Ist es normal, dass man auch 260 Tage nach dem Tod des Kaninchens sehr trauert?
Hallo ~
bedauerlicherweise ist mein Kaninchen vor genau 260 Tage gestorben und ich bin immer noch überaus traurig, muss immer weinen beziehungsweise jede Stunde daran denken.
Ist dies normal, dass man so lange trauert und es einem schlecht geht? Wie ist es bei anderen Haustierhaltern?
Es war eben ein ganz besonderes Kaninchen, welches immer zu einem gelaufen kam und die Hand sowie die Finger abgeschleckt hat, was wohl ein sehr großer Liebesbeweis war. Auch war sein Tod völlig unnötig sowie absolut vermeidbar. Mein Vater hat einen immer dumm angemacht, weil ich angeblich zu viel Heu sowie Stroh geben würde und er nun die Versorgung übernehmen wird. Er gab aber dann den Kaninchen fast zwei Wochen kein Wasser, obwohl er selber Kaninchen hat und daher weiß, dass diese Wasser brauchen. Er ist eben ein Sadist und wohl noch viel schlimmer als Putin (der wohl derzeit bei vielen nicht sonderlich beliebt ist). Das Kaninchen starb dann mit keinem hohen Alter und unter großen Schmerzen.
Für hilfreiche Antworten bedanke ich mich schon jetzt und wünsche eine schöne Zeit sowie alles Gute.
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6 Antworten
Ich selbst hatte nie Kaninchen, aber einen Hund. Er ist letztes Jahr im Frühling kurz vor seinem 8. Geburtstag wegen Krebs eingeschläfert worden. Wenn ich an ihn denke fange ich immer noch oft an zu weinen, weil ich ihn eben sehr vermisse. Wir hatten eine sehr enge Bindung. Wir waren wie ein Team. Er war stur und eigensinnig, aber auf eine seltsam liebenswerte Weise.
Ich denke dass man eine so enge Bindung zu fast jedem Tier aufbauen kann, wenn man dafür offen ist. Und es kommt bei trauern nie auf die Art an, welche das Lebewesen hatte, sonder auf die Qualität der Bindung. Dieser Liebe und Verbundenheit nachzutrauern ist völlig normal.
Und dazu kommt in dem Fall noch der Faktor der Fairness. Es ist total unfair dass dein Kaninchen sterben müsste, weil dein Vater so ein Arsch ist. Das mach wütend und kann die Trauer auch noch Mal steigern.
Auch wenn ich mich frage, weshalb du deinem Vater da überhaupt vertraut hasst, wenn du doch bestimmt wüsstest wie er ist...
Nein, es ist nicht deine Schuld. Dein Vater hat doch schließlich zugesagt sich um dein Kaninchen zu kümmern. Er hat es vernachlässigt, nicht du. Du hast ja deinem Vater vertraut. Vertrauen ist erstmal kein Fehler. Man möchte seinen Eltern von Natur aus vertrauen, das ist nun einmal so. Erst wenn sie einen zu oft enttäuscht haben, merkt man dass man ihnen nicht vertrauen kann. Aber dafür kannst du nichts. Ganz allein dein Vater trägt dafür die Verantwortung.
Weißt du, du konntest es nicht wirklich wissen... Deswegen bist du nicht schuld.
Schuld wärst du erst, wenn du noch Mal ein Lebewesen in die Obhut deines Vaters geben würdest und das dann wieder stirbt. Aber ich glaube so doof bist du nicht. Du hast aus einer traurigen und harten Erfahrung etwas gelernt und das ist wichtig. Auch wenn es weh tut
Sorry, es sollte heißen. "Ja, es war ein überaus großer Fehler, dass ..."
Dies mit Ihrem Hund tut mir natürlich sehr leid und es ist wirklich schade. Mein Beileid!
Jeder geht mit der Trauer anders um also kann man auch nach 260 Tagen und noch mehr über ein lieb gewonnenes Haustier was von einem gegangen ist traurig sein, es dauert halt seine Zeit bis man darüber hinweggekommen ist.
PS: Wir haben vor vier Wochen unseren 11 jährigen Kater einschläfern müssen.
Danke für die Antwort. Dies war nett. Dies mit Ihrem Kater tut mir sehr leid. Mein Beileid!
Ich selbst habe lernen müssen dass der Tod dazugehört. Vor allem, wenn man Tiere hält. Man muss sich klar sein, dass diese sterben und wenn man das nicht verkraftet, sollte man sich keine anschaffen.
Da ich viele Tierheimtiere, aber auch akute Notfälle übernommen habe, wra mir gleich klar, dass viele nicht alt werden. Und viele sind auch trotz umfassender Betreuung gestorben. Manche hatte ich einfach nur gern, andere haben sich so sehr in mein Herz geschlichen, dass ich auch heute nur mit stechenden Herzen an sie zurückdenke. Ich kann dir jedes meiner über 30 verstorbenen Kaninchen und jeden meiner 6 Gerbils beschreiben, von Aussehen und Charakter her.
Aber ich kann mich nicht aufgeben indem ich trauere. Ich war mehrere Jahre depressiv, hatte eine schreckliche Kindheit dank meines Stiefvaters, der mich mental und Körperlich bedroht und zerstört hat. Meine Tiere waren mein Halt und mein Anker im Leben und indem ich Tiere retten konnte, habe ich auch mich retten können.
Es gibt Momente, in denen ich an meine verstorbenen Lieblinge denke und auch weine. Auch um Tiere, die schon 12 Jahre tot sind. Aber ich lebe weiter und gebe auch hier und jetzt alles für die, die noch leben. Die haben es verdient, dass ich voll und ganz für sie da bin und nicht halbherzig. Dennoch stehe ich oft an unserem Massengrab und denke an die Kleinen zurück.
Es ist nicht unnormal, lange zu trauern. 10, 20 Jahre. Aber man muss lernen, damit umzugehen und weiter zu leben.
Jeder geht eben anders mit trauern um. Die einen haben es schnell verarbeitet- die anderen brauchen Monate oder gar jahrelang. Das ist total unterschiedlich
Nein ist nicht normal. Wenn Tiere bei mir sterben, trauere ich meistens nur maximal einen Tag. Sind aber auch nur Hühner, zu denen ich nicht immer eine so enge Bindung habe.
Danke für die Antwort. Dies war nett.
Es kommt wohl sehr darauf an, was man für ein Verhältnis zum Haustier hatte und wie sehr es einem ans Herz gewachsen ist. Beziehungsweise wie die Umstände waren, weshalb es gestorben ist.
Alles Gute und eine schöne Zeit!
Ich habe vor 10 Tage mein Kaninchen verloren, es war erst 2. gab ihn 5 Tage alt bekommen weil die Mutter ihn verstoßen hat. Alle 3 Stunden Flasche gegeben, er hat neben mir im Bett geschlafen alles. Es war nicht einfach nur ein Kaninchen es war mein baby 🥺 und es tut so weh, nach zahlreichen tierarztbesuche und mehrere 1000 Euro Behandlungen haben wir ihn tot im Stall gefunden. Es tut so weh mein Herz ist gebrochen
mein ❤️Näschen❤️ In meinem Herzen wirst du immer bleiben
Danke für die Antwort. Dies war nett.
Ja, es war überaus sehr großer Fehler, dass ich damals meinem blöden Vater vertraut habe. Ich hätte es besser wissen müssen. Aber mir ging es damals selber so schlecht, dass ich eigentlich nicht aus der Wohnung beziehungsweise aus dem Bett kam. Eben weil mein Sadisten-Vater mich so kaputt gemacht hat.
Dies war ein großer Fehler meinerseits und daher tut es besonders weh, weil ich es - wie gesagt - besser wissen hätte müssen und auch einen Anteil an seinem Tod trage. Dem Kaninchen hätte ich aber nie absichtlich etwas Böses zufügen können. Es war eben so, dass es mir damals so schlecht ging, dass ich die Kaninchen komplett vergessen hatte.
Alles Gute und eine schöne Zeit!