Kann ein Erwachsener mit Jugendlichen überhaupt befreundet sein 🧐?
9 Antworten
Das kann schon gehen, wenn sich beide verstehen und "die Chemie stimmt". Einer meiner Hauptfreunde z.B. war Ende 40, als ich ihn kennen lernte und ich war 14 - ein Arbeitskollege meines Onkels, den ich auf einer Geburtstagsfeier kenne lernte. Wir sind immer noch beste Freunde, haben aber auch viele gemeinsame Hobbys und Ansichten, einen vergleichbaren Musikgeschmack, sind uns vom Charakter her ähnlich und es passt einfach, wir sehen uns häufig und wohnen ca. 20 Kilometer voneinander entfernt.
Die meisten meiner Freunde als Jugendlicher waren etwa gleichaltrig bzw. sogar meist 1-2 Jahre jünger, aber ich hatte auch einige Freunde deutlich im Erwachsenenalter - mein ältester Freund ist Jahrgang 1931. Als wir uns kennen lernten, war ich 16 und Alfred war 75 - wir sind immer noch befreundet und er steht mir in manchen Sachen näher als viele "Jüngere". Muss aber sagen - Alfred ist kein konservativer und rückständiger Opa, sondern eher so "der lockere Alte", der Neuem gegenüber immer aufgeschlossen war und ist, humorvoll und offen ist, körperlich fit und eher so der fröhliche Genussmensch. Mit den meisten Gleichaltrigen versteht er sich deswegen auch nicht besonders gut.
Ich habe gerade von Alfred auch als Mensch einiges lernen dürfen. Er hat mit mir die erste Steuererklärung gemacht, beriet mich vor meinem Start in die Ausbildung, erklärte mir die große Politik in Worten die ich verstanden habe und die mich als Jugendlicher auch interessierten und erklärte mir, was für Versicherungen sinnvoll sind und welche man sich sparen kann. Alles Dinge, die man als junger Erwachsener eigentlich wissen sollte, die man aber in der Schule in der Regel nicht erklärt bekommt. Dank Alfred war ich in der Lage, mit ca. 20 schon allein auf die Bank zu können und zu wissen, wo wollen die an mir verdienen und wo meinen die es ehrlich. Ich war vielleicht dadurch ein unbequemer Kunde / Sparer, aber ich habe dadurch auch keinen Nachteil erlitten. Und Alfred ist als Typ auch irgendwie cool. Er hört zwar Volksmusik und mag vor allem Heino (den ich zwar als Mensch sympathisch finde nachdem ich seine Autobiographie las, aber dessen Musik ich nix abgewinnen kann), aber wenn man befreundet ist, spielt so was keine Rolle.
So sollte eine Freundschaft zwischen jung und alt sein. Dass der Junge vom Alten lernt, was man sonst nirgendwo lernt. Und der Alte kann sich daran erfreuen, dass sein Wissen wertgeschätzt wird. – Eine tolle Mentor-Mentee-Beziehung.
Ich finde übrigens Heino gar nicht so schlecht. Der kann wenigstens was. Die Lieder, die er singt, triefen zwar manchmal vor Schmalz, aber seine Stimme und die gute Aussprache sind in der deutschen Schlagerszene eine Seltenheit. Und er trifft die Töne genau, hat also ein echt gutes Gehör.
Das mit Heino stimmt, singen kann er - und die Aussprache ist auch gut. Es ist mehr die Art Musik, die er macht, die nicht meinen Geschmack trifft, aber da bin ich einfach eine andere Generation.. ich kenne in meinem Alter keinen, der ihn gut findet. Stimmlich ist er aber zweifelsohne ein sehr guter Sänger.
Alfred ist tatsächlich auch allgemein eine wichtige Konstante für mich. So viel ist gekommen und gegangen, aber Alfred ist irgendwie immer geblieben und hat alles überdauert. Ich würde mich freuen, könnten wir im Sommer 2031 seinen 100. Geburtstag zusammen feiern, gesund natürlich.
generell würd ich mal ja sagen...
ich bin jetzt 19 und pflege dennoch mit einigen jugendlichen mit denen ich auf der schule war.
weiblich und männlich, wenn man 40 ist sehe ich das je nach dem schon eher kritisch an aber soll ja jeder machen solange er niemanden verletzt/zwingt...
Klar kann man das. Da ich gern online zocke, treffe ich oft jüngere Leute.
Mit der Zeit kommt man dann halt ins Gespräch und sie sind manchmal froh, mit jemandem offen quatschen zu können und sich einen Rat zu holen, wenn sie damit nicht unbedingt zu ihren Eltern gehen wollen oder können.
Wenn es nicht um Sex geht, können Beide davon profitieren. Der Jugendliche kann viel lernen und die Geborgenheit genießen, und der Erwachsene kann sich an der Zuneigung erfreuen und daran, dass er sein Wissen weitergeben kann.
Es bleibt aber immer eine Spur von negativen Gedanken bei Anderen, weil man immer das Schlimmste vermutet. Da haben uns die Medien einen Bärendienst erwiesen.
Mehr Aufklärung in der Schule zum Thema wäre nicht schlecht.
Aber nicht in Form von Panikmache, sondern eher als Mahnung zur Vorsicht. Manche Erwachsene haben nämlich tatsächlich böse Absichten.
Deswegen sollten man unterscheiden können!
Man sollte den Kindern ein paar Vorsichtsmaßnahmen empfehlen, wie z.B. Treffen nur an öffentlichen Orten und nicht mit Erwachsenen mitgehen, in kein fremdes Auto steigen und sowas.
Zwischen guten und bösen Absichten zu unterscheiden ist oft auch für Erwachsene schwierig. Das kann man einem Kind kaum zutrauen, weil manche sich echt perfider Methoden bedienen, ihren Willen durchzusetzen. Deshalb sind die Vorsichtsmaßnahmen auch wichtig.
Wenn man sich dann besser kennt und wenn auch die Eltern den erwachsenen Freund kennen gelernt haben, ist die Gefahr schon viel geringer. Ich würde bei einem jugendlichen Freund darauf bestehen, dass er seinen Eltern sagt, dass er bei mir ist, wenn er mich besucht. — Vertrauen gegen Vertrauen ist da meine Devise.
Jugendlich gilt man bis irgendwie 21 oder so, also ist man vielleicht in dem Alter schon erwachsen. Und dass 23 mit 21 Jährigen befreundet ist, halte ich für normal.
Schön zu hören, dass es sowas gibt.