 23:06
@riderslife

Das hört sich schon etwas besser an.

Auswendig lernen ist in Mathematik definitiv nicht das wichtige. Klar, du musst die Verfahren alle können. Aber das kann man in der Oberstufe dann auch nicht mehr großartig auswendig lernen nennen. Mathematik besteht und basiert auf der Logik, sodass das auswendig Lernen wirklich nur Nebensache ist.

Beweisen musst du eigentlich gar nicht, das machst du an der Universität bzw. Hochschule dann erst, aber dann auch richtig und viel.

Der Leistungskurs ist für mich jetzt keine Umstellung wie von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II (Oberstufe) gewesen. Ich habe die selbe Lehrerin und naja. Mitgekommen bin ich shcon, aber es wurde halt natürlich deutlich schwieriger. Vor allem die Klausur, weil sie dann viel aus Aufgabenbereich III (Transfer) genommen hat. Sprich, du bekommst Aufgaben, die du noch nie so gesehen hast und musst dein vorhandenes Wissen anwenden. Das sieht dann meistens so aus wie bei uns, dass sich alle nur anschauen und jeder weiß, dass keiner diese Aufgaben versteht. Damit verhaue ich mir jedes mal die bessere Note... Das ist aber glaube ich einfach Lehrersache, wobei ich die Lehrerin halt wie gesagt schon letztes Jahr hatte und das da nicht so extrem war.

Aber wie gesagt:

Klar, es wird mehr, schwieriger und du musst mehr lernen. Das gilt aber für jeden LK und außerdem weißt du ja selbst, dass der Mathe LK kein einfacher ist.

Wenn du aber so gut in Mathematik bist und du da nicht Desinteresse in dir hast, dann denke ich, kannst du das auch wählen, ohne richtige Sorgen zu haben. Ich habe da natürlich auch etwas Bange gehabt, aber das legt sich weider ;))

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Gebe auch mal meinen Senf dazu (Betonung auf meinen!)

Ich hatte auch Mathe LK (zusammen mit Informatik und Chemie).
Ich kann das, was TechnikSpezi schreib nicht bestätigen. Ich habe nur jeweils 1-2 Tagen vor den Klausuren mir den Stoff nochmal angesehen und lag immer im 11-14 Punkte Bereich.
Bin auch eher lernfaul, wenn es darum geht, irgendwas stumpf auswendig zu lernen. Entweder ich brauche es so oft, das ich es irgendwann auswendig kann oder es reicht, wenn ich weiß wo ich es nachschlagen kann.

Was natürlich stimmt, ist das in Mathe alles aufeinander aufbaut. Sollte also irgendwo eine Grundlage fehlen, wird es kompliziert. Meist kommt man noch drum rum, wenn man ein Tafelwerk oder ne gute Formelsammlung hat, aber ein Grundwissen/Verständnis sollte schon da sein.

Ich weiß nicht, ob du dir schon Gedanken darüber gemacht hast, was du nach der Schule machen willst. Ich studiere gerade im 3ten Semester Maschinenbau. Und wenn ich mir ansehe, was wir damals in der Schule gemacht haben, würde ich mir gut überlegen, ob ich nochmal Mathe LK wählen würde.
Alles was mit dem GTR gemacht wird, muss von Hand gemacht werden. Nullstellen usw. sind noch easy. Wenn es aber an die Ableitungen geht, die vorher der GTR (oder CAS) gemacht hat, denkt man erst mal man steht im Wald, weil man die ganzen Regeln dafür nie hatte. Auch in Statistik wird alles mit der Hand gerechnet, was im Mathe LK alles mit dem GTR gemacht wurde.

Würde ich "noch mal" dürfen würde ich vermutlich Physik LK statt Mathe LK wählen.

Aber lass dich von mir bitte nicht zu sehr beeinflussen. Wenn du mit dem Lehrer gut um kannst, ist das schon eine ganze Menge wert und wenn dir Physik  o.ä. nicht zusagt, dann nimm Mathe... Schaden tut es auf keinen Fall, der Nutzen variiert eventuell.

pauluvo  24.11.2016, 23:49

Also ich bin in Baden-Württemberg auf der Schule und in der 10. Klasse. Der GTR wurde abgeschafft an den Schulen und es wird alles nur noch händisch gerechnet. Ich weiß jetzt nicht wie das bei der Fragestellerin ist, da ich nicht weiß, woher sie kommt.

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riderslife 
Fragesteller
 27.11.2016, 18:44
@pauluvo

Also ich gehe in Hessen zur Schule und ich glaube (bin mir aber nicht sicher), dass wir auch keinen GTR benutzen dürfen.

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So wie du deine Situation beschrieben hast würde ich es höchstwahrscheinlich machen. Ich bin selbst auch im Mathe LK und war mir anfangs nicht sicher ob das wirklich das richtige für mich ist. Inzwischen ist Mathe sogar mein bestes Fach, was auch daran liegt, dass ich mit dem Unterricht meiner Lehrerin sehr gut klar komme.
Wenn du also meinst im Unterricht bei dem Lehrer gut mitkommen zu können solltest du auch keine Probleme mit dem Stoff haben. Dieser ist zum größten Teil wirklich nicht so schwer wie man sich das vorher vorstellt.