Ist Elektrotechnik ein schweres Studium (Mathe)?
Hallo Community, bin jetzt in der elften Klasse und mache nächstes Jahr mein Abitur. Ich spiele mit dem Gedanken Elektrotechnik studieren zu wollen. Ich interessiere mich sehr für die Materie, habe selbst schon kleinere Schaltkreise entworfen und Mikrocontroller (arduino) programmiert. Das macht mir sehr viel Spaß und ich möchte dahingehend mein Wissen erweitern. In der Schule ist mein bestes Fach Physik und Informatik (13 Punkte = 1-), leider bin ich dafür in Mathe nicht so gut (8 Punkte = 3). Dabei liegt das Problem oftmals gar nicht beim Rechnen, sondern beim eigentlichen Verstehen (vielleicht liegt es am Lehrer?). Wenn ich einmal etwas verstanden habe, fällt es mir oftmals nicht schwer. Ich habe gehört, das ET sehr viel mit Mathe zu tun hat, bzw. schwer sein soll. Die Frage liegt für mich dabei, ob man das Studium auch bewältigen kann, ohne ein Ass in Mathe zu sein? Habt ihr eventuell Erfahrungen?
Danke im Vorraus für Antworten!
8 Antworten
Ja, das ist schwer. Du hast ja noch 1 Jahr Zeit um dich in Mathe zu verbessern. Falls du im Abitur eine gute 3 in Mathe bekommst, wirst du es im Studium schwer haben aber schaffen könntest du es trotzdem. Wenn du eine 4 bekommst, würdest du das Studium eventuell nicht schaffen.
Ich habe mal ein Praktikum in einem Elektrobetrieb gemacht und da soll es schon in der Ausbildung zum Elektroniker im 1. Lehrjahr sehr schwer sein und ohne gute mittlere Reife oder Abitur würde man da keine Chance haben. Ein Studium ist ja noch mal um einiges schwieriger und man braucht dazu Abitur.
Ich würde dir empfehlen kein Studium zu machen. Das Studium hätte erst Sinn wenn man mindestens eine 2 in Mathe im Abitur hat. Wenn du eine 3 bekommst, dann wirst du in den ersten 2 Semestern kaum Probleme haben aber danach wirst du nicht mehr weiter kommen und wirst das Studium nicht schaffen.
Mach lieber eine Ausbildung zum Elektroniker. Die Ausbildung würdest du locker bewältigen wenn du ein gutes Abitur hast. Nach der Ausbildung kannst du ja immer noch ein Studium anhängen.
Danke für deine Antwort. Ich halte das zwar durchaus für eine Option, aber ich möchte ungern erst mit 26/27 Jahren in mein richtiges Berufsleben starten, deswegen habe ich davon immer abgesehen.
elektrotechnikstudium ist zu 102% Mathe!
spass bei seite. aber es geht wirklich fast auschließlich um mathematik. mit der klassisch angewandten elektrotechnik hat ein solches studium eigendlich nichts mehr zu tun.
es geht viel mehr um solche fragen wie: kann ein rechteckiger leiter mit den ausmaßen von 5 x 12 mm also 60 mm² wirklich mehr strom leiten, als ein runder massiver leiter mit dem gleichen querschnitt, oder ein bündel aus dünneren rundleitern, die einen gesamtquerschnitt von 60 mm² repräsentieren?
lg, Anna
PS: bei 50 Hz ist der sogenannte skineffekt, um den es hier geht, relativ unwichtig.
ein DEUTLICHER sprung.
die schwester meiner bf hat an der TH studiert, das sind welten von der "normalen" uni :-)
lg, Anna
Also ein Ass musst du nicht in Mathematik sein, aber wenn du jetzt schon auf 3 in Mathematik stehst, wirst du im Studium nicht weit kommen.
Wovon das aber auch noch abhängt, ist einmal, ob du Glück hast und einen Dozenten bekommt, dem die verständliche Vermittlung wichtig ist, oder ob der nur sein Programm durchzieht. Das Tempo an der Hochschule ist hoch, man muss schnell nachvollziehen und wissenschaftlich herangehen können. Das heißt, nicht nur Formeln irgendwo einsetzen, sondern die Gesetze dahinter verstehen und benutzen können, umformen und untersuchen. Außerdem unterscheidet sich das Studium an der FH schon von dem an der Uni. An der Uni sind der theoretische und auch der mathematische Schwerpunkt größer.
So oder so wirst du dich noch deutlich mehr einsetzen müssen. Ein Engagement zwischen 3 und 1- ist für das Bestehen grenzwertig. Einfach ist das Studium keineswegs. Das ist zumindest das Bild, das bei mir entstanden ist. Wenn du noch weitere Fragen hast, melde dich einfach.
Mit Entwurf von praktischen Schaltkreisen und uC Programmierung hat das Studium erst einmal nur sehr wenig zu tun. Es ist die Mathematik, die dich fordern wird. Die Schulnote in Physik sagt nicht viel aus, da Schulphysik weitgehend "mathematikfrei" ist. Was zählt ist Mathe, Mathe und nochmal Mathe...Du solltest also Spaß daran haben, sonst wird das nichts.
Alternative: FH; dort geht es deutlich anspruchsloser zu, was Mathe betrifft (heißt aber keineswegs, dass das Studium stressfrei wäre).
Hi,
hmm Elektrotechnik studieren ist nicht ohne, was ich immer so höre.
Alternativ kannst du erst eine Ausbildung zur Elektriker machen, dann an Meister und dann studieren.
Dann hast du auch das praktische wissen, weil als Meister musst du auch einschätzen können ist der Wert realistisch oder nicht.
Beim Meister ist eher der Schwerpunkt auf das Verstehen und nicht sturr Formeln auswendig lernen.
Danach kannst du immer noch studieren. Ob du dann ein Abi hast oder nicht ist wurscht. Der Meister gilt wie das allgemeine abi.
Auch im Studium an sich geht es nicht ums Auswendiglernen von Formeln. Das war vielleicht an der Schule noch ausreichend, aber in der weiteren beruflichen Ausbildung kommt man damit nirgends weit.
Er könnte aber auch direkt nach der Ausbildung ein Studium beginnen. Wenn man Abitur hat kann man gleich nach der Ausbildung ein Studium beginnen.
Wenn er Meister macht, würde das noch mal 2 Jahre in Anspruch nehmen und danach brächte er ja kein Studium mehr.
Wenn er an Bachelor vielleicht noch machen will, dann wär das Studium kürzer.
Meister ist sehr praxis nah das studium eher theoretisch
Danke für deine Antwort! Mich wundert das trotzdem, weil ich neulich an einem Tag der offenen Tür an der HTW (Fachhochschule) war und durch Gespräche und Infomaterial eigentlich einen praktisch orientierten Eindruck bekommen habe. Vielleicht ist da doch noch ein größerer Sprung zwischen FH und Uni.