Ist unsere Gesellschaft egoitisch geworden?
Wie seht ihr das ?
Sind wir eine Gesellschaft der Egoisten geworden. Früher wurde noch Nachbarschaft gelebt. Da half einer dem anderen. Warum funktioniert das heute nicht mehr. Manchmal kennt man die Nachbarn noch nicht mal
7 Antworten
Auf jeden Fall ist sie das. Es fing in den Großstädten an, ergriff dann die Mittelzentren, und jetzt erobert der Trend auch unsere ländlichen Gemeinden im Speckgürtel der Städte. Zuwendung und Nachbarschaftshilfe gehen in einer Geschwindigkeit verloren, dass einem schwindelig wird.
Leider ist das weit verbreitet, und liegt am Desinteresse der Mitmenschen. Ich finde schon, dass die Gesellschaft egoistisch geworden ist.
Viele halten sich selbst für gestresst, und dass sie sehr viel zu tun haben, dass sogar die Familie zu kurz kommt, geschweige denn sie noch einen Kopf haben, um sich um den Nachbarn zu kümmern.
Es ist aber auch Veranlagungssache, mich interessiert sehr wohl, wie es meinen Nachbarn geht, und gerade so einigen Tagen habe ich zur Nachbarin geholfen, sie hat Gürtelrose und benötigt Rat und Hilfe. Leider ist es auch so, dass viele Ärzte noch nicht mal Zeit und Lust haben, auf die Patienten einzugehen und sie korrekt zu behandeln.
An mich wenden sich sehr oft Nachbarn, und fragen mich um Rat und medizinische Hilfe und ich helfe auch sehr gern.
In Städten oder in Gegenden, wo viele Menschen geballt wohnen, da ist das so. Aber z.B. bei uns in einer ländlichen Ecke, da helfen wir uns weiter so wie früher und pflegen eine gute Nachbarschaft.
Naja, egoistisch ist schwer. Ich glaub der Mensch ist von Grund auf egoistisch.
Nur je besser wir eine andere Person kennen, desto mehr kann man hier empathi empfinden. Und das könnte ein Problem sein. Auf dem Dorf kennt man seine Nachbarschaft, also kann man sich in die reinversetzen und hilft auch dann gerne, weil sowas dann auch zurück kommt.
In der Stadt wiederrum kennen viele noch nicht mal die Nachbarn, man hat meist kein wirkliches Thema zusammen. Also kann man auch nicht viel miteinander machen. Auf dem Dorf ist das allein gemeinsam groß werden.
Ich glaube einfach, dass es auf das Setup ankommt.
Wenn ein Fremder in ein Dorf kommt, ist der auch erst mal auf sich selbst gestellt. Und Touris und Fremden gegenüber ist man auch skeptisch.
Mann muss halt proaktiv seine Nachbarn kennen lernen.;) Aber ja der Unterschied Dorf Stadt ist mir auch aufgefallen. Das ist jetzt aber meine Meinung.,
Heute sind die meisten Menschen so belastet, dass es kaum Zeit zu einer Nachbarschaftspflege kommen kann kann. Die meisten Menschen fallen nach Feierabend erschöpft in den Sessel. Wenn es den Menschen einigermaßen gut geht, kommen sie auch ohne Nachbarn aus. Aber wehe, es komm zu einer Krise, dann kommt es automatisch wieder zu einem Nachbarkeitsgespräch und zur Nachbarkeitshilfe. Wenn man aber gerne mit Nachbar kontakt haben möchte, dann muss man den ersten Schritt tun. Wir haben eine sehr gute Nachbarschaft. Wir kennen uns alle Namen und helfen uns auch gegenseitig. Einer meiner Nachbarn hat mir die Schlüssel für sein Haus übergeben, bevor sie in den Urlaub flogen. Da stelle ich die Mülleimer raus und leere den Briefkasten. Einmal hatten wir eine große Feier vor und haben ein großes Blech Kuchen gebacken. Plötzlich bekamen wir einen Anruf: Ihr könnt nicht kommen, ich habe die Gürtelrose (sehr anstechend). Da haben wir den Kuchen in der Nachbarschaft verteilt. Die Freude war groß. Also, es geht.
LG von Manfred