Kann ich den Busfahrer anzeigen?
Hallo. Mein Freund und ich sind mit unserem Hund am Samstag Abend in den Bus gestiegen. Eine Haltestelle später ist ein sehr angetrunkener Herr mit seinem Begleiter in den Bus gestiegen. Der Begleiter konnte sich nicht halten und ist sofort auf den Boden gefallen. Während der Fahrt hat dann der Betrunkene angefangen zu bellen und zu jaulen. Ich habe ihm gesagt er soll das unterlassen. Jedoch hat er weiter den Hund provoziert. Dann kam der Busfahrer und hat meinen Freund mich und den Hund rausgeworfen. Obwohl er deutlich mitgekriegt hat dass der Besoffene weiter gebellt hat und die anderen Fahrgäste ihm das auch mitgeteilt haben. Obwohl wir und vorbildlich verhalten haben und versucht haben den Hund zu beruhigen hat er uns rausgeschmissen. Kann ich den Busfahrer nun anzeigen. Wegen Verstoß gegen das begörderungsgesetz ? Oder auch wegen Diskriminierung. Sonst was. Ich lass das nicht auf mir sitzen.
12 Antworten
Guten Abend liebe Fragestellerin,
Rechtlich kommt eine Nötigung im Sinne von § 240 StGB in Betracht, die wahrscheinlich mangels Strafbarkeit aufgrund des Sachverhalts nicht weiter verfolgt wird.
Die Nötigung könnte damit begründet werden, dass der Busfahrer Sie zur Nachtzeit genötigt hat, den Bus während der Fahrt zu verlassen, obwohl Sie hierzu nicht beigetragen haben. Das Busunternehmen wird ihm keinen Vorsatz unterstellen, da er in solchen Situationen selbst in einer Stresssituation steht.
Auch muss das Unternehmen Ihren Hund nicht zwingend befördern, es ist eine KANN-, aber nicht MUSS-Möglichkeit, die im Ermessen des Fahrers liegt.
Das Verfahren wegen Nötigung kann für Sie eine Aufklärung schaffen, wird aber wahrscheinlich nicht abgeurteilt.
Grüße aus Mainz von
M D
Eventuell kannst du das. Und selbst wenn nicht, dann geh bitte auf der Stelle zum nächstbesten PC mit Internetanschluss, frag kurz mal einen Passanten, ob er dir kurz sein Smartphone zum Telefonnummer herausfinden/Telefonieren leiht oder wenn du selbst eins hast geh damit zunächst auf die Seite deiner Verkehrsgesellschaft. Wenn du da auf Kontakt oder Impressum klickst, findest du meistens eine Telefonnummer raus. Ruf da sofort an und beschwer dich - und vor allem halte dich an die Anweisungen, die dir die Dame oder der Herr am Telefon erteilt.
Und mach bitte so schnell wie möglich, sonst kann es sein, dass die Beweislastumkehr bei dir liegt. Klar kannst du auch jetzt sofort nicht beweisen, dass dem so war, aber wenigstens hast du mit sofortiger Wirkung das getan, was in deiner Macht steht!
Wenn das nichts bringt, bei der Polizei kannst du immer nachfragen, was eventuell zu tun ist. Das geht immer, auf jeden Fall.
So ein Busfahrer - und auch so ein Fahrgast gehören - sorry dass ich das jetzt mal so sagen muss - zum Teufel geschehrt, echt wahr! So unfair zu Mensch und Tier sein, des geht gar net...
Also so etwas landet bei uns als "zur Kenntniss genommen" als erledigt in den Papierkorb. Man wird vielleicht mal darauf angesprochen. aber das war es auch
Das ist kein Grund für eine Strafanzeige. Der einzige Weg ist eine Beschwerde bei dem Busunternehmen. Allerdings wird das einigermaßen schwierig, wenn ihr keine Zeugen benennen könnt.
Auch wenn ich dein Ärger ein wenig verstehen kann, aber du wirst keinen Erfolg haben. Der Busfahrer mußte sich entscheiden von wem die größere Störung für den Busbetrieb ausgeht. Und wer die größere Gefahr für sich selber ist. Und da ihr mit dem Hund eher in der Lage ward euch eine andere Möglichkeit zu suchen mußtet ihr den Bus verlassen. Es hatte nichts mit Diskriminierung zutun. Die andere Möglichkeit wäre gewesen eine hilflose Person sein Schicksal zu überlassen.
Wie gesagt ich versteh dein Ärger. Auch finde ich das Verhalten des Betrunkenen und seiner Begleitung nicht in Ordnung. Aber das ändert nichts an meiner Einschätzung das die Entscheidung des Busfahrers in Ordnung geht. Ich bin mir auch sicher das Du deinen Hund so weit im Griff hattest das von ihm keine ernsthafte Gefahr ausgegangen ist. Das er bellt halte ich für völlig normal.
Der Betrunkene war in Begleitung. Der Hund hat eine Verletzung und soll lange Wege vermeiden. Wir zwei waren geschafft von der Arbeit. Die Busbetriebe schließen die Beförderung von Betrunkenen aus. Also müsste er als Störenfried zum Ausstieg gewiesen werden. Der Hund war zuerst immens und bis zu dem Zeitpunkt wo der Betrunkene nicht angefangen hat zu bellen und den Hund zu provozieren ruhig unter dem Sitz gelegen. Er fährt nahe zu jeden zweiten Tag mit dem Bus und ist solche Situationen gewohnt. Wenn der Hund jedoch provoziert wird muss er dich wehren können wie der Mensch auch. Ich habe mich ebenfalls von den Betrunkenen gestört gefüllt. Zu dem er auch auf ein Taxi ausweichen kann ich jedoch mangels Gurt Sicherung für den Hund durch den schlecht beleuchteten Wald Pfad laufen musste. Das hat der Fahrer billigend in Kauf genommen. Und ich habe für den Hund einen Fahrschein gezogen. Und die Busfahrer müssen den Hund befördern. Genauso wie Taxi fahrer.