Ist es der Ekel von Bindungsangst, was man irgendwie beheben kann oder die allgemeine Abneigung der Person?
Bis vor einem Jahr war ich 2 Jahre mit einem zusammen. 4 Monate später hatte ich einen neuen Freund, mit dem ich nun 9 Monate Kontakt hatte, aber wir treffen uns schon seit 5 Tagen nicht mehr, was bisher die längste Zeit war, nicht mehr und schreiben nur noch ab und zu und sind gerade sozusagen im Status der Freunde.
Innerhalb der letzten 4 Monate habe ich mich paar Mal mit dem Ex von davor getroffen und er will wieder mit mir zusammen sein. Er meint es ernst und nun merke ich, dass ich Ekel vor ernsten Beziehungen habe. (Aber nicht, dass ich gerne ab-und-zu-Treffen habe, um Sex zu haben, denn ich ziehe davon eh keinen Vorteil, weil ich sowieso nicht kommen kann).
Die Verwirrung und Unzufriedenheit ist momentan groß. Ich bin genervt, weil es mit dem letzten nicht so geklappt hat und mag es nicht so sehr Menschen zu verlieren. Gehe ihm jedoch zum Großen Teil aus dem Weg per Chat, weil ich nicht nur befreundet sein möchte. Was ich aber von mir selbst nicht verstehe, weil lieben tue ich ihn wiederum auch nicht wirklich.
Mit dem anderen davor habe ich gestern auf heute wieder etwas unternommen und habe immer so eine Ungeduld und psychische Übelkeit, wenn ich mit ihm bin und will nach einer Zeit wieder nach Hause. Ich finde, er sieht gut aus und behandelt mich auch gut, aber ich weiß nicht, was mich stört.
Entweder habe ich allgemein Angst etwas zu verpassen und dass ich etwas "Besseres" finden kann, oder ich habe Bindungsangst, oder ich hab unterbewusst eigentlich keine Lust auf ihn, oder der letzte ist noch in meinem Kopf, was mich vielleicht stresst. Vielleicht will ich auch nur, dass beide mich wollen, aber ich will keinen von beiden. Ich weiß es nicht.
Ich habe kaum Freunde und bin viel alleine. Mir fällt es schwer, neue Leute kennenzulernen und denke auch, dass ich irgendwann Mal jemanden nehmen soll. Obwohl das ja auch falsch ist und man sollte vielleicht lieber alleine sein als mit den falschen Personen zu sein. Jedoch befriediedigt mich auch gar kein Kontakt, ob männlich, weiblich, Beziehung oder Freundschaft. Es ist ein Dilemma und mit der allgemeinen psychischen Anspannung bin ich jetzt noch mehr angespannt und habe täglich Druck und Schwere im Kopf.
Was sagt ihr dazu? Irgendwelche Ratschläge oder Deutungen meiner Situation?
1 Antwort
Du hast ja deine Situation recht offen geschildert.
Mein Eindruck ist: du scheinst mir überfordert zu sein mit "zu viel Nähe".
Offenbar bist du nicht völlig gegen Kontakte eingestellt, aber es wird dir (vergleichsweise) schnell zu anstrengend und zu viel.
Hast du schon einmal überlegt wegen einer Psychotherapie? Das könnte hilfreich sein, um besser zu verstehen, was da bei dir ist, dass du lieber auf Distanz bleibst und wie du das "unter einen Hut" bringen kannst: dein Bedürfnis nach Kontakt und die für dich wichtige ausreichende Abgrenzung von anderen Personen.