Johannes 8?

2 Antworten

So eine Einfügung nennt sich Perikope.

Einige alte Manuskripte haben diese bestimmte Einfügung nicht, manche an anderer Stelle oder sind speziell gekennzeichnet.

Es ist auch strittig, ob die Geschichte sich so abgespielt haben kann:

Gegen die Historizität des Ereignisses spricht beispielsweise, dass die römische Besatzungsmacht in Palästina zur Zeit Jesu den jüdischen Gerichten die Berechtigung, Todesurteile zu fällen, entzogen hatte.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Jesus_und_die_Ehebrecherin

Ok danke.

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@Lol2727363271

viel mehr Infos findest du im Link, ich hab das ziemlich gekürzt, um es einfach zu halten

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In der MacArthur-Studienbibel steht dazu:

"Dieser Abschnitt, der von einer Ehebrecherin handelt, gehörte sehr wahrscheinlich nicht zum ursprünglichen Inhalt des Johannes - Evangeliums. In mehreren Handschriften wurde er an verschiedenen Stellen des Evangeliums eingefügt (z.B. nach V. 36.44.52 oder 21,25), wohingegen eine Handschrift ihn im Anschluss an Lk 21,38 aufführt. Die Gesamtheit aller erhaltenen Bibelhandschriften, die eine große Vielfalt an Textüberlieferungen repräsentiert, ist entschieden gegen die Aufnahme, da die frühesten und besten Handschriften den Text nicht enthalten. In vielen Handschriften ist die Passage gekennzeichnet, um Zweifel an ihrer Aufnahme anzudeuten. In bedeutsamen frühen Versionen ist sie nicht enthalten. Bis zum 12. Jhdt. gibt es zu dieser Stelle keine Kommentare großer Kirchenväter. Ebenso unterscheidet sich das Vokabular und der Stil dieses Abschnitts vom Rest des Evangeliums, darüber hinaus unterbricht er den Zusammenhang zwischen V. 52; 8,12 ff. Allerdings meinen viele, dass dieser Text alle Kennzeichen historischer Richtigkeit besitzt; vielleicht ist er ein Stück der mündlichen Überlieferung, die in Teilen der westlichen Kirche im Umlauf war. Trotz aller Überlegungen hinsichtlich der wahrscheinlichen Unzuverlässlichkeit dieses Abschnitts ist es möglich, sich dennoch darin zu irren, so dass es gut ist, die Bedeutung dieser Passage zu durchleuchten und sie ebenso wie Mk 16,9-20 im Text zu lassen."

Das bedeutet also, dass man auf diesen Stellen keine eigene Theologie aufbauen sollte.

Aber das sollte man generell nicht tun, denn wie heißt es so schön: Die Bibel mit der Bibel auslegen...

Also ich glaube daran dass die Bibel das Wort Gottes ist nur verstehe ich nicht wieso das jetzt hinzugefügt wurde

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@Lol2727363271

Daran glaube ich auch und es gibt sehr viele Gründe dafür. Einige werden z. B. hier aufgeführt: Begründet Glauben: Kann ich der Bibel trauen?

Im Walvoord-Bibelkommentar steht zu Johannes 8: "Möglicherweise handelt es sich hier um eine mündliche Überlieferung, die dem griechischen Manuskript später hinzugefügt wurde."

Von diesen Stellen gibt es nur ganz wenige. Gerade das ist ja so interessant, dass die Bibel so genau überliefert wurde. Es gibt kein antikes Buch, das so genau überliefert wurde wie die Bibel. Die Qumran-Funde belegen die Genauigkeit der Überlieferung des Alten Testaments und über 5000 Quelltexte die Präzision der Überlieferung des Neuen Testaments.

Die Bibel ist so genau überliefert, dass sogar diese wenigen Stellen auffallen, bei denen man von einer Hinzufügung in einigen Manuskripten ausgehen kann.

Diese Stellen widersprechen nicht dem Evangelium, sondern fügen sich recht gut ein. Es könnte also sein, dass diese Ereignisse mündlich überliefert und nachträglich eingefügt wurden.

Den Sinn, den Inhalt oder die Lehre des Evangeliums ändert sich davon ja nicht. Deshalb braucht uns das nicht zu verunsichern.

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@chrisbyrd

Vielen Dank.

Können wir also darauf vertrauen, dass es Jesus wirklich gesagt hat?

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@Lol2727363271

Bei dieser Stelle können wir nicht ganz so sicher sein wir bei den anderen Stellen von Jesus im Neuen Testament. Aber höchstwahrscheinlich schon. Ansonsten würde es auch keinen Sinn ergeben, dass diese Stelle hinzugefügt wurde, denn es geht dabei um keine neue Lehre und um nichts, das anderen Versen widerspricht.

Generell haben wir sowieso nur einen kleinen Teil von dem, was Jesus alles getan und gelehrt hat, in der Bibel. Johannes schreibt dazu am Ende seines Evangeliums (Kapitel 21, Verse 24-25):

  • "Das ist der Jünger, der von diesen Dingen Zeugnis ablegt und dies geschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. Es sind aber noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat; und wenn sie eines nach dem anderen beschrieben würden, so glaube ich, die Welt würde die Bücher gar nicht fassen, die zu schreiben wären. Amen."
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