Optimistischer Nihilismus vs Absurdismus?
Eine kleine Frage an die Philo-Studenten unter euch.
Seit einiger Zeit beschäftigt mich der Denkansatz des optimistischen Realismus. Als ich ihn recherchiert habe, in ich auch über den Begriff Absurdismus gestolpert. Meine Frage: Worin liegt der Unterschied zwischen den beiden Denkansätzen. Soweit ich das verstanden hab, liegt der Hauptunterschied darin, dass der Absurdismus anerkennt, dass es einen intrinsischen Wert im Universum geben könnte, jedoch aber man das nie Wissen kann und jeder selbst aufgestellte Wert deswegen rein subjektiv ist, jedoch nicht invalid. Ein optimistischer Nihilist sagt, dass das Universum keinen Sinn, auch kein Subjektiven hat, aber dass dies kein Grund ist nicht dennoch ein glückliches Leben zu führen, genau so, wie es auch der Absurdismus sagt. Ist das richtig?
2 Antworten
Deine Ausführungen sind zum Teil ganz richtig, resultieren aber in falschen Schlussfolgerungen. Beispiel: Nihilismus und Absurdismus sind in der Sinnfrage weitestgehend identisch (wie du korrekt erkannt hast), aber nur im Nihilismus wird diese Denkweise von den Menschen akzeptiert. Im Absurdismus hält die Suche weiter an und führt wahrscheinlich nicht zu einem zufriedenen oder gar glücklichen Leben.
Der Absurdismus nimmt an, dass es menschlich unmöglich ist, die Sinnfrage zu beantworten, während man im Nihilismus die Tatsache akzeptiert. Aus der Akzeptanz heraus ist dem optimistischen Nihilist ein zufriedenes Leben möglich.
Dürfte ich fragen, woher die Annahme kommt, dass man als Anhänger des Absurdismus kein glückliches Leben führen kann? Ich wäre der Meinung, dass man sich auch mit der Tatsache, dass man niemals die inne-lebende Bedeutung erfahren kann, zufrieden gibt und trotzdem ein Leben ohne Zweifel führt.
Hi,- ich halte die Unterscheidung für ein Übungsprojekt für Rhetoriker.
Nicht jede "Stilblüte" des Philosophiebetriebes ist "systemrelevant".
Mach dir keinen Kopf und halte dich an den Satz von Moritz Schlick (Mitglied im >Wiener Kreis< um R. Carnap / Logischer Empirismus):"Der Sinn des Lebens ist das Leben selber."
Ob ich dies als die "Entwertung" von Sinn und Bedeutung als Prozeß oder als ihr von vornherein gegebenes Nicht-Vorhandensein durch die Unmöglichkeit diskriminativer Definition betrachte ist so als würde ich sagen: 2-2=0 oder 0+0=0. ;-)
Da ist der Satz von Moritz Schlick die bessere Variante, denn er bedeutet: 0+1= ∞ ;-)
Gruß