Themenspecial 20. September 2022
Familienplanung und Kinderwunsch
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Ist Leihmutterschaft egoistisch?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Zu der Diskussion können wir diese rechtlichen und wissenschaftlichen Hintergründe beitragen: 

In Deutschland wird durch das Embryonenschutzgesetz (ESchG) vorgeschrieben, dass Frauen bei einer künstlichen Befruchtung nur die eigenen Eizellen eingepflanzt werden dürfen.  

Eine Leihmutterschaft umfasst gesundheitliche Risiken für die Spenderin und aus ethischer Sicht ergeben sich viele Fragen. Was ist das Austragen eines Kindes wert? Können sich das nur reiche Paare leisten oder wird das durch Krankenkassen finanziert? Wer trägt die Verantwortung für ein krankes Kind? 

Viele Begründungen gegen eine Leihmutterschaft basieren darauf, dass der Körper einer Frau, inklusive ihrer Gebärfähigkeit, nicht verkauft werden sollte. So soll verhindert werden, dass finanzielle Anreize schwerer wiegen als die eigene Gesundheit. 

Weiterführende Informationen zu Eizellspenden: https://www.fernarzt.com/wissen/studien/spendenreport/eizellenspende/  

Woher ich das weiß:Recherche
Suboptimierer  26.09.2022, 10:46
Können sich das nur reiche Paare leisten

Also ist eine Adoption recht günstig? Weil ich habe da auch schon gehört, dass man ein gewisses Einkommensniveau für eine Adoption benötigt.

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Suboptimierer  30.09.2022, 07:12
@Blicktnix

Ja, wenn ich richtig liege haben diese Option aber auch nur Reiche. Damit möchte ich das Argument ein wenig entkräften, dass gegen die Leihmutterschaft sprechen könnte, dass eventuell nur reiche Paare es sich leisten könnten.

Wenn ein (Ehe-)Paar an ein Kind kommen will, ist das immer ein Kostenfaktor, selbst wenn die Krankenkassen dazu zahlen.
Aber gut, Kinder kosten. Jeder, der Kinder groß zieht, weiß das.

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Bei der Frage ob Leihmutterschaft in Deutschland erlaubt sein sollte bin ich mir noch unsicher welche Meinung ich vertrete…

Ich möchte nur darauf hinweisen dass eine Adoption längst nicht so einfach und altruistisch ist wie viele scheinbar glauben. In Deutschland gibt es inzwischen sehr viel mehr Paare die ein Kind adoptieren wollen als zur Adoption freigegebene Kinder. Das bedeutet das die Chancen auf ein Kind für Paare die zum Beispiel schon ende dreißig bis Anfang vierzig sind (was bei vielen die zuvor lange versucht haben ein eigenes Kind zu bekommen nunmal der Fall ist) sehr schlecht stehen. Auslandsadoptionen sind dagegen sehr kompliziert und dauern auch meist sehr lange.
Tatsache ist, dass ein Kind zu adoptieren für sehr viele Menschen gar nicht möglich ist.

Elli113  21.09.2022, 09:27
 In Deutschland gibt es inzwischen sehr viel mehr Paare die ein Kind adoptieren wollen als zur Adoption freigegebene Kinder.

Das ist zwar richtig, aber richtig ist auch, dass die Zahl der adoptionswilligen Paare seit Jahren sinkt; in den letzten zehn Jahren ist sie um ganze 40% zurückgegangen.

Letztendlich kommen zwar immer noch drei bis fünf adoptionswillige Paare auf ein Kind, das zur Adoption freigegeben wird, aber es werden generell immer weniger.

 das die Chancen auf ein Kind für Paare die zum Beispiel schon ende dreißig bis Anfang vierzig sind

Es gibt keine Höchstaltersgrenze bei der Adoption, es wird aber generell darauf geachtet, dass der Altersabstand zwischen Eltern und Kind nicht zu groß wird. Ein Paar, die beide schon Mitte 40 sind, haben größere Chancen, ein Kleinkind zu adoptieren als ein Neugeborenes. Das wollen aber halt viele nicht so gerne.

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12I93  21.09.2022, 11:51
@Elli113

Und was willst du mit diesem Kommentar jetzt sagen? Er steuert weder neue Informationen bei noch stellst er Lösungsansätze vor.
Dass es für eine Adoption keine Altersgrenze gibt ist mir bewusst, aber durch die große “Auswahl“ and adoptionswilligen Paaren haben solche die nicht ganz “perfekt“ passen nunmal keine Chance.

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Elli113  21.09.2022, 12:09
@12I93

Neue Info:

  • Zahl der adoptionswilligen Eltern sinkt stetig, statt zu steigen. Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass die Zahl der Kinder etwa gleich blieb, was bedeutet, dass immer weniger adoptionswillige Paare auf ein Kind kommen und die Chance der Vermittlung erhöht wird.
  • ältere Wunscheltern können ältere Kinder adoptieren.

Da du Lösungsansätze willst:

Pflegeeltern zu werden, könnte einer sein. Das ist keine Adoption und auch kein Ersatz für ein leibliches Kind, kann aber dennoch genau das richtige für kinderlose Paare sein. Pflegeeltern werden außerdem händeringend gesucht.

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Suboptimierer  26.09.2022, 10:51
@Elli113

Ich weiß gar nicht, ob man das überhaupt so rechnen kann. 5 adoptionswillige Paare pro Kind... Die, die adoptieren wollen, wollen meistens nicht ein beliebiges Kind, sondern haben Wünsche. Alter, Geschlecht, Nationalität, Herkunft, ...

Auf ein neugeborenes Kind werden viel, viel mehr Anfragen laufen als auf ein fünfjähriges (nur als Beispiel).

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Elli113  26.09.2022, 11:08
@Suboptimierer

Das mit den adoptionswilligen Paaren pro Kind ist natürlich nur ein rechnerischer Wert.

In der Praxis ist es so (oder sollte so sein), dass nicht das passende Kind für die Eltern, sondern für das Kind passende Eltern gesucht werden.

Aber ja, es stimmt natürlich auch, dass die meisten lieber ein neugeborenes Kind adoptieren wollen als ein 5-jähriges.

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Ja. Leihmutterschaft ist egoistisch. Der Kinderwunsch an sich ist egoistisch. Nur kümmert das bei Paaren, die einfach so schwanger werden, niemanden.

Eine Leihmutterschaft ist eine große Belastung für die schwangere Frau. Ich finde es sehr problematisch, den Körper eines anderen Menschen für neun Monate zu "mieten". Denn in dem Moment, in dem jemand sehr viel Geld für eine Schwangerschaft zahlt, wird die Schwangerschaft zur Dienstleistung und das Kind zur Ware.

Ein Kind sollte keine Ware sein, die man sich kaufen kann wie ein Tier vom Züchter. So sehr ich den Wunsch nach einem Kind verstehen kann, frage ich mich doch, ob man wirklich alles tun muss, was technisch oder biologisch möglich ist.

Und wir alle wissen, dass man für Geld, das man dringend braucht, Dinge tut, die man freiwillig nicht tun würde.

Daher ist schon auch die Frage, wieviel Selbstbestimmung bei einer Leihmutterschaft noch gegeben ist, wenn eine Frau damit in einem Land wie der Ukraine einfach das Dreifache von dem verdient, was ihr Mann in einem ganzen Jahr verdient.

Man stelle sich vor, jemand würde öffentlich erklären, er habe eine Niere oder einen Teil seiner Leber an einen reichen Westler verkauft, weil er das Geld so dringend brauche. Der Aufschrei wäre zu Recht riesig. Also warum soll es in Ordnung sein, seine Gebärmutter zu verkaufen?

Und was ist, wenn zB vorgeburtlich schon eine Behinderung diagnostiziert wird? In ausländischen Verträgen steht sogar teilweise, dass Frauen dann abtreiben müssen. Und wenn die Behinderung aber erst nach Geburt diagnostiziert wird? Da gab es schon Fälle, wo Eltern nur den gesunden Zwilling mit nach Hause genommen haben und den behinderten bei der Leihmutter in Thailand gelassen haben.

Sowas passiert, wenn man Schwangerschaften als Dienstleistung kauft. Man möchte die Ware bitte einwandfrei geliefert haben als zahlender Kunde.

Dann noch die Risiken für die Leihmutter: Die Frau kann Komplikationen bis hin zur Lebensgefahr (z.B.Gestose) oder auch lebenslange gesundheitliche Probleme durch Schwangerschaft und Geburt davontragen. 

Von den Gefahren bezüglich Menschenhandel und so weiter möchte ich gar nicht erst anfangen: Die andere Seite der Leihmutterschaft

Unter den aktuellen Umständen wird nun erst recht offenbar, was das für ein krankes Geschäftsmodell ist.

Ich habe jedes Verständnis für Menschen mit einem starken Kinderwunsch. Aber der Wunsch nach etwas enthält ja noch nicht das Recht darauf, den Wunsch erfüllt zu bekommen. Ja, ein unerfüllter Kinderwunsch ist eine große psychische Belastung, das bestreite ich gar nicht. Und es gibt Menschen, bzw. Paare, die an ihrem unerfüllten Kinderwunsch zugrunde gehen. Das gibt ihnen aber immer noch nicht das Recht, andere Menschen für ihren Wunsch auch noch auszunutzen.

Um noch einmal auf den Vergleich mit der Organspende zu kommen: wenn jemand Leberkrebs hat und es gibt keine Behandlung dafür außer einer neuen Leber - dann ist das psychisch belastend und der Mensch kann daran sterben. Aber trotzdem darf er sich von jemand anderem keine Leber kaufen. Das verbietet unser Rechtssystem.

Es gibt halt einfach keinen Rechtsanspruch auf ein Kind. Und das ist auch gut so.

Es gibt auch eine sehr interessante Reportage zum Thema: https://www.ardaudiothek.de/episode/das-feature-deutschlandfunk/babys-fuer-die-welt-das-geschaeft-mit-ukrainischen-leihmuettern/deutschlandfunk/95315656/

Kann sich vielleicht jeder hier mal zu Gemüte führen, der Leihmutterschaft für eine tolle Idee hält.

12I93  21.09.2022, 12:00

Der Unterschied dazu eine Niere zu verkaufen ist der, dass eine Schwangerschaft eben nur neun Monate dauert. Ein großer Teil von Frauen die sich entschließen Leihmutter zu werden hat bereits eigene Kinder, weiß also was mit Schwangerschaft und Geburt auf sie zu kommt. Ich bin zwar der Meinung, dass es nicht gut ist wenn Frauen sich aufgrund ihrer finanziellen Situation dazu gezwungen fühlen einen solchen “Beruf“ auszuüben, aber ein Konzept das Armut komplett verschwinden lässt gibt es nunmal noch nicht.
Letztendlich bin ich aber vor allem der Meinung, dass jeder selbst über seinen Körper und (sofern niemand anderes geschädigt wird) über die Art und Weise wie man Geld verdienen will entscheiden können muss.

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Elli113  21.09.2022, 12:14
@12I93
Der Unterschied dazu eine Niere zu verkaufen ist der, dass eine Schwangerschaft eben nur neun Monate dauert.

Das ist aber zu kurz gedacht. Eine Schwangerschaft belastet den Körper, es kann zu allen möglichen Komplikationen kommen und selbst wenn die Frau schon eigene Kinder hat, ist jede Schwangerschaft wieder anders als die davor und in Wirklichkeit weiß man eben nie, was auf einen zukommt.

Nur so als Beispiel: Wenn bei der Geburt eine Plazenta accreta festgestellt wird, die eine Hysterektomie notwendig macht - ja, dann ist die Gebärmutter raus. Man hat sein Organ verkauft und Gebärmutter hat man im Gegensatz zu Nieren nur eine.

Es gibt diverse andere Komplikationen, die körperlich stark beeinträchtigen können und durchaus viel häufiger sind als gedacht.

Letztendlich bin ich aber vor allem der Meinung, dass jeder selbst über seinen Körper und (sofern niemand anderes geschädigt wird) über die Art und Weise wie man Geld verdienen will entscheiden können muss.

Aber wie frei ist eine Entscheidung, die man aus finanziellen und wirtschaftlichen Zwängen trifft?

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12I93  21.09.2022, 16:44
@Elli113

Aber wie frei ist eine Entscheidung, die man aus finanziellen und wirtschaftlichen Zwängen trifft?
Sie ist nicht vollkommen frei (beziehungsweise wurde nicht aus altruistischen Gründen getroffen) und es ist bedauerlich, dass viele Menschen in so einer Lagen sind. Die anderen Möglichkeiten die man dann aber vielleicht noch hat, nämlich ein sehr niedriger Lebensstandard oder im Extremfall Dinge wie Obdachlosigkeit und Prostitution sind in den Augen vieler der Leihmutterschaft aber wohl kaum vorzuziehen. Leihmüttern sind frei sich zu entscheiden wie sie wollen, die anderen Möglichkeiten sind nur oft nicht gut. Perfekt wäre die Welt wenn kein Mensch mehr in eine Lage geraten würde, in der er eine solche Arbeit als notwendig ansieht, das wird aber nunmal nie passieren.

Das ist aber zu kurz gedacht. Eine Schwangerschaft belastet den Körper, es kann zu allen möglichen Komplikationen kommen und selbst wenn die Frau schon eigene Kinder hat, ist jede Schwangerschaft wieder anders als die davor und in Wirklichkeit weiß man eben nie, was auf einen zukommt…

Auch das stimmt, und ich bin natürlich der Meinung, dass Leihmütter über die Risiken aufgeklärt werden müssen.
Wer sich allerdings auf diese Argumentation einlässt, der muss wohl auch der Meinung sein, dass das Auftreten im Zirkus sowie die Arbeit als Gerüstbauer und als Stuntman ebenfalls verboten gehören. Gewisse Risiken sind mit vielen Tätigkeiten verbunden, und solange die Menschen darüber bescheid wissen sollte es ihnen gestattet sein sie einzugehen.

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Elli113  22.09.2022, 09:11
@12I93
Leihmüttern sind frei sich zu entscheiden wie sie wollen, die anderen Möglichkeiten sind nur oft nicht gut

Das mag stimmen. Aber gibt das jemand anderem das Recht, die Notlage auszunutzen? Jemand, der für Geld seinen Körper verkauft, weil ihm nichts anderes übrig bleibt und der, der ihn kauft, können nunmal kein Verhältnis auf Augenhöhe haben.

Und was ist, wenn mit dem Kind etwas nicht stimmt? Darf man die Leihmutter zur Abtreibung zwingen, weil das Kind Down-Syndrom hat? Was ist, wenn das Kind mit einer Behinderung geboren wird? Wer kümmert sich dann?

 Gewisse Risiken sind mit vielen Tätigkeiten verbunden, und solange die Menschen darüber bescheid wissen sollte es ihnen gestattet sein sie einzugehen.

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Für Gerüstbauer oder Stuntmen oder Dachdecker gibt es diverse Sicherheits- und Schutzausrüstung und ein Unfall kann, muss aber nicht passieren. Eine Geburt passiert am Ende der Schwangerschaft unweigerlich.

Außerdem gibt es einen Unterschied, ob man sich aus finanzieller Not in die Sklaverei verkauft oder aus finanzieller Not einen Job macht, den man eigentlich nicht machen will.

Leihmutterschaft ist halt doch kein Job wie jeder andere. In den neun Monaten der Schwangerschaft gehört man jemand anderem. Jemand anders bestimmt, dass du nicht rauchen darfst, keinen Alkohol trinken darfst, keine Salami essen und so weiter und im Gegensatz zu einer normalen, selbstverantwortlichen Schwangerschaft wird das von den Agenturen in der Regel auch kontrolliert.

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12I93  22.09.2022, 14:37
@Elli113

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Für Gerüstbauer oder Stuntmen oder Dachdecker gibt es diverse Sicherheits- und Schutzausrüstung und ein Unfall kann, muss aber nicht passieren. Eine Geburt passiert am Ende der Schwangerschaft unweigerlich.

Eine Geburt hat in der Regel auch keine schweren Folgen, es haben schon genug Frauen sechs Kinder bekommen und trotzdem bis ins hohe Alter gesund gelebt. Die Schmerzen auf die sie sich einlässt werden jeder Frau bewusst sein.

Und was ist, wenn mit dem Kind etwas nicht stimmt? Darf man die Leihmutter zur Abtreibung zwingen, weil das Kind Down-Syndrom hat? Was ist, wenn das Kind mit einer Behinderung geboren wird? Wer kümmert sich dann?

Ja, was dann? Das muss durch Gesetze und Verträge geregelt werden wie bei jeder anderen Arbeit auch…

Das mag stimmen. Aber gibt das jemand anderem das Recht, die Notlage auszunutzen? Jemand, der für Geld seinen Körper verkauft, weil ihm nichts anderes übrig bleibt und der, der ihn kauft, können nunmal kein Verhältnis auf Augenhöhe haben.

Die meisten Menschen sind zumindest teilweise von ihrem Arbeitgeber abhängig, bis jetzt ist die Welt davon noch nicht untergegangen.

Außerdem gibt es einen Unterschied, ob man sich aus finanzieller Not in die Sklaverei verkauft oder aus finanzieller Not einen Job macht, den man eigentlich nicht machen will.

Sklaverei wäre es nur dann wenn man dafür nicht bezahlt würde bzw. dazu gezwungen würde, beides ist nicht der Fall.

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Elli113  22.09.2022, 16:28
@12I93
Eine Geburt hat in der Regel auch keine schweren Folgen

Du weißt nicht, wovon du sprichst.

Zum Beispiel wird der Beckenboden stark belastet. In einer britischen Studie gaben 38% aller befragten Frauen noch 12(!) Jahre nach der ersten Geburt an, eine persistierende (dauerhafte) Inkontinenz zu haben. Das bedeutet: nicht lachen, husten oder hüpfen, ohne ein paar Tropfen zu pinkeln.

Nicht weniger als 85 Prozent aller vaginal gebärenden Frauen müssen mit irgendeiner Verletzung ihrer Genitalien, Überdehnung und Abrissen der tragenden Muskeln und Bindegewebsplatten des Beckenbodens oder sogar dem Einreißen der Schließmuskeln des Enddarms rechnen, so beziffert es eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2015.

Das Spektrum reicht von oberflächlichen Dammrissen etwa an den Schamlippen oder der Scheidenschleimhaut, die häufig unbehandelt wieder abheilen, bis hin zu tiefen Dammrissen, die quer durch den Beckenboden gehen und im schlimmsten Fall auch den Analkanal erreichen.

Als Konsequenz der Geburtstraumata und des geschwächten Beckenbodens können später innere Organe wie die Gebärmutter durch die Scheide nach außen vorfallen, oder die Harnblase beult zum Beispiel die Vaginalwand aus und drückt sich in die Scheide hinein. Weitere Beeinträchtigungen sind Harninkontinenz oder Verlust der Kontrolle über den Darmschließmuskel, was mit unwillkürlichem Abgehen von Winden oder flüssig-schmierigem bis sogar festem Stuhl – einer so genannten Fäkalinkontinenz – einhergeht.

Und dann sind etwa 30% aller Geburten in Deutschland Kaiserschnitte, also eine massive, große Bauch-OP mit jeder Menge möglicher Spätfolgen (Wucherungen, Verwachsungen, beeinträchtige Funktion der Eierstöcke, Unfruchtbarkeit, Wundschmerzen, erhöhtes Risiko einer Plazenta accreta,...) und Komplikationen (Lungenembolie, starker Blutverlust, Thrombosen, ...).

Die meisten Menschen sind zumindest teilweise von ihrem Arbeitgeber abhängig

Wie gesagt, das kannst du nicht vergleichen. Es ist, wie ich oben geschrieben habe: es gibt einen Unterschied zwischen jemandem, der sich in die Sklaverei verkauft (auch hier fließt Geld!) und jemandem, der für Geld einen Job macht, weil er muss.

Im Gegensatz zum normalen Job kann ich die Schwangerschaft auch nicht einfach kündigen, wenn ich mit dem Chef nicht klar komme.

 Das muss durch Gesetze und Verträge geregelt werden wie bei jeder anderen Arbeit auch…

Und doch funktioniert es nur, wenn alle Beteiligten sich daran halten. Ist schon vorgekommen, dass die Wunscheltern nur den gesunden Zwilling mitgenommen haben und den Kranken bei der Leihmutter. Und dann kann man vielleicht klagen und vor irgendwelche Gerichte ziehen, aber in der Zeit ist da ein hilfloses Baby, was LEBT und versorgt werden muss.

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12I93  22.09.2022, 16:51
@Elli113

Ich glaube wir kommen hier nicht weiter.

Ich bin zwar überhaupt nicht deiner Meinung aber die Diskussion war trotzdem interessant, schönes Leben noch.

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