Ist es für mich als Geschädigten besser, zur von der Versicherung empfohlenen Werkstatt zu gehen, oder sollte ich lieber selbst eine unabhängige Werkstatt bzw.?
Ich hatte einen Autounfall (nicht schuld) und die gegnerische Versicherung hat mir eine Partnerwerkstatt empfohlen, um dort ein Gutachten machen zu lassen. Ich weiß, dass solche Werkstätten oft mit der Versicherung zusammenarbeiten – meint ihr, die schätzen den Schaden vielleicht extra niedriger ein?
Habt ihr damit eigene Erfahrungen gemacht?
Lohnt es sich eher, einen unabhängigen Gutachter oder eine freie Werkstatt aufzusuchen? Ich will einfach nicht über den Tisch gezogen werden.
2 Antworten
Weißt du, dass dir als Geschädigtem ein Anwalt zusteht? Jedenfalls, wenn es nicht nur ein Bagatellschaden ist.
Den solltest du in jedem Fall in Anspruch nehmen, denn aller Erfahrung nach, versuchen Versicherungen immer, möglichst wenig zu zahlen. Z.B. indem sie behaupten, die gewählte Werkstatt sei unverhältnismäßig teuer oder Arbeiten wären nicht nötig. Der Anwalt (für Verkehrsrecht) holt das Beste für dich heraus.
Das kann man als Laie nicht gut einschätzen. Ich hatte einen Unfall, bei dem mir einer vorn den Kotflügel gestreift hat. Sah zunächst nicht nach mehr aus als nach ein paar Lackkratzern. Zu meinem Glück bewahrte mich ein Unfallzeuge davor, voreilig einer Barzahlung zuzustimmen. Beim Gutachter stellte sich dann heraus, dass die gesamt Unterkonstruktion der Stoßstange verzogen und das Gehäuse der Scheinwerfer gebrochen war. Ein Schaden von 2500€. Dann fing die gegnerische Versicherung an zu handeln: bestimmte Arbeiten wären nicht nötig/zu teuer ...
Ich hatte eine gute Anwältin, die schlussendlich dafür sorgte, dass der Schaden komplett reguliert wurde. Allein hätte ich das nicht geschafft.
Mein Rat: such dir einen eigenen Gutachter.
Muss denn die Versicherung nur die geschätzten Kosten ersetzen, und nicht eh, die tatsächlich Entstehenden?
Ich schätze mal das der Schaden bei unter 1000€ liegen wird.