Ist es so schlimm mal fremd zu gehen? Der eigenen Seele Freude zu schenken?
Genauer: Ich (55) habe vor ein paar Jahren einen sehr netten, gleichalten Kollegen in der Hauptstelle unserer Firma kennengelernt. Auf einer Weihnachtsfeier sind wir uns vor 4 Jahren näher gekommen. Ich wohne und arbeite in einer anderen Stadt, gut 500km entfernt.
2x im Jahr kann ich ihn treffen, wenn ich zu Terminen in der Hauptstelle arbeite, leider nur für wenige Stunden, denn auch er ist verheiratet.
Es ist schön mit ihm und die kurzen und seltenen Treffen mit ihm berauschend. Das liegt vor allem daran, dass ich etwas "Verbotenes" tue und natürlich auch daran, dass es sich anders, aufregender anfühlt, wenn mich ein anderer, attraktiver Mann berührt.
Ich liebe meinen Mann und führe mit ihm eine gute und glückliche Ehe. Wir haben Sex, der uns beiden Spaß macht "obwohl" wir schon über 25 Jahre verheiratet sind und 2 erwachsene Kinder haben.
Trotzdem möchte ich auf meinen Freund, von dem mein Mann natürlich keine Ahnung hat, nicht verzichten. Ich weiß, dass es falsch sein sollte, aber es fühlt sich trotzdem so richtig, ja sogar wichtig an.
Was soll ich tun? Ich werde ihn in 2 Wochen wieder treffen können.
22 Antworten
Ist es so schlimm mal fremd zu gehen?
Kurze Antwort: JA, ich finde das sehr schlimm.
Das liegt vor allem daran, dass ich etwas "Verbotenes" tue
Ich finde, dann bist Du mental auf dem Stand eines Teenagers. Eine reife Frau, sollte es nicht mehr nötig haben, etwas verbotenes zu tun.
Gegen wen lehnst Du Dich denn auf? Was bringt es Dir? Was ist der Benefit?
Ich liebe meinen Mann
Offensichtlich liebst Du ihn nicht zu 100%.
führe mit ihm eine gute und glückliche Ehe.
Wenn Du glücklich wärst, hättest Du keine Daueraffäre nötig.
Trotzdem möchte ich auf meinen Freund, von dem mein Mann natürlich keine Ahnung hat, nicht verzichten.
Eine arrogante Haltung und ein Vertrauensmissbrauch.
Ich weiß, dass es falsch sein sollte,
Nicht sollte, sondern es IST falsch.
Was soll ich tun?
Eigentlich weißt Du es genau, zumindest, wenn Du auf Dein Gewissen hörst.
Aber ich wette, die Wahrheit interessiert Dich nicht und Du wirst genau so weiter machen wie bisher und suchst nur nach Menschen, die Dich verstehen.
Was Du tun sollst?
Sage Deinem Mann, dass er sich auch mit anderen treffen kann/soll, da ihr eine offene Ehe führt.
Du darfst andere Männer attraktiv finden und sie können dir auch gefallen. Nur weil du verheiratet bist, heißt es nicht direkt, dass du nie wieder einen Mann anschauen darfst. Es ist normal. Genauso darf dein Mann auch andere Frauen attraktiv finden. Das ist kein Fremdgehen.
Fremdgehen ist, wenn du mit anderen Männer ein Flirt, Date oder sexuelle Handlungen hast.
Du solltest dich von deinem Kollegen distanzieren. So gut wie es geht.
Du hast ihm damals ein Versprechen gegeben, und dies nun gebrochen. Da ist es gleichgültig ob es sich "richtig" anfühlt oder nicht! Schlussendlich hast du einen Schwur/ Gelöbnis oder Versprechen mutwillig gebrochen! Dafür gibts keine Entschuldigung.
Liebe wie wir Sie heutzutage kennen gibt es garnicht allzulange Zeit. Jahrhunderte wenn nicht Jahrtausende gab es 2 Arten der Liebe, eine für Sex und die andere für Liebe direkt. Trotzdem hast du etwas gebrochen und musst mir den Konsequenzen leben, schliesslich: Alles kommt ans Licht!
Manchmal muss man in Nachbars Garten gehen um zu erkennen, dass das Gras im eigenen Garten eigentlich grüner ist.
Es war ein unverzeihlicher Fehler. Und ich werde meine Konsequenzen ziehen.
Mein Mann ist das wert.
Aber es ist doch schon zuspät! Du musst ihm die Wahl lassen!
So hin und hergerissen fühlt sich sicherlich jede(r) irgendwann wenn er/sie länger verheiratet ist.
Ich denke, auf die Frage kann man keine pauschale Antwort geben.
Ob es wirklich "schlimm" ist, wird dir nur dein Partner sagen können, aber damit wäre die Situation ja eine völlig andere.
Du betrügst deinen Ehemann, gehst das Risiko ein das eure Beziehung nach Entdeckung ein schnelles und emotionales Ende findet, eure Ehe und ehre Familie dann Geschichte ist.
Die Frage ist halt, was auf der anderen Seite der Waage liegt, und ob das schwerer wiegt als das Risiko?
Deine Lust und Begierde? Das reicht sicher nicht, ob vor einem imaginären Richter zu bestehen.
Vielleicht, das es deiner Seele gut tut, und du nur so auch in der Ehe glücklich sein kannst? Das schon eher, wenn es das dann auch ist.
Was du tun sollst? Nichts weiter als schauen wohin deine Waage ausschlägt, und dann sei halt ehrlich zu dir selber.
Viel Glück.
Ich habe geschaut und die Waage schlägt massiv in die Richtung meines Mannes. Jahrzehnte einer guten Partnerschaft liegen hinter uns. Ich habe das leichtfertig aufs Spiel gesetzt.
Mein Freund, das Wort Liebhaber trifft den Punkt schon gut, hat mir das Gefühl gegeben begehrt zu werden. Und das in einem Maße, wie man das von seinem eigenen Mann nach rund 30 Jahren Partnerschaft nicht erwarten kann. Das Begehren, sein Bemühen um mich haben in mir unbekannte oder vergessene Hochgefühle ausgelöst! Ja, ich fühlte mich jung!
Dieser Faden hat mir aber auch deutlich gemacht, dass auch mein Mann ein Liebhaber ist. Viel leiser und unauffälliger. Durch diesen Faden habe ich heute meinen Mann mit anderen Augen gesehen. Ich habe gesehen, wie sehr er in den letzten Jahren immer an meiner Seite war. Ja, manchmal hätte ich ihn mir mehr an meiner Seite gewünscht. Das gleiche würde er wohl auch von mir sagen.
Die Erkenntnis, dass ich meinen Mann liebe, dass ich ihn nach so vielen Jahren wirklich liebe ist das große Gewicht, was die Waage zum ausschlagen bringt.
Ja, 2x im Jahr von meinem Freund begehrt zu werden ist toll und bei unserem räumlichen Abstand hat sich das Begehren auch nicht durch Gewohnheit abgenutzt. Aber wenn ich wirklich ehrlich bin, ist das was zählt die Liebe.
Ich habe das in den letzten Jahren aus den Augen verloren. Diese Erkenntnis habe ich in dem Maße heute morgen, als ich den Thread begonnen habe nicht erwartet.
Ich bin froh hier geschrieben zu haben!
Danke für deine bewegenden Worte.
Es berührt mich, das man hier jemandem wirklich helfen konnte.
Ich frage mal:
Was würde dein Mann davon halten, wenn er davon wüsste?
Und was würdest du sagen, wenn dein Mann auch so eine "Zweitbeziehung" hätte?
Man sollte nichts tun, von dem man genau weiß, dass der Partner das nicht will, und man sollte nichts tun, was man nicht dem Partner auch zugestehen würde.
Das beantwortet vielleicht deine Frage.
Vielen Dank für Deine lange Antwort. Ich kann hier nicht allen alles schreiben, bitte lies auch meine anderen Anmerkungen bei den anderen Antworten.
Ja, ich sehe, dass es offenbar schlimmer ist, als ich erwartet hatte. Es sollte eigentlich gar nicht sein. Das war nicht geplant. Trotzdem habe ich mich gegen meine eigenen Prinzipien gestellt. Es war einfach zu schön.
Ja, das war absolut egoistisch und ich akzeptiere jede Kritik an meiner Person, denn ich hätte, bevor mir das passiert ist, genauso gesprochen. Ich wusste also was ich tat. Und für fühlte mich nicht gut dabei. Und ich fühlte mich gleichzeitig wie auf Wolken! Ein Scheißgefühl übrigens! Und ein wunderbares Gefühl.
Wie auch immer, ich liebe meinen Mann! Ich liebe auch meine Kinder. Ich liebe beide Kinder! Die Zuneigung zu dem anderen hat die Liebe zu meinem Mann nicht geschmälert.
Schlimm ist, dass ich meinen Mann betrogen habe, dass ich hinter seinem Rücken Spaß hatte. Sicher hatte ich Spaß, den ich ihm nicht hätte zugestehen wollen! Das macht die Sache so schlimm. Das sehe ich auch.
Was werde ich tun: Ich werde die Affäre, die sich übrigens auf gerade mal 5 Treffen beschränkt war (dank Corona) beenden!
Ich werde mit dem schlechten Gewissen leben. Und ich sehe deutlicher als je zuvor, was für einen tollen Mann ich habe mit dem ich schon so viele Jahre zusammenlebe.
Ich weiß, dass ich ihm jede Affäre verzeihen werde, so ich denn jemals von einer erfahren sollte.
Aber ich weiß auch, dass ich es ihm NICHT beichten werde. Nicht zumindest er mich nicht darauf anspricht. Ja, ich habe Mist gebaut! Ja, ich bin dafür verantwortlich. Aber wenn ich es ihm beichte, werde ich ihn nachträglich verletzen. Das hat er nicht verdient. Er hat Ehrlichkeit verdient aber mit einer ungewollten Beichte verletze ich ihn. Das hat er nicht verdient.
Ich werde aber uneingeschränkt ehrlich zu ihm sein, wenn er mich auf dieses Thema ansprechen sollte.
Und: Ja, natürlich hätte ich mir das alles vorher überlegen können. Habe ich nicht in dem Umfang. Ich war da etwas blauäugig, dachte: "Dies eine Mal, danach sehe ich den Typ nie wieder". Und dann war es so schön, dass ich ihn doch wiedersehen wollte. Das habe ich mir nicht, niemals vorstellen können.