Eine Studie aus dem Jahr 2018 untersuchte 12.245 Spermaproben von 7.068 verschiedenen Männern und kam zu dem Ergebnis, dass Ejakulate am frühen Morgen die beste Qualität haben. Genauer gesagt wurde in Proben, die morgens vor 7:30 Uhr gesammelt wurden, die höchste Konzentration, Gesamtzahl und Qualität der Spermien nachgewiesen. Sogar hinsichtlich der Jahreszeit gab es Erkenntnisse. Im Frühjahr waren Spermienkonzentration und -gesamtzahl im Ejakulat am höchsten. Diese Zahlen sanken zum Sommer deutlich ab, allerdings zeigten die Spermien im Sommer die beste Qualität, gemessen an ihrer Morphologie. Die Forschenden gaben an, dass es sowohl bei natürlicher als auch bei künstlicher Befruchtung von Vorteil sein kann, das Sperma aus den frühen Morgenstunden zu verwenden. 

Quelle: Xie M, Utzinger KS, Blickenstorfer K, Leeners B: Diurnal and seasonal changes in semen quality of men in subfertile partnerships, Chronobiol Int 2018; 35: 1375–84. 

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Zu der Diskussion können wir diese rechtlichen und wissenschaftlichen Hintergründe beitragen: 

In Deutschland wird durch das Embryonenschutzgesetz (ESchG) vorgeschrieben, dass Frauen bei einer künstlichen Befruchtung nur die eigenen Eizellen eingepflanzt werden dürfen.  

Eine Leihmutterschaft umfasst gesundheitliche Risiken für die Spenderin und aus ethischer Sicht ergeben sich viele Fragen. Was ist das Austragen eines Kindes wert? Können sich das nur reiche Paare leisten oder wird das durch Krankenkassen finanziert? Wer trägt die Verantwortung für ein krankes Kind? 

Viele Begründungen gegen eine Leihmutterschaft basieren darauf, dass der Körper einer Frau, inklusive ihrer Gebärfähigkeit, nicht verkauft werden sollte. So soll verhindert werden, dass finanzielle Anreize schwerer wiegen als die eigene Gesundheit. 

Weiterführende Informationen zu Eizellspenden: https://www.fernarzt.com/wissen/studien/spendenreport/eizellenspende/  

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Früherkennung umfasst nicht nur die Diagnose von Trisomien, welche heutzutage dank NIPT (nicht-invasivem Pränataltest) für Mutter und Kind mit einem sehr geringen Risiko verbunden ist – anders als die vor etwa 10 Jahren noch übliche Fruchtwasserdiagnostik. Auch ein Ultraschall ist eine Form der Pränataldiagnostik: Es wird geschaut, ob der Fötus normgerecht heranwächst und ob Auffälligkeiten erkennbar sind. Außerdem wird dabei das Geschlecht bekannt, welches wiederum in einigen Ländern und Kulturen ein sehr häufiger Grund für Abtreibungen ist. 

Was ist eine „schwere Krankheit oder Behinderung“ und wer darf das bestimmen? Sowohl Down-Syndrom als auch Diabetes können das Leben der Betroffenen stark einschränken – oder eben nicht. In beiden Fällen kann man dies vorher nicht abschätzen. Das Gendiagnostikgesetz (GenDG) besagt, dass vorgeburtliche genetische Untersuchungen beschränkt sind auf die Feststellung genetischer Eigenschaften, die die Gesundheit des Fötus oder Embryos vor oder nach der Geburt beeinträchtigen können. Spätmanifestierende Erkrankungen, also solche, die erst im Erwachsenenalter ausbrechen, sind ausdrücklich davon ausgeschlossen.  

Theoretisch ist es heutzutage bereits möglich, Augen- oder Haarfarbe, oder wenigstens eine entsprechende Tendenz (hell/dunkel) anhand der Gene vorherzusagen. Hinsichtlich Autismus ist dies sehr viel schwerer, da eine unbekannte, hohe Anzahl von Genregionen sowie weitere äußere Einflüsse beteiligt sind. 

Eingehende Beratungsgespräche vor und nach einer Testung sind verpflichtend. Dazu sollten sowohl ausführliche Informationen zu der vermuteten Erkrankung gegeben werden als auch Möglichkeiten der Integration und Förderung betroffener Kinder. Jeder Test, der durchgeführt wird, ist wie eine Frage, die man stellt – und auf die man schon vorher die passende Antwort haben sollte.

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Zu der Diskussion können wir die rechtlichen und wissenschaftlichen Hintergründe beitragen: 

In der Regel übernehmen gesetzliche Krankenkassen 50 Prozent der Kosten für drei Behandlungen. In einigen Bundesländern gibt es weitere Zuschüsse. Private Krankenversicherungen übernehmen bis zu 100 Prozent der Behandlungskosten. Die Behandlungen, die die Krankenkassen bezahlen, entsprechen nicht den modernen medizinischen Verfahren. Viele State-of-the-art-Behandlungen gelten als Sonderverfahren und müssen zusätzlich bezahlt werden. Würde die gesamte Behandlung selbst bezahlt werden, läge man zwischen 1000 und 4000 Euro für 1 Monat Gesamtbehandlung.

Mehr zu Kinderwunsch und Kosten lesen Sie hier: https://www.fernarzt.com/magazin/kinderwunsch-kosten/ 

Oft gibt der unerfüllte Kinderwunsch Hinweis auf bestehende Pathologien, die einen oder beide PartnerInnen betreffen. Die gesundheitlichen Beschwerden der Personen mit Kinderwunsch müssen entsprechend behandelt werden. Mehr dazu hier: https://www.fernarzt.com/kinderwunsch/ 

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Eine Schwangerschaft bei jungen Frauen unter 20 Jahren geht statistisch gesehen mit mehr Komplikationen einher. Das Risiko für folgende Beschwerden ist bei Schwangerschaften in jungen Jahren höher:  

  • Frühgeburt 
  • Langsames Wachstum des Kindes 
  • Vorzeitige Wehen  
  • Vorzeitiger Blasensprung 
  • Hyperemesis (starke Übelkeit und Erbrechen während der Schwangerschaft) 
  • Schmerzen im unteren Rückenbereich 
  • Anämie (Blutarmut) 
  • Cephalopelvine Dysproportion (gestörtes Verhältnis zwischen Größe des Kindes und Becken der Mutter) 
  • Postnatale Blutungen (Blutungen nach der Geburt) 

Eine Episiotomie (Dammschnitt) beim Geburtsvorgang muss bei Schwangerschaften im Alter unter 20 Jahren häufiger durchgeführt werden. 

Grundsätzlich ist die Annahme, dass Frauen statistisch gesehen im jüngeren Alter schwanger werden, nicht korrekt. Das Gegenteil ist der Fall: Das Durchschnittsalter für Schwangerschaften in Deutschland steigt. 

Laut Statistischem Bundesamt waren im Jahr 2020 Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes im Durchschnitt 30,2 Jahre alt, im Jahr 2010 lag das Durchschnittsalter noch bei 29,0 Jahren. Im Jahr 2020 kamen in Deutschland rund 360 000 Erstgeborene auf die Welt. Davon hatten 0,8 Prozent eine Mutter, die jünger als 18 Jahre, 2,9 Prozent eine Mutter, die 40 Jahre und älter war. Seit 1990 hat sich der Anteil der Mütter über 40 mehr als verdoppelt. 

Mehr zum Thema “schwanger mit 40” können Sie hier lesen: https://www.fernarzt.com/magazin/kinderwunsch-mit-40-interview-dr-heidi-goesslinghoff/ 

 

Quellen: 

de la Calle M, Bartha JL, Lopez CM, et al.: Younger Age in Adolescent Pregnancies Is Associated with Higher Risk of Adverse Outcomes. Int J Environ Res Public Health 2021; 18: 8514. 

Socolov DG, Iorga M, Carauleanu A, et al.: Pregnancy during Adolescence and Associated Risks: An 8-Year Hospital-Based Cohort Study (2007-2014) in Romania, the Country with the Highest Rate of Teenage Pregnancy in Europe. Biomed Res Int 2017; 2017: 9205016. 

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Darauf gibt es leider keine pauschale Antwort. Ein wichtiger psychologischer Aspekt ist natürlich der eigene Kinderwunsch. Dieser kann allerdings auch sehr früh auftreten oder einfach ausbleiben. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das familiäre und soziale Umfeld. Auch die Bildung und der berufliche Weg können ein entscheidender Faktor sein. Jedoch gibt es nie den einen allgemein richtigen Zeitpunkt für ein Baby, dieser ist von zu vielen individuellen Faktoren abhängig. 

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Diese Frage geht leider etwas an unseren Kompetenzen vorbei, auch wenn der Inhalt beim Thema "Kinderwunsch" natürlich nicht zu vernachlässigen ist. 

Da wir nur medizinische Expertinnen zum Themenspecial Kinderwunsch an Bord haben, würden wir gerne auf das Familienportal des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verweisen. Dort finden Sie Informationen zu den Themen finanzielle Leistungen für Familien sowie Regelungen und weitere Angebote für Familien. Ob diese Unterstützungen als ausreichend empfunden werden ist natürlich eine persönliche Einstellung. 

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Leider fehlen hier ein paar Hintergrundinformationen. Was meinen Sie mit “in Kauf nehmen”? Geht es um den finanziellen Aspekt oder die manchmal schwierige Prozedur? Wenn der Kinderwunsch sehr groß ist und durch eine Samenspende erfüllt werden kann, dann lohnt es sich vermutlich für die Betroffenen. Diese Entscheidung ist sehr persönlich und individuell und lässt sich daher nicht pauschal beantworten!

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In Deutschland gibt es kein Bachelor- oder Master-Studium um Arzt oder Ärztin zu werden, das Studium endet mit einem Staatsexamen. Die Regelstudienzeit für ein Medizinstudium beträgt 12,5 Semester oder auch 6 Jahre und 3 Monate. Die ersten 4 Semester werden als vorklinischer Teil bezeichnet. Durch Bestehen einer Prüfung werden die Studierenden anschließend zum klinischen Teil zugelassen. Der klinische Teil endet mit dem praktischen Jahr (PJ). Um in Deutschland als Arzt oder Ärztin arbeiten zu dürfen, ist eine Approbation notwendig. Eine Doktorarbeit ist jedoch freiwillig und wird von etwa zwei Dritteln der MedizinerInnen angefertigt. 

Einen Bachelor of Medicine (B Med) und Master of Medicine (M Med) gibt es im Schweizer Bildungssystem. 

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Laut der Datenbank des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2021 nur 1,1 Prozent aller Gebärenden zwischen 15 und 19 Jahre alt. Insgesamt gab es 795.492 Geburten; darunter 8.366 Geburten von Frauen in der Altersgruppe von 15 bis 19 Jahren. In 2021 lag das durchschnittliche Alter von Erstgebärenden bei 30,5 Jahren. Insgesamt ist die Tendenz also steigend. 

Lesen Sie mehr dazu unter: https://www.fernarzt.com/magazin/kinderwunsch-mit-40-interview-dr-heidi-goesslinghoff/  

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In Deutschland wird durch das Embryonenschutzgesetz (ESchG) vorgeschrieben, dass Frauen bei einer künstlichen Befruchtung nur die eigenen Eizellen eingepflanzt werden dürfen. Deshalb gibt es einen regelrechten „Eizellen-Tourismus“: Dabei reisen Frauen oder Paare ins Ausland, um sich dort gespendete und befruchtete Eizellen einpflanzen zu lassen oder sogar eine Leihmutterschaft einzuleiten. Dabei gibt es diverse Möglichkeiten für die Herkunft von Ei- und Spermazellen. 

Auf den ersten Blick erscheint es ungerecht: In Deutschland dürfen Männer ihr Sperma „verkaufen“ – Frauen ihre Eizellen aber nicht. Dabei sei erwähnt, dass Samenbanken großen Wert darauflegen, dass es nicht um einen Kauf des Spermas geht, sondern um eine Aufwandsentschädigung für die Spender. Eizellspenden sind, im Gegensatz zu Samenspenden, mit einem gesundheitlichen Risiko für die Spenderin behaftet, sowohl durch die vorbereitende Hormontherapie als auch durch die Prozedur bei Entnahme der Eizelle. Eine Leihmutterschaft umfasst noch sehr viel größere Risiken für die Spenderin und aus ethischer Sicht ergeben sich viele Fragen. Was ist das Austragen eines Kindes wert? Können sich das nur reiche Paare leisten oder wird das durch Krankenkassen finanziert? Wer trägt die Verantwortung für ein krankes Kind? 

Viele Begründungen gegen eine Leihmutterschaft basieren darauf, dass der Körper einer Frau, inklusive ihrer Gebärfähigkeit, nicht verkauft werden sollte. So soll verhindert werden, dass finanzielle Anreize schwerer wiegen als die eigene Gesundheit. In einigen europäischen Ländern ist eine sogenannte „bekannte Eizellspende“ erlaubt. Dabei müssen die gespendeten Eizellen nachweislich von Verwandten oder sehr engen Freundinnen stammen und freiwillig, ohne finanzielle Anreize, an die Empfängerin gespendet werden. 

Weiterführende Informationen zu Eizellspenden: https://www.fernarzt.com/wissen/studien/spendenreport/eizellenspende/  

Weiterführende Informationen zu Samenspenden: https://www.fernarzt.com/wissen/studien/spendenreport/samenspende/  

Weiterführende Informationen zu Vergütungen von Samenspenden in Deutschland: https://www.fernarzt.com/wissen/studien/verguetung-von-samenspenden/

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