Ist ständiges Hinterfragen der eigenen Persönlichkeit förderlich?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Lieber Daniel,

schön, dass du dich den grundlegenden Fragen des Lebens stellen magst.

Du solltest dich aber erst seinen vermeintlich negativen und schambesetzten Seiten stellen, wenn du zuvor das notwendige Mitgefühl mit dir entwickelt hat. 

Sonst geht die ständige Selbstreflektion zu schnell über in ein Verhalten, das man "schädliche Selbstbeobachtung" nennt.

In der Psychotherapie ist der Satz "Viel hilft viel" auch nicht angebracht. Da bringt gelassenes Beobachten mit gelegentlichem Staunen mehr.

Schau mal hier:

http://www.zeitzuleben.de/warum-selbstreflexion-heute-wichtig-ist/

Ich habe den Eindruck, dass du völlig in Ordnung bist. 

Dein einziges Problem ist, dass du zu viele schmerzhafte Erlebnisse mit ihren Emotionen unterdrückt und gespeichert hast, weil du glaubtest, dass sich emotionale Lasten mit dem Verstand weg erklären lassen.

Da lass dir in der Therapie helfen. Das könnte deinen Zugang zu den Emotionen wieder frei legen und dann kannst du voller Mitgefühl auf deine Vergangenheit mit all ihren vermeintlichen Fehlern schauen und sie als dein Schicksal anerkennen, statt irgend etwas weg haben zu wollen.

Freue dich auf eine spannende Zeit...

Danke für den Tipp.
Ich werde es mit der Zeit lassen, mich selbst so stark analysieren zu müssen. Weniger ist manchmal mehr :)  

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Hallo Daniel!

Auf Dauer kann's das genaue Gegenteil sein -------> wer sich und sein Tun/Wirken ständig in Frage stellt und zerredet läuft Gefahr, sich ernsthafte psychische Probleme heranzuziehen... bis zu einem gewissen Grad ist es zwar sinnvoll, durchaus selbstkritisch zu sein & sich nicht für den Besten zu halten bzw. sich seine Fehler einzugestehen, aber wer das ständig tut dreht sich eines Tages nur noch im Kreise, bis man keine gute Stunde mehr hat. Das muss nicht sein und bringt keinen vorwärts.

Wenn es Dich weiter bringt.würdest Du keine Stunden mehr brauchen.Ständiges hinterfragen würde mich nicht Fördern.

Das Hinterfragen hat mich genau zur Therapie geführt. 
Sonst hätte ich weiter gemacht wie bisher... 

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Ich verstehe mich selbst auch nich und tue manchmal Dinge obwohl ich keinen Grund hab es zu tuen und früher Han ich mich drüber geärgert. Ich hab einfach angefangen mich zu akzeptieren und aufzuhören alles zu hinterfragen. Seitdem geht es mir viel besser und es ist mir nicht mehr wichtig mich selbst zu verstehn

Ich habe mich akzeptiert... Alles guten Seiten und die schlechten Seiten. War nicht einfach... habe gelitten wie ein Schwein XD

Genau das will ich aber verändern. Ich versuche mich vor dem Resignieren zu schützen. 

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in wie fern denn!? was bedeutet denn selbst hinterfragen für dich?

wenn du noch in der pubertät bist ist das komplett normal, dann brauchst du keine therapie :)

Ich hinterfrage meine gesamte Existenz und versuche ein Selbstbewusstsein dadurch aufzubauen. 
Wer bin ich, was bin ich und warum bin ich so. 

Ich gucke in die Vergangenheit und aufgrund der Ereignisse versuche ich zu klären wer ich bin. 
Ich hinterfrage meine Erziehung, meine Gedanken heute und meine Weltansicht. 
Ich hinterfrage mich, wo ich entscheidende Fehler gemacht habe und versuche diese Fehler nicht wieder zu machen. 

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