Kann es Verantwortung ohne objektive Werte geben?
Mit dem Hintergrund des Nihilismus sollten wir uns die Frage stellen. Was denkt ihr
7 Antworten
Da Objekte keine Werte haben, sondern auf Meinungen von subjekten (Menschen) beruhen (welchen Wert - be-wert-ung, be-deut-ung, gibt unser Verstand/Gefühl aktuell welcher Situation), wird es immer unterschiedliche Werte geben und jeder übernimmt Verantwortung in dem Sinne wie er / sie es für richtig hält. Ähnliche werte zu haben sorgt für Gruppenbildung, weshalb Menschen teilsweise werte über zeiten teilen, aber nie immer exakt die gleichen).
Nihilismus bedeutet der Meinung zu sein is doch eh alles fürn´s Arsch. Der Meinung bin ich nicht. Auch wenn ich keine absoluten antworten habe, sehe ich es immernoch für möglich das wir weitere Sinne des Lebens finden, außer denen die in uns verankert sind (Reproduzieren, der Gesellschaft etwas beitragen, Persönliche Zufriedenheit, durch lieben, haben, sein...)
meine Rechtschreibung ohje. Aber da bin ichjetzt einfach mal nihilisisch diesbezüglich ;)
Viele würden wohl annehmen, dass ohne objektive Werte auch keine echte Verantwortung existieren kann, weil es dann keine festen Maßstäbe gäbe, an denen sie sich messen ließe. Doch gerade in der Abwesenheit universeller Normen gewinnt individuelle Verantwortung an Bedeutung. Wenn es keine allgemein gültigen Werte gibt, dann sind wir es, die unsere Maßstäbe selbst setzen. Wir treffen Entscheidungen nicht nach äußeren Vorgaben, sondern nach unseren eigenen Überzeugungen. Gleichzeitig tragen wir die Konsequenzen dessen, was wir wählen. Existenzialisten wie Sartre würden sogar behaupten, dass genau diese Freiheit uns erst wahrhaft zur Verantwortung verpflichtet. Wer seine Werte selbst bestimmt, kann sich nicht auf höhere Instanzen berufen. Jeder muss sich vor sich selbst und der Welt für sein Handeln rechtfertigen. Auch aus einer pragmatischen Perspektive bleibt Verantwortung unverzichtbar. Sie schafft Orientierung und ermöglicht ein friedliches sowie geregeltes Miteinander. Sie fördert Vertrauen zwischen den Menschen, weil sie sich ihrer Handlungen bewusst sind und deren Folgen tragen. Verantwortung bleibt also auch ohne objektive Werte bestehen. Sie entspringt keiner höheren Instanz, sondern liegt in der bewussten Entscheidung jedes Einzelnen. Gerade diese Selbstverantwortung verpflichtet uns zutiefst, weil wir autonome und freie Wesen sind.
Gute Frage, und ich denke, daß es bei Verantwortung in erster Linie um Werte geht. (Vor allem um eine solidarische und altruistische Grundhaltung). Allerdings ist das nur die eine Seite der Medaille denn es gibt auch Notwendigkeiten und dann setzt für mich die Art der Verantwortung ein, die den Namen auch verdient hat, der Rest ist auch nebenbei für unser Selbstbild. Und dann gibt es noch etwas drittes, das die Vermutung, es könnte dabei nur um Werte gehen ausschließt: Der Mensch (und viele weitere Lebewesen) hat "das Helfen" im Blut. Oft wird es uns erst durch die Sozialisation sogar abgewöhnt oder aus einem natürlichen Verhalten wird ein aufgesetztes. Man verhält sich also als Kleinkind bereits verantwortungsvoll, obwohl man noch keine Werte hat.
Selbstverständlich. Genauso wie man sich in einer Zeit der metaphysischen Obdachlosigkeit dennoch orientieren kann. Ist eben nur um einiges anstrengender.
Ich glaube dass Werte niemals wirklich objektiv sind. Werte werden definiert. Trotzdem hat Verantwortung aber immer auch mit Werten zu tun.