Ist krank melden im Teamberuf unkollegial?
Heute auf der Arbeit hat eine Schülerin angerufen und sich krank gemeldet. Ich habe das dann meiner Kollegin erzählt und die hat sehr schnippisch darauf reagiert. Sie meinte es ist unkollegial sich so kurzfristig krank zu melden, wenn man im Team arbeitet. Sie hat mich dann auch gefragt, ob ich wirklich glaube, dass sie krank ist. Ich hab geantwortet, dass ich es natürlich nicht mit Sicherheit weiß, aber deswegen auch nicht spekulieren möchte. Ich finde, wenn man krank ist, ist man krank und man muss seinen Arbeitskollegen auch nicht erklären, warum man sich krank meldet. Die Schülerin wollte mir sogar sagen, warum sie sich krank meldet, aber ich habe ihr gesagt, dass es uns nichts angeht und sie sich nicht erklären braucht. Zur Info, ich arbeite in der Pflege und unsere Frühschicht beginnt um 6 Uhr morgens, da Frage ich mich auch wie viel früher man sich krank melden soll. Die Schülerin hat sich ca. 6 Stunden vor ihrem Dienstbeginn krank gemeldet. Ist das unkollegial?
11 Antworten
Deine Kollegin ist wohl sehr schnell mit Urteilen.
Ja, wenn der Schülerin seit z.B. zwei Tagen bekannt ist, dass sie heute nicht arbeiten kann und sie am Wochenende nicht arbeiten musste, hätte sie sich etwas früher melden können.
Es ist aber oft der Fall, dass man nicht schon einen oder zwei Tage vorher weiß, dass man krank wird. Wenn einem AN z.B. drei Stunden vor Schichtbeginn schlecht wird, er Durchfall bekommt, sich den Fuß verstaucht oder Fieber bekommt, kann man sich nicht schon viele Stunden oder gar Tage vorher abmelden.
Unkollegial ist für mich, wenn man "keinen Bock" hat und deshalb nicht zur Arbeit geht, obwohl bekannt ist, dass einige Kollegen wegen z.B. Urlaub fehlen und man unterbesetzt ist.
Das kommt darauf an, warum man sich krank meldet und wie die Umstände sind.
Bei uns (Schichtarbeit) muss zum Beispiel immer eine bestimmte Mindest-Personalstärke anwesend sein. Fällt eine(r) aus, muss fast immer ein anderer aus seinem Frei kommen, denn einen Personalüberhang haben wir nur selten.
Wenn ich das ganz genau weiß und melde mich nur deshalb krank, weil ich "heute irgendwie müde bin und überhaupt nicht so gut drauf", dann finde ich das schon ziemlich unkollegial. Ein(e) andere(r) muss deshalb spontan kommen, weil ich - deutlich gesagt - heute keine Lust auf Arbeit habe. 🤨
Was ganz anderes ist es, wenn jemand richtig krank geworden ist. Wer mit 40 Fieber aufwacht, der sollte auch zu Hause bleiben und wer sich das Bein gebrochen hat, kann meist auch nicht arbeiten. Da ist das nun mal nicht zu ändern.
Normalerweise kennt man diesbezüglich aber seine Kolleginnen und Kollegen und kennt auch die Leute, die gerne mal nur wegen "chronischer Unlust" zu Hause bleiben.
Hallo,
nein gegen Krankheit kann man nichts machen. Sie hat doch alles richtig gemacht in dem Sie sich gemeldet hat. Es kann auch passieren, dass man sich 3 Std vor dem Dienstbegin krank melden muss da man sich übergeben hat oder Fieber bekommen hat. Das kann man doch nicht beeinflussen. Finde die Einstellung der Kollegin nicht in Ordnung. Gerade wenn man krank ist ist das fernbleiben vom Arbeitsplatz kollegial da man dann niemanden ansteckt. Die Schülerin kann ja auch nichts machen gegen die Personalknappheit in der Pflege. Der Kommentar der Kollegin geht gar nicht. Du selbst hast total richtig reagiert am Telefon.
Es ist noch viel schlimmer mit einer Grippe zur Arbeit zu kommen und Patienten und Kolleginnen damit anzustecken.
Kranksein ist nicht unkollegial. i.d.R. steht es im Arbeitsvertrag, wie und wann man sich krankzumelden hat. Man kann sich sogar bei der Arbeit ploetzlich krankfuehlen und gehen.
Kranksein richtet sich weder nach Beruf, noch nach Teamarbeit.