Ist es falsch mit 18 oder 20 Jahren schon zu heiraten?

Hallo Elite,

die Ehe ist ein schwerer Fehler.

Der Staat weiß, dass seine Menschen sich im Alltag ständig auf verschiedene Weise ins Gehege kommen. Deshalb unterwirft er alle ihre Handlungen einem Recht mit Paragrafen.

Er hat auch eigene, staatliche Interessen. Die Liebe seiner Leute mit deren Folgen, den Kindern, überlässt er nicht den Launen der Liebesleute. Vor allem im Interesse einer geregelten Aufzucht der Kinder hat er mit der EHE nichts weniger als ein RECHTSVERHÄLTNIS entworfen. Pflichten, Rechte, Scheidung, Unterhalt.

Die Liebesleute können nicht umhin sich dessen bewusst zu sein, wenn sie heiraten. Sie bekommen ja genug mit: Ein Drittel der Ehen wird heute geschieden, das zweite Drittel unglücklich, nur das letzte Drittel haut hin, so schätze ich die Wirklichkeit ein. Sobald zwei Liebesleute heiraten, wird die Liebe automatisch von taktischen Überlegungen in diesem Sinne verseucht. Sie schauen sich die Paragrafen nie genau an, denn das würde ihr Liebesglück abtörnen. Aber das Bewusstsein ist da, und einige vermasseln alles schon beim Junggesellenabschied, wenn der Alk die Zunge löst. Der Gottesdienst und die Traumhochzeitsfeier sind Showveranstaltungen. Interessant ist oft der Moment der Unterschrift unter das Rechtsverhältnis auf dem Standesamt - der Standesbeamte, die Liebesleute. Da lohnt es sich manchmal genau hinzugucken.

Die Ehe, das Rechtsverhältnis ist meist sogar letztlich der Tod der Liebe, behaupte ich.

Ein noch größerer Fehler ist demgemäß die Heirat mit 20. Heute wird ja meist in den 30ern geheiratet. Da haben die Leute "ihre Hörner abgestoßen", wie sie selbst sagen. Heirat mit 20, Treueversprechen: Da kommt ziemlich sicher mit 40 die Unruhe. Verpasse ich nicht doch etwas? Ich habe ja noch kaum etwas erlebt? Die heutige Chichi-Porno-Gesellschaft macht die Sache da nicht leichter.

Ab 60 dreht sich die Sache für viele unverheiratete Liebespaare um, die feststellen, dass die Liebe zwischen ihnen immer noch hinhaut. Sie sind dann ja meist schon viele Jahre zusammen, haben viel füreinander dreingegeben. Sie machen sich das Rechtsverhältnis für ein Versprechen zunutze: Dankbarkeit, Fürsorge, aufeinander aufpassen für den Fall des Infarkts oder Schlaganfalls, Besuchsrecht, Pflege, ruhige, innige Liebe mit dem Gefühl der Sicherheit.

Deshalb sollte man ab 60 heiraten, schlage ich vor. Eher auf keinen Fall.

Nicht falsch, aber früh - oft ist man in dem Alter charakterlich und beruflich noch nicht gefestigt und verändert sich noch sehr - ich finde es deshalb nicht so gut.

Dazu kommt, dass man meiner Meinung nach nicht direkt aus dem Elternhaus in eine Ehe ziehen sollte, sondern einige Zeit in einer anderen Wohnform (allein, WG) leben sollte und dann mit dem Partner zusammenziehen und schaut, ob das zusammenleben klappt, bevor man eine (meist) sehr teure Hochzeit plant.

Natürlich weiss ich, dass frühe Ehen trotzdem klappen können und glücklich sein können - ich würde es nur niemandem empfehlen.

Falsch.. Es ist sehr früh. Ich bin etwas über 30 und ich kenne niemanden (!), der noch mit dem Partner von damals zusammen wäre. Und ne Scheidung ist halt echt teuer. So richtig teuer. Und selbst nach der Scheidung bist du mit Pech noch für bestimmte Dinge finanziell mitverantwortlich. Pflegekosten zum Beispiel.

Umgekehrt, wenn der Partner wirklich der eine ist und man das Leben miteinander verbringt, ist die Hochzeit doch nicht eilig.

Es kann falsch sein, oder auch richtig. Hängt von dir und dem Partner ab. Alles gute

Das kann sein, muss aber nicht. Genau wie in jedem anderen Alter auch.