Ist Heilpraktiker für Psychotherapie fast so etwas wie ein Psychologe/Psychotherapeut?
Also die 'normalen' Psychotherapeuten haben ja meist einen Dipl. Titel.
Aber es gibt ja auch Heilpraktiker für Psychotherapie....könnte man auch da hingehen für eine Art Gesprächstherapie?
Wer hat Erfahrungen?
9 Antworten
Heilpraktiker für Psychotherapie wird man, wenn man viel Liebe zu dem "Beruf", der eher eine Berufung ist, mitbringt und eine entsprechende Fortbildung besucht. In der Fortbildung lernst du aber nichts, was dir ein halbwegs brauchbares Einkommen sichert. Methoden, die auch gefragt sind, musst du dir selbst aneignen, was wiederum viel Geld kostet.
Um die Prüfung beim Gesundheitsamt zu bestehen muss man schon Erfahrung und Können in einem passenden Tätigkeitsfeld haben.
Die Heilpraktiker für Psychotherapie sind im Allgmeinen sehr motiviert und kennen sich oft mit alternativen Heilmethoden aus. Sie können sehr hilfreich sein, denn sie sehen dich in deiner Ganzheit. Medikamnte dürfen sie aber nicht verschreiben und bezahlen musst du die Behandlung selbst.
Ich bin übrigend ein HP dieser Art...
Ich arbeite schon viele Jahre mit alternativen Methoden und kenne die Psychotherapie-Karriere vieler Menschen. Ich will mich hier über deren Erfahrungen gar nicht auslassen, um den vielen Menschen, die hier Hilfe suchen und ständig den Rat bekommen, sie sollten sich einen Therapeuten suchen, nicht noch mehr zu verunsichern.
Du sprichst mir aber aus der Seele. Eine gute Freundin von mir ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Sie hat kaum noch Freude an ihrem Beruf und klagt nicht umsonst. Sie hat mein volles Mitgefühl.
Meine Chefin, Lehrtherapeutin an einem sehr renommierten Ausbildungsinstitut, wo ich auch die Ausbildung gemacht habe, erzählt mir einiges über die Pläne der zukünftigen Psychotherapeutenausbildung. Da wird einem speiübel. Das werden Psychofunktionäre werden. Grauenvoll.
Aber auch bei vielen Fragen hier, wo die User etwas über ihre Therapie erzählen, fasse ich mich manchmal an den Kopf und denke: was machen die (therapeuten) da. Ich habe, Gott sei Dank, noch meine Lehrtherapie bei einem "altmodischen" Therapeuten gehabt. Aber das scheint nicht mehr gefragt zu sein. Im Vordergrund steht wohl nicht mehr der Mensch, sondern die erbrachte "Leistung" innerhalb von 25 Stunden... Grausam. Na ja, geht mich nichts mehr an.
Ich arbeite ja nicht in freier Praxis und mit Krankenkasse. Ich habe darum auch meine Approbation vor vier Jahren abgegeben. Gott sei Dank.
Danke, dass du dich so offen zeigst.
Was ich oft gehört habe: Ein Klient kommt zu mir nach 25 Stunden bezahlter Therapie. Nach der Therapie sagt er dem Therapeuten, dass sich nichts gebessert hat. Antwort: Nun sind sie dran, denn nun müssen sie auch anwenden, was sie bei mir gelernt haben... Da wirds mir schlecht...
Werden auch Sachen Therapiert wie soziale Ängste,Traumata?
Ja.
In meiner Arbeitsweise aber nicht direkt, denn in meinem Weltbild sind alle Symptome ein Zeichen dafür, dass ein Mensch aus seiner Ordnung gefallen ist und den Kontakt zu seinen Wurzeln verloren hat. Deshalb arbeite ich grundsätzlich an den Wurzeln, wobei sich die Auflösung von Ängsten usw. von ganz allein fast wie nebenher einstellt.
Gesprächstherapie ist ein sehr schwammiger Begriff. Natürlich muss man hin und wieder auch miteinander sprechen, schon allein um den Kurs nicht zu verlieren. Aber die Sprache bringt es nicht. Nach meiner Erfahrung passiert Heilung beim Schweigen, und das kann manchmal bis zu 30 Minuten andauern.
Wenn es um Traumata geht, ist der spirituelle Ansatz sehr hilfreich. Da gilt die Regel, decke erst etwas auf, wenn der Klient in der Lage ist, mit Liebe auf seine Kränkungen zu schauen. Es geht demnach immer darum, zunächst ein Mindestmaß an Selbstliebe zu entwickeln. Das passiert aber nicht durch Gespräche, sondern durch demütiges Geschehenlassen und Dankbarkeit.
Heilpraktiker für Psychotherapie bieten Psychotherapie (in der Regel Gesprächstherapie) an
wie die Qualität dieser ist, kann ich dir pauschal nicht sagen
es gibt auch schlechte psychologische Psychotherapeuten (also Psychotherapeuten, die Psychologie studiert haben)
ein Studium ist kein Garant dafür, dass jemand ein guter Psychotherapeut wird
Es gibt gar keine Heilpraktiker für Psychotherapie, sondern nur Heilpraktiker beschränkt auf Psychotherapie. Diese werden im Volksmund auch "kleiner Heilpraktiker" genannt und sind nicht mal ansatzweise mit psychologischen oder ärztlichen Psychotherapeuten vergleichbar.
Ein "echter" Psychotherapeut hat entweder ein Psychologie- oder ein Medizinstudium abgeschlossen und anschließend eine fünfjährige klinische Weiterbildung zum Psychotherapeuten mit anschließender Prüfung absolviert.
Ein Psych-HP hat dagegen keine geregelte Ausbildung absolviert und lediglich eine Unbedenklichkeitsüberprüfung vor dem Gesundheitsamt abgelegt.
Natürlich kannst du bei einem Psych-HP eine Gesprächstherapie machen. Zahlen musst du das aber komplett selbst, denn noch nicht einmal private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten. Was du aber für dein Geld bekommst, sei einmal dahingestellt, denn qualifiziert sind diese Leute mit ihrer Schmalspurausbildung definitiv nicht. Du kannst davon ausgehen, dass dir dein Frisör oder dein Kneipenwirt eine qualifiziertere Gesprächstherapie angedeihen lassen kann - und billiger obendrein.
Nein. Nicht direkt jedenfalls.
Psychologen haben Psychologie studiert und danach noch unter Beaufsichtigung eines Psychologen am Patienten "geübt."
Psychiater sind Ärzte mit zusatzweiterbildung (Facharzt) für Psychiatrie oder ggf. Neurologie.
Heilpraktiker ist eine Ausbildung, die an Heilpraktikerschulen stattfindet. Die Schulung zum Heilpraktiker (für) Psychotherapie ist nicht immer mit inbegriffen. Das muss man teilweise extra machen. Aber viele sind sehr gut.Die müssen auch eine art Approbation bekommen. Sonst dürften sie nicht praktizieren.
Hingehen kasst du gerne. Die sind oft so gut wie "normale" Pschotherapeuten. Nur bei schweren Störungen, werden sie dich wo anders hin verweisen.
danach noch unter Beaufsichtigung eines Psychologen am Patienten "geübt."
äh...ne!!!!! Ganz bestimmt nicht.
Da bekommst du sicher auch gute Hilfe. Kläre jedoch vorher, wie es mit den Kosten aussieht.
Wenn du dir das leisten kannst, mach es. Kannst du von der Steuer absetzen und die Krankenkasse erfährt nichts davon, was für so manche Situationen durchaus von Vorteil ist!
Sie können sehr hilfreich sein, denn sie sehen dich in deiner Ganzheit.
mmhhh. das tut ein guter Psychotherapeut erst recht. Jedenfalls, wenn es noch jemand der älteren Schule ist. Leider scheinen die jüngeren Psychotherapeuten alle sehr mediziniert sein und sind in meinen Augen oft eher Psych.Funktionäre. Das liegt leider an der Psychotherapeutenkammer, die eine Katastrophe ist. Na ja. ...es wird aber immer schlimmer. Die zukünftigen Patienten tun mir jetzt schon leid.