Judo als Selbstverteidigung?
Naja eigentlich steht es schon in der Frage oben. Wie gut ist Judo, z.B. in Echtsituationen, als Selbstverteidigung? Ich überlege, schon mit Judo im Schulsport anzufangen, lohnt sich das?
Wie alt bist Du denn?
15
Bist Du Junge oder Mädchen?
Junge
4 Antworten
Judo gehört zu den effektivsten Kampfkünsten zur Selbstverteidigung, die es gibt und wird eigentlich nur von hybridstilen wie Sambo oder MMA überboten wenn es darum geht. Judo ist extrem praxisbezogen und setzt sich in Vergleichskämpfen fast immer durch. Ein weiterer Pluspunkt ist das du Judo besser "dosieren" kannst, als striking Stile. Das heißt z.B dass du den Umständen entsprechend einen Angreifer fixieren kannst wenn es passt und dich nicht im Nachinein evtl. wegen schwerer Körperverletzung verantworten musst. Ein Boxer hingegen hat nicht viel mehr Möglichkeiten als dem Angreifer schwere Schlagverletzungen zuzufügen. Da Judo in der Nächstdistanz wirkt, braubst du auch deutlich kräftigere Gegner ihres Vorteils.
Ein weiterer Vorteil ist dass Reflexartige richtige Fallen ohne sich zu verletzen (hat mich mal gerettet als ich beim Schneeschippen kopfüber vom Dach gefallen bin)
Nachteile:
-Judo trainiert keine nützliche Abwehr gegen Schläge und Tritte, weshalb du als reiner Judoka extrem auf die Nächstdistanz angewiesen bist
- das Regelwerk wurde innerhalb der letzten zwanzig Jahre extrem verschärft weshalb viele wertvolle Techniken de facto verloren gehen
- Judo braucht verhältnismäßig lange zum erlernen und fie Bewegungen sind sehr komplex. Während ein Boxer seine erlernten Fähigkeiten bereits nach 3-4 Monaten des Trainings anwenden kann, reicht die Zeit nichtmal ansatzweise um die Grundlagen des Judo zu erlernen.
Unabhängig vom Selbstverteidigungsaspekt ist Judo aber auch ein toller Sport, den man bei richtige Ausübung über viele Jahrzehnte ohne Schäden ausüben kann.
Nachfolgend ein paar videos davon wie sich Judo außerhalb von Judokämpfen schlägt.
Man beachte wie der Polizist den Angreifer im letzten Video unter Kontrolle bringt ohne ihn schwer zu verletzen. Das kann dir vor Gericht echt Ärger ersparen.
Aus den von dir genannten Gründen die ich das Judo toll ist - aber nicht ideal für reine SV. Aber wenn man es z.b. mit SV-orientierteren Stilen kombiniert, ist es sicherlich Gold wert, allein für die Körperschulung.
Du lebst nicht in einem Kriegsgebiet, in dem du irgendwelche Nahkampftechniken benötigst! Lass dir da nichts einreden von wegen "MMA/K1/Kick-mich-tot" ist viel besser als Judo und so'n Schwachsinn.
Judo funktioniert durchaus. Das solltest du nicht unterschätzen! Es ist zudem olympisch und 100% wettkampftauglich auch gegen bessere Judoka. Es dauert aber ein paar Jahre, bis das mühelos von statten geht. Und das muss es, um es so anzuwenden, dass es wirkt.
Glaub mir, ich bin nicht so einer der irgendwas lernen will um irgendjemanden krankenhausreif zu schlagen. Meine Frage bezieht sich einfach nur darauf, ob ich jetzt 1 Semester damit verbringen sollte, Judo in der Schule zu lernen (um das gegebnfalls weiter zu machen). Ich unterschätze keineswegs irgendeine Kampfsportart oder -kunst.
Judo ist in einem Fairen Kampf sehr effektiv.
Selbstverteidigungssituationen sind aber fast nie fair. Sehr oft wird man von mehreren zugleich angegriffen, und da ist alles was so grapplingartig ist nachteilig. Erst recht der Bodenkampfanteil.
Auch wird meines Wissens im Judo nicht die Abwehr von Waffen trainiert - oder erst sehr spät bei den "ritualisierten" Katas. Kann mich da aber auch irren...?
Und wenn du dich nur auf Judo konzentrierst, lernt man nicht wie man mit Schlägen und Tritten umgeht.
Also Judo ist toll, aber zur Selbstverteidigung eher mäßig.
Ich habe den zweiten Dan im Judo.Deshalb bin ich nicht Superwoman,ich weiss aber in jeder Situation ,wie ich mich verhalten muss.
Und ja,ich habe auch schon mal einen lästigen Kerl aufs Kreuz gelegt.