Kann Allah nicht rechnen?

5 Antworten

Wenn man etwas in ein Buch hinein lesen möchte, dann schafft man es auch. Es gibt ja auch Leute die es hinbekommen, die Runde Erde zu leugnen. Wenn man überzeugt davon ist, kann man sogar in die Harry Potter Bücher ein Rezept für eine Gemüsesuppe hinein interpretieren.

Dabei soll man doch eigentlich Ergebnisoffen an eine Untersuchung herangehen. Und wichtig ist es, die naheliegendste Lösung zu wählen & nicht die, die man haben möchte. Aber so denken (islamische) Theologen nicht. Kein Wunder, sonst wären sie keine islamischen Theologen mehr.

Es gibt keine mathematischen Fehler. Die Rechnung ist sehr einfach. Es wird richtig aufgeteilt. David Wood hat in seiner Rechnung gleich am Anfang einen großen Fehler gemacht, er redet weiter und man könnte dann meinen dass der Fehler im Qur'an ist, ist er aber nicht.

Hier ist ein vollständige Widerlegung und Erklärung:

https://www.youtube.com/watch?v=20-RT3VKh9w

Ich verweise bei sowas oft auf Termobar der sowas immer ziemlich verständlich niederschreibt.

Er hat einen etwas anderen Fall als in dem Video:

hier ist ein Fall in einem islamischer Erbschaftsrechner. Wenn die Ehefrau stirbt und Ehemann und zwei Schwestern hinterlässt, verteilt sich das Erbe wie folgt:
Der Ehemann bekommt die Hälfte des Erbes laut Koran, die zwei Schwestern 2/3 davon. Es müsste also mehr Erbe verteilt werden als überhaupt da ist.
Abermals, ein Allmächtiger der kaputte Regeln aufstellt. Im islamischen Recht nennt sich der Fall Awl. Auch hier mussten fehlerhafte Menschen die Kartoffeln ihres allwissenden Gesetzgebers aus dem Feuer holen.
Natürlich gibt es daher Ausweichregeln und Lösungen, nur sind sie nicht von Allah. Da mussten erst Menschen drauf kommen.

Natürlich ist das ein Fehler!

Aber nicht im Koran.

Denn, wenn im Koran etwas anderes richtig steht, dann sagen wir, wir müssen den Kontext berücksichtigen - und der ist richtig und deswegen ist auch der gefundene Fehler kein Fehler.

Beispiel:

Der Koran sagt zig Male, dass Allah keinen Sohn hat.

In einer bestimmten Sure steht aber:

Gepriesen sei er, ein Kind zu haben.

Stünde so eine Aussage in der Bibel, würden die Muslime gleich schreien:

BIBELFEHLER!!!!

Beim Koran ist das Vorgehen aber anders: Dann heißt es

Man muß den Kontext beachten. Und der (der ganze Koran) sagt, Allah hat keinen Sohn, also ist auch die besagte Stelle so zu verstehen.

Dann schreibt man den Vers um oder fügt was ein, was die Aussage umdreht.

Gepriesen sei er! (Er ist darüber erhaben) ein Kind zu haben.

Hier korrekte Übersetzungen (ja, die gibt es!):

  • Dr. Shehnaz Shaikh, Ms. Kauser Katri, and more — Glory be to Him! That He (should) have for Him a son.
  • Dr. Laleh Bakhtiar — Glory be to Him that He have a son!
  • The Study Quran — Glory be to Him that He should have a child.
  • Talal A. Itani (new translation) — Glory be to Him—that He should have a son.
  • [The Monotheist Group] (2011 Edition) — God is only One god, be He glorified that He should have a son!
  • [The Monotheist Group] (2013 Edition) — od is only One god, be He glorified that He should have a son!
  • Muhammad Ahmed & Samira — God (is) one God, His praise/glory that to be for him a child
  • Arthur John Arberry — Glory be to Him -- That He should have a son!
  • Edward Henry Palmer — God is only one God, celebrated be His praise that He should beget a Son!
  • Sayyid Qutb — God is only One God. Infinite He is in His Glory! [To imagine] that He may have a son!
  • OLD Literal Word for Word — Only Allah (is) God One. Glory be to Him! That He (should) have for Him a son.

Und hier die bearbeitenden Korane - verfälscht oder mit anderen Worten:

  • 1. Mufti Taqi Usmani — He is far too pure to have a son.
  • 2. Ahmed Ali — and far from His glory is it to beget a son.
  • 3. Ali Quli Qarai — He is far too immaculate to have any son. 
  • 4. Ali Ünal — God is but One God; All-Glorified He is in that He is absolutely above having a son. 
  • 5. Amatul Rahman Omar — He is Holy. Far above having a son. 
  • 6. Hilali & Khan — For Allah is (the only) One Ilah (God), Glory be to Him (Far Exalted is He) above having a son. 
  • 7. Mohammad Habib Shakir — far be It from His glory that He should have a son
  • 8. Mohammed Marmaduke William Pickthall — Far is it removed from His Transcendent Majesty that He should have a son.
  • 9. Muhammad Sarwar — He is too glorious to give birth to a son. 
  • 10. Qaribullah & Darwish — Exaltations to Him that He should have son!
  • 11. Wahiduddin Khan — His Holiness is far above having a son.

Wer arabisch kann, hier der Originaltext:

سُبْحَـٰنَهُۥٓ أَن يَكُونَ لَهُۥ وَلَدٌۭ ۘ

Da steht genau das: Gepriesen sei er, ein Kind zu haben.

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Und hier noch das schönste Beispiel: Zuerst wird (irrtümlich) richtig übersetzt und dann das Gegenteil behauptet

https://www.gutefrage.net/frage/stimmt-das-dass-im-koran-steht-dass-man-alle-unglaeubige-toeten-soll#comment-344091840

Es gibt keine Fehler und Widersprüche im Koran. Die, die das behaupten können selbst nicht rechnen, oder sind nicht in der Lage, aufmerksam zu lesen. Diese Sachen, die meistens von den Islam-Gegnern kommen, sind ausgelutscht und die wurden ebenfalls auf YouTube schon mehrfach widerlegt.

Das, was in dem Video aufgezeigt wird, ist nicht korrekt. Es gibt da keinen Fehler im Koran.

Hier hat es schon jemand deutlich erklärt. Darum möchte ich es nicht wiederholen:

Im Video wird praktisch das Folgende vorgeworfen:

Die Teilung des Erbes, das von Eltern oder Verwandten zurückgelassen wird, soll gemäß Vers 4:7 gleichmäßig erfolgen, was aber durch Vers 11 und 12 abgeändert wurde, wo befohlen wird, dass Männer den doppelten Anteil von Frauen erhalten sollen. Und zudem scheint Mohammed nicht die Rechnerei beherrscht haben zu können. Die Frau erhält 1/8 = 3/24, die Töchter 2/3 = 16/24, der Vater 1/6 = 4/24 und die Mutter 1/6 = 4/24. Im Gesamten erhalten wir total 27/24, was aber über 100% liegt.

Vers 4:7 lautet:

Den Männern steht ein Teil von der Hinterlassenschaft ihrer Eltern und Verwandten zu, und ebenfalls den Frauen steht ein Teil von der Hinterlassenschaft ihrer Eltern und Verwandten zu. Sei es wenig oder viel. Das gilt als vorgeschriebener Anteil.

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Nirgends in diesem Vers wird konkret eine gleichmäßige Verteilung angeordnet.

Und es steht auch nicht da, wie ggroß die Teile sind oder dass die Teile gleich groß wären.

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Dann finden wir:

4:8-11 Und wenn bei der Teilung die Verwandten und die Waisen und die Armen anwesend sind, so schenkt ihnen etwas davon und sprecht freundliche Worte zu ihnen. Und fürchten sollen sich diejenigen, die, wenn sie schwache Nachkommen hinterließen, für sie bangen würden; Gott sollen sie fürchten und geziemende Worte sprechen. Wahrlich, diejenigen, die der Waisen Gut ungerecht aufzehren, die zehren Feuer in ihre Bäuche auf und werden in einem Höllenfeuer brennen. Gott schreibt euch hinsichtlich eurer Kinder vor: Auf eines männlichen Geschlechts kommt gleichviel wie auf zwei weiblichen Geschlechts. Sind es aber nur Frauen, mehr als zwei, sollen sie zwei Drittel der Hinterlassenschaft erhalten. Ist es nur eine, soll sie die Hälfte haben. Und jedes Elternteil soll den sechsten Teil der Hinterlassenschaft erhalten, wenn der Verstorbene Kinder hat; hat er jedoch keine Kinder, und seine Eltern beerben ihn, steht seiner Mutter der dritte Teil zu. Und wenn er Brüder hat, soll seine Mutter den sechsten Teil, nach Bezahlung eines etwa gemachten Testamentes oder einer Schuld, erhalten. Eure Eltern und eure Kinder – ihr wisst nicht, wer von beiden euch an Nutzen näher steht. (Dies ist) ein Gebot von Gott; wahrlich, Gott ist Allwissend, Allweise.

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In 4:11-12 und in 2:180 sehen wir, dass die oberste Priorität beim Schreiben des Testamentes und bei der Bezahlung der Schulden liegt, bevor eine Aufteilung vorgenommen wird. Gemäß den Versen sollten zuerst die Testamente der verstorbenen Personen erfüllt und falls der Verstorbene Schulden hinterlassen hat, diese beglichen werden. Der Koran gibt den Menschen diese Freiheit aus folgenden Gründen: verschiedene Kulturen, spezielle Umständen, spezielle Fragen, gewisse Bedürfnisse – dank eines Testamentes können all diese Punkte beachtet werden.
Beispielsweise können die Eltern einer armen Tochter und eines reichen Sohnes ihre Erbschaft zum großen Teil der Tochter hinterlassen wollen. Falls der/die Sterbende eine Frau bzw. einen Mann, eine Mutter oder einen Vater hat, die/der krank ist und deswegen finanzielle Unterstützung braucht, kann der/die Erbe hinterlassende Person mit dem Testament seinem Ehepartner oder seiner Mutter/seinem Vater den Großteil der Hinterlassenschaft gutschreiben.
Wie wir sehen, hat der Koran bezüglich der Verteilung des Erbguts die Priorität auf ein Testament gesetzt. So ermöglicht Gott uns eine biegsame Anpassung an die verschiedenen Bedingungen und verschiedenen Kulturen.

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Dann dieser Vers:

4:12 Und ihr bekommt die Hälfte von dem, was eure Frauen hinterlassen, falls sie keine Kinder haben; haben sie aber Kinder, dann erhaltet ihr ein Viertel von ihrer Erbschaft, nach allen etwa von ihnen gemachten Vermächtnissen oder Schulden. Und ihnen steht ein Viertel von eurer Erbschaft zu, falls ihr keine Kinder habt; habt ihr aber Kinder, dann erhalten sie ein Achtel von eurer Erbschaft, nach allen etwa von euch gemachten Vermächtnissen oder Schulden. Und wenn es sich um einen Mann handelt – oder eine Frau -, dessen Erbschaft geteilt werden soll, und der weder Eltern noch Kinder, aber einen Bruder oder eine Schwester hat, dann erhalten diese je ein Sechstel. Sind aber mehr (Geschwister) vorhanden, dann sollen sie sich ein Drittel teilen, nach allen etwa gemachten Vermächtnissen oder Schulden, ohne Beeinträchtigung – dies ist eine Vorschrift von Gott, und Gott ist Allwissend, Milde.

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Nachdem die Schulden und das Testament abgezahlt sind, werden den Eltern des Verstorbenen (solange sie noch leben) und seiner/m Ehepartner/in ihre Anteile ausgezahlt.
Der Rest wird unter den Männern und Frauen in den vom Koran bestimmten Verhältnissen aufgeteilt. Was nicht vergessen werden darf ist der Punkt, dass der Koran die aufgeteilten Verhältnisse unter einer Wichtigkeit der Betrachtung des Ganzen, sowie unter der gleichen Wichtigkeit der Betrachtung der Beziehungen untereinander ausmacht.
Kurz gesagt, so wie diese Zahlen sich auf das Ganze auswirken, wirken sie sich ebenso untereinander aus. Wenn die Person stirbt, kommt es darauf an, ob ein Elternteil (Mutter oder Vater) noch lebt, oder ob beide verstorben sind, ob die/der Ehepartner/in (nicht mehr) lebt, Töchter, Söhne usw. So können fast hunderte von Testamenten abgeleitet werden.
Hätte der Koran präzise Angaben bezüglich der Verteilung gemacht, dann wären mehrere hundert Verse erforderlich, nur um alles präzis anzugeben. Aber auf diese Weise haben wir genug Angaben, die uns eine Präzisierung der Verteilung ermöglichen. Beispielsweise habe ein verstorbener Mann folgende Erben: seine Frau und seinen Vater. Die Erbschaft betrage 50 Goldstücke. Also (1/4)m+(1/6)m=50 Gold, wo m eine „Gleichsetzer“-Funktion besitzt.
Wenn wir den gemeinsamen Nenner nehmen, sehen wir die Erbanteile deutlicher. Nochmals: Die Brüche werden summiert und dem Erbe gleichgesetzt, und auf diese einfache Weise lassen sich die Erbanteile berechnen. Der Nenner wird unwichtig, wenn wir einen gemeinsamen Nenner berechnen, und das Erbe wird nach den Zählern aufgeteilt.
Dann erhalten wir folgendes Ergebnis: (3/12)m+(2/12)m=50. Die Frau bekommt also 30 Gold-, der Vater 20 Goldstücke (m beträgt in dieser Rechnung m=120).
Noch zur falschen Rechnung: Nehmen wir wieder 50 Goldstücke als Erbgut. (2/3)+(1/6)+(1/6)+(1/8)= 50, also 16m + 4m + 4m + 3m = 50 Goldstücke wo m = 1.851 Goldstücke (für den mathematisch Versierten ist natürlich klar, dass ‚m‘ in diesem Zusammenhang einen anderen mathematischen Sinn hat, als den von oben). Deshalb erhalten die drei Töchter 29.629 Goldstücke, die Mutter 7.407 Goldstücke, der Vater 7.407 Goldstücke und die Ehefrau 5.555 Goldstücke.
Übrig bleiben 0.002 Goldstücke, die an Bedürftige oder (Waisen)Kinder gegeben werden. Wenn die Erben pingelig sein wollen, könnten die Kommastellen ganz einfach bis zur 19. Stelle berechnet werden… aber dieser Fall erfordert einen großen Streit und bringt nur Stress.
Wie wir sehen, ist die ganze Angelegenheit leicht zu verstehen, doch manchmal gibt es Dinge, die wir nicht sehen oder übersehen! (Q: alrahman.de)

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Nochmal zusammengefasst:

Die Anteile, auf die hier Bezug genommen wird, hat man seit jeher als relative Anteile betrachtet, nicht absolute. Zum Beispiel kann man relative Anteile haben, die mehr als 1 ergeben, wie 1/3+2/3+1/8=9/8. Wenn das der Fall ist, so wird das Erbgut demgemäß aufgestellt, in 1/3x8/9, 2/3x8/9 und 1/8x8/9. In Situationen, wo die Anteile weniger als 1 ausmachen, werden sie proportional vergrößert. Das Verringern und Vermehren der Anteile sind allgemein bekannt und wurden ohne Schwierigkeiten seit Beginn des Islam verstanden. Es gibt dafür auch die Fachausdrücke: ´awl und radd. (islamic.org.uk)
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid