Kann ich Antidepressiva in der Schwangerschaft weiter nehmen?

11 Antworten

Das solltest du mit deinem Arzt besprechen, er kennt dich, die Medikamente, mögliche Nebenwirkungen und kann abschätzen ob die Medikamente eine potenzielle Gefährdung für dein Kind darstellen können, gerade bei Antidepressiva muss man sehr vorsichtig sein.

Alles gute für dich und deine Schwangerschaft!

Ganz ehrlich. In der Schwangerschaft würde ich überhaupt keine Medizin zu mir nehmen. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Einnahme von Alkohol oder Zigaretten während der Schwangerschaft.

Du hast in Deinem Bauch nunmehr ein weiteres Lebewesen in Dir, für das Du jetzt und die nächsten 60-70 Jahre Verantwortung übernimmst. Du möchtest doch, dass das Kind gesund zur Welt kommt.

Mein Tipp: Wenn Du unbedingt Antidepressiva nehmen musst, dann bespreche das bitte gleich mit Deinem Frauenarzt, damit dieser abklären kann, ob es Komplikationen mit der Schwangerschaft gibt. Ich finde es gut, dass Du diese Frage hier stellst, da es zeigt, dass Dir bewusst ist, dass das möglicherweise zu Folgen für das Baby führen kann.

Stellwerk  17.12.2020, 12:46

"und die nächsten 60-70 Jahre Verantwortung übernimmst."

Helikoptermutti?

1

Sprich das besten mit deinem Psychologen und deinem Gynäkologen ab. Die wissen das tausendmal besser als du oder ich oder sonst iwer auf dieser Platform.

Wahrscheinlich macht sich jede Frau bei einer Schwangerschaft Gedanken, zwar hilfreiche, aber jetzt ggf. riskante Medikamente nicht zu nehmen.

Ob aber das möglich und sinnvoll ist, muss individuell entschieden werden. Meist ist aber eine niedrig dosierte Behandlung mit einem einzelnen, bisher bewährten Psychopharmakon sinnvoller als einfach nichts zu tun.

Denn man muss nicht nur das "Während", sondern auch das "Danach" bedenken. Wenn also eine Mutter nach der Entbindung plötzlich ohne medikamentösen Schutz erkrankt, was ohnehin eine heikle Phase darstellt, dann muss man sich einmal die möglichen Konsequenzen vorstellen, die hier für das Kind drohen.

Alles ist auf die "bösen Medikamente" fixiert. Doch was diese zu verhindern in der Lage sind, denn das Leben geht ja über Schwangerschaft und Entbindung hinaus, steht den wenigsten klar vor Augen, zumal es ja auch noch meist verheimlicht wird:

Die Folgen beispielsweise von Depressionen, manischer Hochstimmung, schizophrener Psychose, Suchterkrankung u.a. nach der Geburt schädigen möglicherweise das Kind mehr als die niedrigst-mögliche Dosis der fortlaufenden Erhaltungstherapie unter der Schwangerschaft - und natürlich darüber hinaus.

Bei Unsicherheit oder Fragen zur Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft ist "Embryotox" (Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin) die Internetseite der ersten Wahl.

Citalopram z.B. gehört zur Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmstoffe (SSRI).

1. Trimenon
Weit über hunderttausend in verschiedenen Studien oder Fallserien dokumentierte Schwangerschaftsverläufe zu SSRI haben keine Hinweise auf eine erhöhte Gesamtfehlbildungsrate erbracht. Zwar wurde für einige SSRI eine, allerdings sehr schwache, Assoziation mit spezieller Fehlbildungen beobachtet, für Citalopram scheint aber kein nennenswertes Risiko zu bestehen.
2.-3. Trimenon / Perinatal
Zahlreiche Veröffentlichungen thematisieren funktionelle Auswirkungen beim Neugeborenen nach SSRI-Therapie. Hierzu zählen Überregbarkeit, Tremor, erhöhter Muskeltonus, Trinkstörungen, Atemnotsyndrom, Hypoglykämie, auffälliges Schlafverhalten mit vermehrten Schreckreaktionen und verlängerten REM-Phasen, sowie eine verringerte Variabilität an Verhaltensmustern. Diese postpartalen, bei zwei bis drei von zehn exponierten Kindern auftretenden Symptome wurden zunächst als Entzugssymptomatik interpretiert, könnten aber auch Folge serotonerger Toxizität sein, insbesondere bei Nachweis therapeutischer Serumspiegel beim Kind. Meist ist die Symptomatik leicht, selbst limitierend und beginnt innerhalb der ersten beiden Lebenstage. Sie dauert im Extremfall einen Monat, meist aber nicht länger als ein bis zwei Wochen. Andererseits wurde auch ein Zusammenhang zwischen SSRI in der Spätschwangerschaft und einem persistierenden pulmonalen Hochdruck beim Neugeborenen diskutiert. In anderen Studien wurde diese Auswirkung jedoch nicht bestätigt, so dass kein substantielles Risiko für einen persistierenden pulmonalen Hochdruck beim Neugeborenen anzunehmen ist.
Empfehlungen zur Schwangerschaft
Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie
Neben bewährten anderen Antidepressiva gehört Citalopram aus der Gruppe der SSRI zu den Mitteln der Wahl bei pharmakologisch therapiebedürftiger Depression in der Schwangerschaft. Eine stabil eingestellte Patientin sollte ihre Medikation unverändert fortsetzen, um keine für Mutter und Kind bedrohlichen Krisen zu provozieren.
Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft
Bei Gabe von SSRI bis zur Geburt müssen Anpassungsstörungen bedacht werden. Daher sollte in den ersten Lebenstagen die Beobachtung des Neugeborenen gewährleistet sein und die Entbindung in einer Klinik mit Neonatologie erfolgen. Soweit klinisch vertretbar, kann mit der Patientin eine Dosisreduktion vor der Entbindung vereinbart werden. Nach der Entbindung muss dann die Therapie in der erforderlichen Dosis sofort wieder aufgenommen werden.
Besser geeignete Alternativen
keine.

Zu Sertralin kannst du gerne hier schauen:

https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/sertralin/

Die seelische Ebene kann durch eine Schwangerschaft und Geburt zeitweise aus dem Gleichgewicht geraten. Wenn die Beschwerden über die üblichen Stimmungsschwankungen hinaus gehen, braucht sie gegebenenfalls Hilfe.

Etwa 10 bis 15 Prozent aller Frauen entwickeln eine Depression im zeitlichen Zusammenhangs mit einer Geburt. Frauen, die auch sonst an Depressionen leiden, sind während der Schwangerschaft und danach noch anfälliger.

Jede Frau muss für sich herausfinden, was ihr Energie und Kraft gibt. Für die einen sind es Entspannungsübungen, für die anderen sind es Spaziergänge im Wald oder Treffen mit Freund/innen.

Bedenklich wird die Situation dann, wenn das soziale Umfeld fehlt. Wenn man merkt, man leidet zunehmend an Stimmungsschwankungen und Motivationsverlust, hat aber keine Bezugsperson, mit der man darüber sprechen könnte, sollte man eine Beratung in Betracht ziehen. Beratung kann neue Perspektive aufzeigen, helfen Ressourcen zu finden und neue Handlungsmuster zu entwickeln.

Da sind frühzeitig Frauenarzt oder Hebamme der Ansprechpartner. Auch z.B. die pro familia kann helfen. In schwereren Fällen von Wochenbettdepression ist eine psychotherapeutische Behandlung notwendig.

Eine Wochenbettdepression kann sich im gesamten ersten Jahr nach der Geburt entwickeln und sich über mehrere Wochen bis Jahre erstrecken. Sie ist gekennzeichnet durch Stimmungstief, Hoffnungslosigkeit und soziale Abschirmung.

Schau auch mal unter http://www.schatten-und-licht.de/index.php/de/

Alles Gute für dich und eine gesunde Schwangerschaft!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

16 und Antidepressiva ? Wtf. Zu meiner Zeit hieß das noch Pubertät. Heutzutage ist wohl jeder depressiv.

Dein Kind wird auf jedenfall Spätfolgen durch die Antidepressiva davontragen.

Selin361 
Fragesteller
 17.12.2020, 11:01

Tf das hat nichts mit Pubertät zu tun?! Du hast keine Ahnung was ich für Probleme hab

0
Gand0lf  17.12.2020, 11:55
@Selin361

Ah und die Antidepressiva machen dass die Probleme weg gehen ?

0
Selin361 
Fragesteller
 17.12.2020, 12:29
@Gand0lf

Tffffff davon gehen nicht die Probleme weg. Damit kann ich einen normalen Alltag führen.

0
Madcon059  17.12.2020, 12:48

In wieweit bist du geschult, um die Diagnose und dementsprechende Medikation eines Arztes anzuzweifeln?

Dumme Kommentare kann man sich sparen, das Alter sagt nicht alles aus.

0
Madcon059  17.12.2020, 21:14
@Gand0lf

Habe ich mit keinem Wort angezweifelt, oder? Es ging um den ersten Absatz.

0
Gand0lf  18.12.2020, 00:45
@Madcon059
Doch immer wieder ist von teils erheblichen Nebenwirkungen der Psychopillen die Rede. "Kinder sind keine kleinen Erwachsenen", warnt der Experte. So bauen sie Wirkstoffe etwa anders ab als ausgewachsene Menschen. Auch können die Medikamente Einfluss auf die Entwicklung von Körper und Seele nehmen:  So ergab unter anderem eine Folgeuntersuchung der MTA-Studie, dass die beobachteten Kinder nach drei Jahren unter Methylphenidat gegen ADHS zwei Zentimeter kleiner waren als Erkrankte ohne das Medikament.
Unter einigen Antipsychotika legen junge Patienten im Schnitt stärker an Gewicht zu als ältere; auch ihre Blutwerte können sich verändern und es kann zu langanhaltenden motorischen Störungen kommen.  Andere Studien weisen darauf hin, dass sich das Suizidrisiko unter der Einnahme bestimmter Antidepressiva bei Kindern sehr viel häufiger erhöht als bei Erwachsenen. Zu einem ähnlichen Schluss kommen die Autoren  einer 2015 erst veröffentlichten Studie, in deren Rahmen die Daten einer Untersuchung aus dem Jahr 2001 erneut analysiert wurden: Demnach sind zwei bekannte Antidepressiva (Paroxetin und Imipramin) bei der Behandlung von depressiven Jugendlichen nicht wirksamer als ein Placebo, führen aber zu einem erhöhten Aufkommen von Suizidgedanken und -handlungen sowie zu Herz-Kreislauf-Problemen. Aufgrund solcher Ergebnisse gab die US-Arzneimittelzulassungsbehörde bereits 2004 eine offizielle Warnung vor dem Einsatz von Antidepressiva bei Minderjährigen heraus.

https://www.spektrum.de/news/schaden-psychopharmaka-kindern-und-jugendlichen/1369883

0