Ist Liebe einfach nur eine Form von Abhängigkeit?

8 Antworten

Hallo Schneemond2011,

der sehr weit verbreitete landläufige Begriff der Liebe wird gerne und fast schon synonym mit einer Beziehung oder Partnerschaft verbunden. In Partnerschaften oder Beziehungen ist auch sehr häufig die eine oder andere Abhängigkeit zu beobachten.

So mag die Idee entstehen, dass Liebe eine Form von Abhängigkeit sei.

Lass uns die Liebe mal universal betrachten. Da leitet sie sich aus Aussagen, die nicht unserer Wahrnehmung und Welt entnommen sind, in modellhafter Weise ab. Ohne der Kürze wegen auf die Herleitung einzugehen, bedeutet Liebe Einheit, und dass von liebenden Menschen nur etwas ausgeht, etwas die liebenden Menschen auch erreicht.

In der Wirkung bedeutet Liebe in Einheit gleichermaßen für alle (beteiligten) Menschen Fülle und größtmöglichen Freiraum.

Liebe ist universal nicht auf Partnerschaften oder Beziehungen beschränkt - doch darf Liebe eine Partnerschaft oder Beziehung tragen.

Würden wir von einer Abhängigkeit sprechen, sprechen wir auch von Erwartungen und von etwas von jemandem haben zu wollen. Da würde ein Ungleichgewicht zwischen Menschen in Fülle wie auch Freiraum entstehen, eine Einheit wäre allein schon in Erwartungshaltungen und z.B. einem Benutzen von Menschen durchbrochen. Da sprechen wir nicht von Liebe.

Vielmehr teilen die lieben Menschen alle untereinander, sind gerne ein Stück weit die andere Person, eröffnen sich Freiräume, ohne dass dies an Freiraum oder Fülle für weitere Menschen "rüttelt".

Freiraum und Fülle wird sich in sehr Vielem ausdrücken, die Einheit in aller Regel in sehr großer Nähe zueinander.

Wenn sich z.B. in einer Person in einer Partnerschaft oder Beziehung Schwächen deutlich machen, so wird die*der Partner*in der Person helfen (diese Person ein Stück weit sein), um ihr umso mehr Freiraum wieder zugänglich zu machen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das würde ich nicht so pauschalisieren. Abhängigkeit persé impliziert ja, dass man ohne eine Person so gut wie gar nicht mehr leben oder agieren kann.

Die Aussage, dass man sich in einer Beziehung zur Nähe des Partners sehnt ist ja normal. Man fühlt sich zueinander hingezogen und man bildet eine Einheit. Man pflegt gemeinsame Interessen und eventuell auch Ziele.

Eine Abhängikeit kann sich leicht in einer Beziehung entwickeln. Und natürlich ist sowas ungesund. Darum sollte man darauf achten, dass man weiterhin den eigenen Interessen nachgeht und sich nicht komplett auf die des Partners fixiert.
Aber an sich ist Liebe definitiv nicht Abhängigkeit. Dem kann man aktiv entgegenwirken

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Liebe ist Chemie, eine Art Sucht auf Zeit.

Sinn und zweck ist ja die Paarung und die Versorgung der Kinder, dannach im Kern überflüssig.

Es ist ja nicht so das die Leute dann wieder schwächen haben sondern einfach nur das diese weniger auffallen.

Daher sind ja langfristig nur die beziehungen erfolgreich die mehr als Liebe haben, also gemeinsame Interessen, evtl. Soziale oder Wirtschaftliche abhängigkeit o.ä. haben.

Ich denke da wird ganz klar immer vergessen das zwischen Liebe und Verliebtheit unterschieden werden muss.

Verliebtheit ist das Bedürfnis auf seinen Partner 24/7 hocken zu wollen und seine Freunde zu vernachlässigen. Man kann regelrecht die Finger nicht voneinander lassen und braucht den Kontakt zu dem anderen. Die rosarote Brille sorgt dafür das man die negativen Eigenschaften des anderen ausblendet. Verliebtheit ist Abhängigkeit!

Bei Liebe hingegen ist es ein ruhigeres Gefühl der tiefen Zuneigung zueinander. Das Gefühl fühlt sich nach zu Hause an, wenn man den Partner sieht, aber man ist durchaus unabhängig vom Partner. Vertraut ihm, liebt ihn mit seinen Macken und Stärken und lässt einfach auch los. Kann Dinge ohne den Partner unternehmen, man gibt sich gegenseitig seine Freiräume und unternimmt auch nicht nur zusammen seine Zeit mehr so sehr wie in der Verliebtheitsphase.

darauf läuft es manchmal hinaus. Das liegt aber auch an jedem selbst inwieweit er sich selbst aufgibt. Viele geben ihren eigenen Freiraum auf und richten sich nur noch nach dem Partner aus. Das ist nicht nur belastend für die Beziehung (weil sämtliche Befindlichkeiten dann nur auf dieser Person lasten) sondern auch sehr ungesund für einen selbst.ein gutes soziales Netz ist für jeden wichtig. Es kann immer mal sein, dass der Partner wegbricht nicht nur durch Trennung auch durch zB Krankheit oder natürlich Tod. Da sollte man Menschen haben, die einen unterstützen können.

deshalb…immer auch Freundschaften und eigene Hobbys pflegen. Aber darauf muss jeder selbst achten und es auch wollen.