Ist Motorrad fahren wirklich so gefährlich weil meine Elter sagen es ist ein großes Risiko?

15 Antworten

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Ein guter Motorradfahrer wird das verneinen. Ich kenne genug Motorradfahrer, die völlig unfallfrei schon jahrzehntelang Motorrad fahren.

Ein Kollege meines Mannes hatte schon zwei schwere Unfälle mit seinem Motorrad, ob das jetzt an seinem Fahrstil lag, am nassen Straßenbelag oder an rücksichtslosen Autofahrern kann ich nicht sagen.

Der Mann einer ehemaligen Kollegin hatte im Herbst auf nassen Blättern und schlechten Straßenverhältnissen einen tödlichen Motorradunfall. Aber es sterben auch genug Menschen in ihrem "sicheren" Pkw.

Man hat halt kein schützendes Blech um sich herum und keine Airbags, deshalb werden Deine Eltern wohl Angst haben.

Ja ist es und wer was anderes behauptet lügt ganz einfach oder redet es sich schön. Man kann auch der beste Fahrer sein, es gibt immer Faktoren, die plötzlich eine Situation ändern können. Viele Motorradunfälle passieren auch durch Fremdverschulden, sprich der Motorradfahrer wird einfach übersehen etc. und ist nicht mal schuld am Unfall.

Auch wenn selbst Motorradfahrer sagen es sei nicht gefährlicher als das überqueren der Straße, dann belügen sie sich selbst, weil sie es sich selbst das nicht eingestehen wollen.

ABER: Man lebt sein leben. Es kann durchaus immer etwas passieren, nicht nur beim Motorrad fahren. Man kann sich vot jeder Gefahr abschotten, da Haus nie verlassen etc. Aber dann hat man nicht gelebt, sondern seine Zeit sinnlos vergeudet. Man kann das Unfallrisiko durchaus verringern, aber eine Gefahr bleibt immer und die ist auf dem Motorrad wie die Statistik zeigt am höchsten. Wenn man sich dem bewusst ist uns sich auch so verhält, dann spricht auch nichts dagegen.

adianthum  27.12.2015, 13:56

Man kann das Unfallrisiko durchaus verringern, aber eine Gefahr bleibt immer und die ist auf dem Motorrad wie die Statistik zeigt am höchsten.

Traue nie einer Statistik die du nicht selbst gefälscht hast...

Verkehrsunfälle liegen in der Unfallstatistik mit 0,5 % ganz hinten!

Quelle:http://verbraucherforum-info.de/unfallstatistik-sport-freizeit-haushalt/

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JG265  27.12.2015, 14:17
@adianthum

Man muss eine Statistik auch richtig auswerten können. Du kannst keine Allgemeine Statistik auf eine bestimmten Fall anwenden. Klar werden mehr Leute im Haushalt verletzt als bei Verkehrsunfällen. Liegt aber daran, dass quasi jeder der Gefahr eines Haushaltsunfalls ausgesetzt ist, aber einen Motorradunfall kann man nur haben, wenn man auch mit dem Motorrad fährt. Statistiken die die Verletzungs und Todesrate von Motorradfahrern im vergleich zu anderen Verkehrsteilnehmern zeigt wäre deutlich aussagekräftiger

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Effigies  27.12.2015, 14:36
@JG265

Genau mit dem Argument kannst du aber auch nur vergleichbare Zielgruppen vergleichen . Hobbymotorradfahrer die ihre starken Sportmaschinen am Wochenende auf der Landstraße benutzen  mit Hausfrauen in einen Topf werfen die mit ihrer Karre nur die Kinder zur Schule und zum Einkaufen fahren ist unseriös und unzweckmäßig. 

Und es gibt keine differenzierten Verkehrsstatistiken da sich die Statistiker standhaft weigern das Motorrad als Sport- oder Freizeitgerät zu sehen und nur Transportstatistiken machen.

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Effigies  27.12.2015, 14:19

Ich bin schon 2x auf dem Motorrad einfach übersehen und umgefahren worden.

Es haben aber auch schon 5 Heudeus mein Auto  nicht gesehen und sind  dagegen gefahren (und ich fahr keine kleinen unauffälligen Autos) . 4 Pfosten haben mich mit den Fahrrad umgenietet und 2 haben  mir als Fußgänger ne unfreiwillige Mitfahrgelegenheit angeboten. So gesehen war das Motorrad also am Ungefährlichsten.

btw hab ich auch schon erlebt wie ein Mann im 4. Og auf seinem Balkon von einem LKW angefahren wurde .......

Man kann sich vot jeder Gefahr abschotten, da Haus nie verlassen etc.

Der bei weitem häufigste Unfalltod ist der Haushaltsunfall.

und die ist auf dem Motorrad wie die Statistik zeigt am höchsten.

Wenn es ne taugliche Stastistik gäbe. Die existiert aber leider nicht. Ich versuche schon lange mal taugliche Zahlen zu bekommen, aber niemand hat ein Interesse daran

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Nein ist es nicht.

Sicher hat man beim Motorrad fahren sehr viel Gelegenheiten lebensgefährliche Fehler zu machen, aber die hat man anderswo im Alltag auch. Und praktisch sterben auch überall Menschen wo man ihnen die Gelegenheit gibt was fatal falsch zu machen. Die meisten Unfalltoten gibt es im Haushalt.  In warmen Sommern sterben mehr Menschen an und in Badeseen als auf Motorrädern. Letztlich liegt es an dir selbst die Augen auf zu machen  und das Hirn zu benutzen. Und wenn du das tust kannst du auch Motorrad fahren.   

btw finde ich es grotesk wieviele Eltern ihren Kindern das Mopped verbieten wollen, sie aber reiten lassen. Beim Reiten passieren nämlich viel mehr Unfälle und da liegt es eben oft nicht in deiner Hand was dem Gaul gerade durch den Kopf geht ..........

JG265  27.12.2015, 14:27

Also laut statistischem Bundesamt sind 2014 675 Menschen bei Motorradunfällen gestorben, ertrunken sind in Deutschland allerdings "nur" 392 Menschen ^^

Und natürlich passieren im Alltag mehr Unfälle. Mit "gefährlichen" Hobbys steigt das Risiko halt. Ein Motorrad ist aber auch kein Selbstmordgerät wie viele behaupten. Bezogen auf die über 4 Millionen zugelassenen Motorräder ist das statistische Risiko damit umzukommen doch recht klein.

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Effigies  27.12.2015, 14:40
@JG265

2014 war es zu kalt.

In richtig heißen Sommern  steigen die Badeunfälle  (2003 644 Todesfälle) und die Biker wollen nicht mehr so oft in ihre Lederkluft. Dann kippt das Verhältnis um.

Viele Biker fahren dann auch nur noch bis zum Badesee, und das oft noch in absolut mangelnder Schutzkleidung (was sie zu einer extrem vorsichtigen Fahrweise verleitet)

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Ich fahre seit 25 Motorrad. In einer wirklich gefährlichen Situation war ich sehr selten, trotz meiner 150 PS. Allerdings fahre ich mit einem völlig anderen Bewusstsein als wenn ich im Auto sitze. Ich rechne immer damit, dass mir jemand die Vorfahrt nimmt oder ich übersehen werde. 170 auf der Landstraße hat man öfter mal drauf, aber niemals, wenn die Straße unübersichtlich ist, oder Autos meine Geschwindigkeit unterschätzen könnten. Mein Sohn wird demnächst auch mit dem Führerschein beginnen. Natürlich habe ich auch Angst um ihn, werde aber versuchen, ihm bei gemeinsamen Touren die entsprechende Praxis zu vermitteln.

Die Antwort ist nicht einfach. Ja es ist gefährlicher. Das liegt an folgenden Punkten:
- ein Motorrad wird da es schmal und kleiner ist als ein Auto häufig übersehen
- ein Motorrad hat mehr Unfallmöglichkeiten durch Bodenberührung und allgemein die Tatsache dass es nur 2Räder hat und somit empfindlicher auf Störungen in der Straße reagiert (Schlagloch: Auto hat einen kleinen Achsschaden, Motorrad verunfallt)
- Motorrad ist viel schneller auf einer Geschwindigkeit ( hohe Zahl PS/kg) und wenn Biker ehrlich sind fährt man gerne etwas rasanter und risikoreicher und übertritt mal gerne die eine oder andere Verkehrregel
- auf dem Motorrad ist man ziemlich ungeschützt. Keine Airbags, es gibt kaum etwas wie ein ESP, kein Gurt, wenn es ein Unfall gibt dann haut es den Fahrer immer irgend wo auf die Straße und meist auch gegen irgendwelche Hindernisse.
Kennst du einen Polizisten oder Rettungssanitäter? Wenn du die fragst, die kennen alle die Statistiken und haben schon mal Motorrad-Unfallopfer Bergen müssen.
Auf der andern Seite kann man auch an eingewachsenen Fußnägeln sterben - will sagen: wenn es einen erwischt, dann braucht man nicht Ufer einem Motorrad zu sitzen.
Ich als Vater kann die Sorgen gut verstehen. Aber wenn du Motorrad fahren möchtest, kann ich das auch und noch viel besser verstehen.

babbeldabbel  27.12.2015, 10:58

Tatsachen! Sehr schöne Antwort :))

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