Der Mensch sucht seit jeher nach dem Mehr – mehr Erkenntnis, mehr Gefühl, mehr Intensität. Er ist bereit, Grenzen zu verschieben, um neue Räume zu entdecken – sei es geistig, spirituell oder emotional. Und so lässt sich die Faszination für Substanzen wie Cannabis, LSD, Opium oder Kokain auch erklären: Sie versprechen Zugang zu anderen Bewusstseinszuständen, zu tieferem Erleben, zu sich selbst. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Diese Reise endet nicht in der Tiefe – sondern im Nichts.
Wer sich gegen die Legalisierung solcher Substanzen ausspricht, gilt schnell als altmodisch, unaufgeklärt oder gar autoritär. Doch die eigentliche Frage ist viel schlichter – und zugleich fundamentaler: Was genau gewinnt die Gesellschaft, wenn wir all das freigeben? Welche kulturelle, geistige oder soziale Bereicherung ergibt sich, wenn ein Mensch LSD konsumiert, Opium raucht oder Kokain zieht?
Antwort: Keine.
Freiheit ist nicht SelbstzerstörungEs wird gern mit der „mündigen Entscheidung“ argumentiert.
Aber wer mündig ist, erkennt, dass nicht alles, was man kann, auch das ist, was man sollte.
Freiheit ist die Fähigkeit, auf das zu verzichten, was einen lähmt – nicht die Lizenz, sich schleichend auszulöschen.
Und ja: Alkohol ist auch ein Problem.
Aber das ist kein Argument, noch mehr Gift zur Verfügung zu stellen – sondern ein Beleg dafür, dass wir mit vorhandenen Problemen schon genug zu tun haben.
Keine dieser Drogen führt irgendwohin – außer in den Rückzug. Sie machen nicht klüger, nicht empathischer, nicht freier. Sie machen müde, süchtig, leer. Sie liefern vielleicht Gefühle – aber keine Entwicklung. Erlebnisse – aber keine Erfahrung. Und deshalb ist die Legalisierung kein Fortschritt, sondern ein intellektueller Offenbarungseid. Eine Gesellschaft, die geistige Stimulanz mit Substanz verwechselt, hat ihren inneren Kompass längst verlegt.