Gegenschicht macht ständig blau, was tun?
Hallo,
seit drei Jahren arbeite ich nun in meinem Betrieb, davon jetzt ein Jahr mit meiner neuen Gegenschicht. Die macht die ganze Zeit offensichtlich blau (fehlt ständig zur Frühschicht). Das hat den Effekt das mein Produktionsleiter ständig auf mich zu kommt und mir sagt das ich entweder früher anfangen soll oder länger arbeiten soll.
Momentan haben wir im Betrieb eine Arbeitszeitkürzung. Bedeutet wir arbeiten statt 7,5 Stunden nur 5,5 Stunden. Heute hat er sich zum dritten Mal in Folge zur Frühschicht krank gemeldet. Mein Produktionsleiter wird mich höchstwahrscheinlich nachher wieder darauf ansprechen das ich früher anfangen soll, wofür ich jetzt nach einem Jahr das Verständnis verloren habe. Außerdem habe ich Termine die ich definitiv nicht verschieben will.
Wie geht man mit sowas um? Hattet ihr selber schon den Fall? Seit einem Viertel Jahr hab ich selber keine Motivation mehr zu arbeiten, da alles an mir hängen bleibt. Ich bin stinksauer auf ihn und würde am liebsten zu meinem Betriebsleiter gehen und mich auskotzen. Mein Betrieb macht scheinbar nichts dagegen.
4 Antworten
Momentan haben wir im Betrieb eine Arbeitszeitkürzung.
Was bedeutet das? Habt Ihr neue Arbeitsverträge bekommen (und ward damit einverstanden?) oder habt Ihr Kurzarbeit?
das mein Produktionsleiter ständig auf mich zu kommt und mir sagt das ich entweder früher anfangen soll oder länger arbeiten soll.
Außer in absoluten Ausnahmefällen (Notfällen) muss kein AN spontan länger arbeiten, bzw. früher als geplant anfangen.
Schicht-/Dienstpläne sind für beide Seiten verbindlich, wenn sie einmal bekannt gegeben sind. Wie gesagt, nur in Notfällen darf der AG einseitig Arbeitszeiten ändern. Ständiges Fehlen eines MA ist aber bestimmt nicht so ein Notfall.
Außerdem habe ich Termine die ich definitiv nicht verschieben will.
Das sagst Du dem Produktionsleiter. Du hast Deine Termine nach Schichtplan gemacht und verschiebst sie nicht. Auch ein AN hat ein Recht auf Freizeitplanung.
Bei Änderungen (wenn sie denn zulässig sind) geht die Rechtsprechung nach § 12 TzBfG Abs. 3 von einer Mitteilungsfrist von mindestens vier Tagen im Voraus aus. Die Berechnung erfolgt nach den Vorschriften der §§ 186ff. BGB was bedeutet, dass der Tag der Ankündigung und der Tag an dem geändert gearbeitet werden soll nicht zu diesen vier Tagen zählen.
Ich vermute, Du hast bisher immer "ja" gesagt und bist eingesprungen. Jetzt musst Du Deinem AG/Produktionsleiter klar machen, dass Du das nicht wie selbstverständlich immer tust.
Was passiert eigentlich mit diesen mehr gearbeiteten Stunden? Bekommst Du die auf ein Zeitkonto als Freizeitausgleich oder werden sie bezahlt?
Sorry, ich kann diesen Betriebsrat nicht verstehen.
Was ist falsch an Kurzarbeit? Das ist doch das beste Mittel um Kündigungen zu vermeiden, wenn es nachweislich zu wenig Arbeit gibt.
Meine Kollegen würden mich "federn und steinigen", wenn ich eine Arbeitszeitkürzung unterschrieben hätte statt einer Kurzarbeit zuzustimmen, bzw. diese anzuregen. Außerdem halte ich eine einseitige Kürzung der Arbeitszeit für nicht legitim
https://www.ra-poeppel.de/gehalt-arbeitszeit-nicht-einseitig-gekuerzt/
Unserem Betriebsrat wurde vorgeschlagen die Arbeitszeitkürzung zu unterschreiben, da mein Betrieb Kurzarbeit vermeiden will. Ich selber bin nicht im Betriebsrat und kann nur diesem vertrauen.
Als ich noch Arbeiten musste, hatte ich mich über jede Überstunde gefreut.
25% mehr eh und dann wenn es in die Nacht ging, noch mehr Geld usw.
Wenn ich Arbeiten muss ist der Tag eh scheiße, dann kann ich auch 12h Arbeiten für mehr Geld.
Dann kann ich irgendwann mal einen ganzen Tag frei machen.
Roboti, roboti!
Lustig nur das ich eine Arbeitszeitkürzung hab, das heißt mit Überstunden wirds eh nichts. Und nach einem Jahr hab ich halt die Schnauze voll.
Du hast doch verbindliche Arbeitszeiten. Fein direkter Vorgesetzter ist sicher nicht befugt dir ständig Überstunden anzuordnen. Beginne pünktlich und mach pünktlich Feierabend und gut ist. Sonst bist du vielleicht auch ganz schnell mal krank und gar nicht da.
Dann sage, dass du nicht früher kannst und regulär kommst.
Die Arbeitszeitkürzung soll verhindern das wir Kurzarbeit melden müssen, daher hat man (mit Unterschrift vom Betriebsrat) eine zeitweilige Arbeitszeitkürzung angeordnet, inder jeder AN statt 7,5 Stunden nur 5,5 Stunden arbeitet. Die fehlenden Stunden werden abgefangen vom Stundenkonto (damit ist die Frage auch geklärt, wo Überstunden hingehen).
Wie du schon sagst, habe ich freiwillig häufig einen Schritt zurück gemacht indem ich früher angefangen oder länger gearbeitet habe. Teilweise am selben Tag wenn der Produktionsleiter angerufen hat.