Ist folgende Frage an vegane Eltern berechtigt?
Ich habe in meiner Verwandtschaft eine Ehepaar mit Kindern. Das älteste Kind ist 16 Jahre alt, die beiden mittleren 10 und 4, das jüngste 1,5 und in 2 bis 3 Wochen kommt Kind Nummer 5 auf die Welt.
Vor 5 Jahren haben die Eltern von einem auf den anderen Tag auf vegane Ernährung umgestellt.
Die beiden jüngsten haben als noch tierische Produkte gegessen, die beiden jüngsten nie.
Die beiden älteren lehnen sich gegen das Ganze auf, sie wollen Fleisch, Fisch und tierische Produkte essen. Und gerade beim ältesten können sie es nicht verhindern. Die zweitälteste lebt im Internat, und ich denke, sie isst dort nicht immer das vegane Gericht. Die beiden kleinen kennen es nicht anders.
Die Eltern wollen alle, denen sie begegnen ihre Meinung aufdrängen, dass sie unbedingt auch auf Vegan umsteigen sollen. Hatte auch zur Folge, dass der älteste Sohn vor 2 Jahren von den Eltern rausgeschmissen wurde und jetzt hauptsächlich bei den Großeltern lebt.
Die Mutter hat ausnahmslos alle Kinder gestillt aus Überzeugung, weil Muttermilch ja wichtig für Babys ist (ist im übrigen auch meine Meinung und das weiß sie auch).
Jetzt waren die Eltern letztens bei mir zu Besuch. Das leidige Thema Veganismus kam auf. Hätte mich gerne raus gehalten, aber da nur wir 3 Erwachsene da waren, war das schwierig.
Trotz aller Versuche konnte ich das Thema nicht wechseln.
Ich fragte sie dann, wie sie ihr 5. Kind (wenn es denn da ist) ernähren wolle.
Sie meinte, so lange wie möglich stillen, am besten mindestens 4 bis 5 Jahre (die beiden jüngsten werden sich noch gestillt), und ansonsten vegan. Weil ihre Kinder NUR Vegan bekämen (inklusive schimpftriarde auf den ältesten und das Internat der 2-ältesten)
Ich konnte mich nicht mehr zurück halten, weil ich einfach so genervt von dem Thema und ihrer Bevormundung war, dass ich meinte, ihr wäre schon bewusst, dass genau genommen Muttermilch nicht Vegan wäre. Lachflash von meiner Besten Freundin (die auch gerade zu Besuch war) die dann noch meinte, ich würde immer komische Sprüche raushauen und entgeisterte Mienen von den beiden (werdenden und schon) Eltern, die sofort gegangen sind.
War wirklich ein spontaner Kommentar. Hätte ich mich zurück halten sollen? Habe ich übertrieben? Mir hat das aber mal richtig gut getan, weil ich kann das Thema nicht mehr hören.
14 Antworten
Muttermilch ist vegan
Es ist völlig natürlich, also von Natur aus so vorgesehen, dass die Mutter ihr Baby an der Brust stillt. Jede Säugetierart macht das so und auch der Mensch, darf sich hier im biologischen Sinne einreihen und es den anderen Säugetierarten gleich tun. Aber wäre es stattdessen Kuhmilch, oder Ziegenmilch etc., was sie dem Baby zur Nahrung gibt, wäre es selbstverständlich etwas anderes.
Hört sich schon reichlich bescheuert an.
Aber so sind halt manche Menschen. Machste nix. Die Ernährung der Kinder ist ja auch ihre Sache, so lang es den Kindern nicht schadet.
Aber so Sachen wie den ältesten herauszuschmeissen…
Ich würde nicht groß sortieren und mit dem Jugendamt sprechen. Die müssen ein Auge auf Mangelernährung haben und klären was da mit dem ältesten geht. Lebt er schließlich bei Menschen die nicht Erziehungsberechtigt sind. Das wird regelmäßig als Kindeswohlgefährdung angesehen.
und ihrer Bevormundung war
Das ist nunmal der Job von Eltern. Ihre unmündigen Kinder zu bevormunden.
dass genau genommen Muttermilch nicht Vegan wäre
Das ist natürlich absoluter Quatsch. Muttermilch ist natürlich vegan. Es findet keine Ausbeutung statt, und darum dreht es sich im Veganismus. Wenn das Kind die Mutter einsperrt, zwangsbesamt und die Nachkommen tötet, dann hast du natürlich mit deiner Einschätzung recht, in dem Fall wäre die Muttermilch nicht vegan.
Eine vegane Ernährung von Kindern ist ein schwieriges Thema, und ich bin froh, da keine Entscheidung treffen zu müssen.
Deine Argumente waren aber völliger Unsinn.
Muttermilch ist vegan.
Ich bin grundsätzlich auf deiner Seite, in diesem konkreten Fall. Und natürlich kann man mal einen Spruch raushauen. Aber es ist eben auch nicht mehr als ein Spruch.
Und Sprüche stellen die Realität oft verkürzt dar, um zu der "punchline" zu kommen.
So auch in diesem Fall: Muttermilch ist vegan. Das heißt, du hättest dich nicht zurückhalten müssen, man darf "zurückschießen". Und nein, du hast nicht über-trieben. Aber die Aussage ist nicht berechtigt, da die Ausgangslage falsch ist.
Veganismus ist eine Lebensweise, die versucht - soweit wie praktisch durchführbar - alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke zu vermeiden; und in weiterer Folge die Entwicklung und Verwendung von tierfreien Alternativen zu Gunsten von Mensch, Tier und Umwelt fördert. [...]
https://www.vegan.at/inhalt/definition-veganismus
Entsprechend gehen Veganer auch nicht in den Zirkus / den Zoo und verzichten ebenfalls darauf, in ihrer Freizeit auf Pferden zu reiten, um ein Beispiel zu geben.
Sie trinken keine Kuhmilch, da diese den Kälbern vorbehalten sein soll. Die Muttermilch wiederrum, gehört den Kindern. Dazu kommt, dass die Frau dem Kind die Muttermilch wissentlich und willentlich überlässt - ergo keine Ausbeutung. 😉
Auf deine Begründung bin ich gespannt.
Hier kommt meine:
- Menschen sind Lebewesen.
- Milch von Lebewesen ist NICHT Vegan.
- Menschliche Muttermilch kommt von einer menschlichen Frau.
- Muttermilch ist daher zwar vegetarisch aber NICHT Vegan.
Milch von Lebewesen ist NICHT Vegan.
Vielleicht, wenn man die biologische Definition von "vegan" anlegt. Dann dürften Veganer aber auch nicht ins Theater, schließlich führen da Menschen Kunststücke auf.
Merkste selber, ne? 😉
Nach der offiziellen Definition des Mitbegründers des Veganismus geht es aber nicht hauptsächlich um den biologischen Aspekt, sondern darum, "Ausbeutung und Grausamkeiten [...] zu vermeiden". Muttermilch ist keine Ausbeutung, ergo nach der Philosophie des Veganismus - um die es geht - völlig in Ordnung.
Wer gilt für Veganer - um die es geht - als Autorität in Fragen des Veganismus? Biologen? Oder Institutionen, wie die "Vegan Society" der Länder? Eben.
Milch von Lebewesen ist NICHT Vegan
Doch, wenn diese Milch nicht durch Ausbeutung und mit Inkaufnahme von Leid gewonnen wird, ist sie vegan.
Na ja, die Leben selbst Vegan.
Sind aber Landwirte mit Tierhaltung. Sie Verkaufen Eier, Milch und Käse (von Kühen, Ziegen und Schafen) und Fleisch aus eigener Schlachtung.
Es kommt nicht auf Ausbeutung an, sondern ob Milch tierisch oder pflanzlich ist. Und Muttermilch ist eindeutig nicht Pflanzlich.
Sie betonen ja, das ihre Kinder nichts bekommen sollen, was von einem Lebewesen kommt.
sondern ob Milch tierisch oder pflanzlich ist.
Nein, eben nicht. Das ist eben der Unterschied zwischen pflanzlicher Ernährung und veganer Ernährung. Vegane Ernährung hat die Verminderung und Leid im Fokus.
Es heißt "vegane Ernährung" und nicht "pflanzliche Ernährung".
Wenn ich das bei Google eingebe, finde ich dutzende und aberdutzende Artikel, die mir bestätigen, dass Muttermilch einer veganen Ernährung NICHT widerspricht. 😉
Hast du eine einzige Quelle, die bestätigt, dass Muttermilch de facto nicht vegan ist?
Sie definieren auch selbst. Alles was von einem Lebewesen kommt, ist nicht Vegan. Und ihre Kinder sollen nur Veganes bekommen.
Und sie wollen es nicht, weil sie selbst eine Landwirtschaft mit Tieren und Schlachtung haben.
Ich denke, der Typ trollt. Klar, es gibt Heuchler. Aber eine Familie, die das neugeborene Kind vegan ernährt, den ältesten Sohn aus der Familie verbannt, weil er sich nicht vegan ernährt, aber gleichzeitig selbst Tiere schlachtet? That's some bullshit...
Sie haben nicht die Autorität, Veganismus zu definieren.
Und sie wollen es nicht, weil sie selbst eine Landwirtschaft mit Tieren und Schlachtung haben.
Ein "weil" macht noch keine Begründung. Der Satz ergibt keinen Sinn. 😉
Aber sie definieren es für sich so. Und wenn man nach der Definition geht, ist Muttermilch nicht Vegan.
Und wenn man nach der Definition geht, ist Muttermilch nicht Vegan.
Quelle bitte, danke. 😉
Oder meinst du "DEREN Definition"? Die ist irrelevant.
Die heute verwendete Definition entstand mit der offiziellen Anerkennung der Vegan Society als gemeinnützige Organisation im Jahre 1979 und lautet in der deutschen Übersetzung wie folgt:
Veganismus ist eine Lebensweise, die versucht - soweit wie praktisch durchführbar - alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke zu vermeiden; und in weiterer Folge die Entwicklung und Verwendung von tierfreien Alternativen zu Gunsten von Mensch, Tier und Umwelt fördert. [...]
Quelle: https://www.vegan.at/inhalt/definition-veganismus
Entsprechend gehen Veganer auch nicht in den Zirkus / den Zoo und verzichten ebenfalls darauf, in ihrer Freizeit auf Pferden zu reiten, um ein Beispiel zu geben.
Sie trinken keine Kuhmilch, da diese den Kälbern vorbehalten sein soll. Die Muttermilch wiederrum, gehört den Kindern. Dazu kommt, dass die Frau dem Kind die Muttermilch wissentlich und willentlich überlässt - ergo keine Ausbeutung. 😉
- fünf Kinder heute ist ein no-go
- Kleinkinder mit Zähnen stillen ist massochistisch, nicht mal Tiere stillen so lange
- die vegane Ernährung ist bei Kindern, die ausser Haus kommen, nicht mehr durchzusetzen schon gar nicht mit Ausstossen (lieber Herz zeigen als seine Philosophie durchsetzen)
- Das Paar braucht einen Psychiater
- Du hast dich richtig verhalten, halte Abstand
Nein, eigentlich nicht. Alle Produkte und Substanzen, die von einem Lebewesen kommen, sind nicht Vegan. Eier, Kuhmilch, Ziegenmilch, Käse aus Milch usw. sind vegetarisch aber nicht Vegan.
Muttermilch also auch nicht. Ist ja nicht pflanzlich.