Ist nicht wählen auch Art des Protest?

13 Antworten

Ja, ist es. Mit der Konsequenz, daß dann die radikalen Parteien, die ihre Wähler zur Waht anhalten, einen größeren Einfluss gewinnen als er ihnen zusteht.

Als Brispielt der Brexit in Großbritannien: die Austrittsbefürworten sind hingegangen, um es der Regierung mal so richtig zusteigen. Und die Gegner des Austritts sind zu Hause geblieben, weil sie dachten, es würde sowieso nix passieren. Ergebnis: Upps, ausgetreten. Gewinn für England: keiner.

Ja klar, und zwar einer, bei dem man sich auch selbst brügen kann. Siehe den aktuellen Kosovo-Konflikt. Da wurde in 4 Kommunalwahlen, bei einer durchschnittlichen Wahlbeteiligung von nur 3,5% Kosovaren in die Ämter gewählt, weil die 97% Serben diese Wahl boykottiert hatten. Jetzt wollen die Kosovo-Serben die Wahlergebnisse nicht anerkennen.

Ein Extrembeispiel, dass in Deutschland so nicht passieren wird. Aber jede nicht abgegebene Stimme kann die "falsche" Partei begünstigen. Dann lieber zur Wahl gehen und die Stimme ungültig machen. Dann wird diese Stimme gewertet und keiner "falschen" Partei prozentual zugeordnet.

Ja, aber ein ziemlich nutzloser Protest. Und was ist, wenn die protestierenden Nichtwähler eigentlich die Mehrheit stellen? Der Haken an der Sache ist nur meistens, dass sie zwar "dagegen" sind, aber nicht wissen, "wofür" sie sind.

Kommt darauf an, wieso man wählen geht resp. wieso man sich bei der Wahl für eine gewisse Sache entscheidet.Hast du verschiedene Optionen und eine davon gefällt dir, dann ist es einfach nur eine Wahl. Suchst du dir dagegen eine Option aus, von der du weisst, dass es mehr als Provokation gelten sollte um den anderen Parteien zu zeigen, dass du lieber aktiv kontraproduktiv wählst als die anderen, dann kann das schon eine Art Protest ausdrücken.

Ich halte das aber in diesem Falle für etwas Wortklauberei und stelle diese Frage eher mal in die Ecke der Philosophie. In diesem Sinne: Kann man so sehen. Ich würde mich aber nicht mit jemandem in die Haare kriegen, der es nicht so sieht.

Allenfalls eine sehr passive Form von Protest, schließlich gibt es auch Nichtwähler aus Desinteresse oder Bequemlichkeit.

Wenn man schon eine Wahl zum Protest nutzen will, dann ist es besser, absichtlich ungültig zu wählen.