Hallo, ist Judo und Ringen das Gleiche?

6 Antworten

Nein es ist nicht das gleiche. Und zur selbstverteidigung idt beides absolut nicht ideal. Bei selbstverteidigung geht es darum, Distanz zum Aggressor zu bekommen, während du bei ringen und Judo die Distanz schließen musdtm

Woher ich das weiß:Hobby – Ich trainiere seit 10 Jahren verschiedene Kampfsportarten

Nein, es ist nicht das gleiche. Ringen ist bedeutend älter (je nach Definition älter als die Menschheit ansich) und Judo ist stark vom Ringen beeinflusst. Teilweise bedienen sich beide Kampfformen ähnlichen Prinzipien. Sie sind beide darauf fokussiert, einen Gegner in der Nächstdistanz auf den Boden zu befördern ohne dabei selber zu Boden gebracht zu werden. Da du in einer Selbstverteidigungssituation mit der Initiative beim Angreifer rechnen musst und es somit fast unumgänglich ist in die Nächstdistanz zu geraten, gehören Judo und Ringen zu den effektivsten Kampfkünsten überhaupt was Selbstverteidigung angeht und viele Spezialisten bezeichnen das #Ringen als die effektivste Kampfkunst zur Selbstverteidigung. Dem würde ich so nicht ganz zustimmen.

Also man kann es im Prinzip so ranken:

  1. Allkampfsysteme (MMA, Combat Sambo, Kudo, Sanda)
  2. Grapplingsysteme mit ausgeprägtem Standkampf (Ringen, Judo, Ju-Jutsu)
  3. Striking Stile und Grappling mit Boden Fokus (Muay Thai, Kickboxen, Brazilian Jiu Jitsu, Luta Livre)
  4. Sonderkategorie Boxen. Zwar unterliegt ein Boxer im direkten Vergleich fast immer gegen alle die ich bisher genannt habe, allerdings kannst du keine andere Kampftechnik so schnell anwenden und damit der Kampf gegen einen untrainierten schnell vorbei ist, können ein paar gezielte Schläge schon ausreichen.
  5. Wettkampfsysteme die sehr stark einschränken oder Vollkontaktsysteme die durch fehlenden Wettkampf keiner Qualitätskontrolle unterliegen (Karate, Teakwon Do, Krav Maga, Leichtkontakt Kickboxen, Silat, viele phillipinische Stile, einige Kung Fu Stile, traditionelles Jiu-Jitsu)
  6. Prozessorientierte Kampfkünste bei denen es ehr um die Entwicklung geht als darum tatsächliche Kampftechniken zu erlernen (Aikido, einige Kung Fu Stile, Tai Chi)

Was ich jetzt genau empfehlen würde kann ich nicht genau sagen. Ich habe mit sehr guten Sportlern beider Disziplinen trainiert und würde sagen das Judo noch etwas technisch anspruchsvoller und perfektionistischer ist. Ich hatte immer das Gefühl das es schwieriger ist Ringertechniken effektiv gegen kräftigere und schwerere Gegner anzuwenden und Judo dahingehend etwas besser geeignet ist.

Ein Beispiel dafür ist auch Takanoyama Shuntaro, einer der leichtesten Sumoringer der Welt, der zu seiner aktiven Wettkampfzeit auffallend oft Techniken aus dem Judo verwendet hat und sich damit auch gegen Gegner durchsetzen konnte die mehr als doppelt so schwer waren wie er.

Wenn du allerdings sowieso gebaut bist wie ein Bär, dann würde ich dir klar empfehlen zu Ringen, denn es macht wenig Sinn das du deine Zeit auf technische Details verwendest die eigentlich nur dazu dienen einen Kraftunterschied auszugleichen.

Außerdem sollte man (meiner Meinung nach) wenn man nur eine Grapplingform trainiert, grundlegende Kenntnisse im Striking erwerben. Einfach weil du sonst immer ein Restrisiko hast von einem Lucky Punch überrascht zu werden der dich außer Gefecht setzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Überlebender einer Messerattacke (ohne geschnitten zu werden

Judo sollte da die bessere Wahl sein, wenn dein Fokus auf Selbstverteidigung liegt.

Sind zwei verschiedene Sportarten. Es gibt aber durchaus Gemeinsamkeiten und ähnliche Techniken. Bei beiden Sportarten stehen Selbstverteidigungstechniken nicht im Vordergrund.

Natürlich ist es nicht das gleiche. Dann bräuchte man ja nicht 2 verschiedene Namen