Kann es ohne „böse“ ein „gut“ geben?

9 Antworten

Gut und Böse sind Bewertungen in einem entsprechenden Kontext. Sie sind relativ. Genau so wie groß und klein. Sie können nicht unabhängig von einander existieren.

Ein Mensch, der nichts "böses" kennt, weiß auch nicht was "gut" ist.

Ich habe mal einen interessanten Spruch gelesen: In Abwesenheit dessen, was nicht ist, ist das, was ist, auch nicht.

ArisZeusAchille  26.02.2023, 20:36

Diese Frage ist eine grundlegende philosophische Frage, die seit Jahrhunderten diskutiert wird. Es gibt viele verschiedene Sichtweisen auf dieses Thema, aber im Allgemeinen gibt es zwei Hauptansätze:

  1. Dualismus: Einige Philosophen glauben, dass das Gute und das Böse zwei grundlegende, unabhängige Prinzipien sind, die nebeneinander existieren. In dieser Sichtweise können das Gute und das Böse nicht ohne einander existieren.
  2. Monismus: Andere Philosophen glauben, dass es nur ein grundlegendes Prinzip gibt, das entweder gut oder böse sein kann. In dieser Sichtweise ist das Gute und das Böse ein und dasselbe und existieren nicht unabhängig voneinander.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Vorstellungen von Gut und Böse kulturell und historisch bedingt sind und dass unterschiedliche Menschen und Gesellschaften unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was gut und böse ist.

Insgesamt gibt es also keine eindeutige Antwort auf die Frage, ob es das Gute ohne das Böse geben kann. Es hängt von der philosophischen Sichtweise ab, die man einnimmt, sowie von der individuellen und kulturellen Vorstellung davon, was gut und böse ist.

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Die Definition von Gut und Böse hängt von den jeweiligen Maßstäben einer Gesellschaft ab.

Beispiel: In unserer (deutschen) Gesellschaft gilt es als "böse", eine Ehebrecherin zu steinigen, in anderen Gesellschaften wird das als "gut" angesehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung

Wenn es keine Strafverfolgung mehr gäbe, weil alle Menschen gesetzestreu lebten, wäre ein mögliches Beispiel für "gut, ohne böse", wie ich jetzt mal deine Frage auslege.

Theologische/esoterische/soziologische Sichten wären, wenn alle Menschen in Liebe und Harmonie leben würden, dann wäre es das gute was die Gesellschaft ausmacht. Das nicht-vorhanden-sein von Liebe, das persönliche ablehnen sich für sie zu entscheiden, macht das jeweilige Individuum dann zum Schöpfer vom Bösen, weil es egozentrisch (das Allgemeinwohl außer acht lassend) seine eigenen Wege nachgeht und dabei auch rücksichtslos vorgeht.

Das Böse gibt es zwar nicht in personifizierter Form, jedoch gibt es Menschen die böses sehr wohl personifizieren. Man sagt in diversen Glaubensysthemen dies auch Geistwesen nach, die sich vom guten abgewendet haben und zu Schöpfer ihrer eigenen bösen Taten wurden - hier begegnet man dann in jeder Mythologie oder Religion die "finsteren Gestalten", deren Wege man nacheifert sobald das Allgemeinwohl außer acht gelassen wird, Sünde am nächsten begangen wurde etc.

Im Christentum nennt man es gute und schlechte Früchte, was die innere Qualität des Menschseins betrifft.

Liebe, Freude, Frieden, Freundlichkeit, Güte, Selbstbeherrschung etc. sprechen für das gute im Menschen, die gute Frucht.

Neid, Hass, Stolz etc. sind starke Indizien das der innere Mensch den inneren Kompaß nicht mehr nach der Liebe ausrichtet, was natürlich auch Folgen von inneren Verletzungen sein können.

Wäre schön wenn diese Bewertungen gar nicht erst nötig wären, sondern das gute die Normalität.

LG -B.

Es kommt immer darauf an wie man gut und böse definiert

Doch grundsätzlich sehe ich da kein Problem, denn man muss berücksichtigen, dass es zwischen 'gut' und 'böse' als extremen, noch eine ganze Menge zwischenschattierungen gibt.

Anders gesagt: Angenommen du lebst in einer Welt, in der die Temperaturen nie unter 25°C sinken. Also ist es eigentlich immer kuschelig warm und diese Wärme mag dann normalzustand sein. Doch wenn du einen besonders heißen Tag von 40°C hast, kannst du den dann nicht als heiß empfinden, auch ohne Kälte zu kennen?

Generel gefasst: Solange du eine Norm hast, wirst du auch einen Unterschied zu dieser Norm merken... selbst wenn dem einen Extrem kein anderes Extrem entgegensteht.

Ich glaube, ohne Böse gäbe es kein Gut - und andersherum. Wie kannst du etwas "gut" nennen, wenn du den Gegensatz "böse" gar nicht kennst?