Ist ein guter Freund manchmal wichtiger als die Familie?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Für mich gehören gute Freunde zur Familie dazu. Sie sind für mich der Teil, der Familie, den man sich aussuchen kann und darum kann man mit ihnen auch manchmal besser reden, als mit den Blutsverwandten.

Aber es ist finde ich eigentlich immer Situationsabhängig, mit dem einen kann man besser über das eine Thema reden, mit dem anderen über ein anderes.

Also ohne Freunde könnte ich aber persönlich nicht, da ich mit meiner Verwandten (Eltern, Bruder) meistens nicht so gut klarkomme. Hab sie aber trotzdem lieb und muss dann darüber hinwegsehen, was so alles vorfällt. Freunde schaffen dazu einen guten Ausgleich für mich und können mich dann ablenken, wenn es mit meinen Eltern mal wieder nicht so gut läuft. Außerdem können sie die Situation auch etwas objektiver betrachten, als wenn man dann zum Beispiel den Onkel um Rat bei Stress Zuhause fragt. Außerdem ist es gut, wenn man noch mit den Eltern lebt, jemanden zu haben, wo man hin kann, der keine blöden Fragen stellt, wenn man mal ein paar Tage da raus muss.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Zum einen gilt erstmal eines:

Freunde kannst du dir aussuchen, die Familie nicht.

Vom reinen Menschenverstand könnte man meinen, dass Eltern, Geschwister, Großeltern, Tanten, Onkel, Cousine, Cousin und was man noch alles zur Familie zählen kann, zu den wichtigsten Menschen im Leben zählen.

Nur was, wenn die Charaktere viel zu unterschiedlich sind und der eine den anderen gegen einander ausspielt, nur um das beste für sich aus der Familie rauszuholen.

Und was, wenn es Menschen in der Familie gibt, die ein anderes Familienmitglied vor anderen innerhalb, so wie ausserhalb der Familie, grundsätzlich schlecht macht - und die anderen halten dann auch noch zu demjenigen.

Nicht jeder hat die Kraft, die Energie, sich zu wehren, sich zu verteidigen, sich durchzusetzen. Da ist ein guter Freundeskreis die bessere Familie.

Es gibt auch Eltern, die keinen Bezug zu ihren Kindern haben, oder umgedreht. In diesen Fällen ist "Familie" auch nicht das, was man sich allgemein darunter vorstellt. Eben das, was Familie eigentlich bedeutet.

In den Köpfen der meisten ist halt verankert, dass "Familie" das höchste Gut ist. Nur bei manchen ist Familie halt einfach nur das aller letzte. Das kann man dann auch nicht mehr Familie nennen.

Daher könnte man so sagen, dass Familie dort ist, wo man "zuhause" ist. Nur dazu müssen nicht zwangsläufig die Familienmitglieder verwandt sein.

Gute, wahre und ehrliche Freunde sind die beste Familie.

Ein gesundes Familienleben ist das A und das O. Hier wird nicht nur Geborgenheit, aufrichtige Liebe, Zusammengehörigkeit, Gesellschaft gelebt, sondern auch erzogen.

Den Kindern werden wertvolle Werte und Regeln mitgegeben, die ihren gesamten Lebensweg gestalten, sie entscheiden, ob das Kind später ein selbständiger und positiver Mensch wird und bleibt.

Ein guter Freund ist aber auch sehr wichtig. Ihm kann man Dinge anvertrauen, die man nicht unbedingt den Eltern erzählt. Er hält auch zu dir, tröstet dich, berät dich.

Es gibt aber gute und schlechte Freunde, da muss man gründlich unterscheiden. Nicht jeder erkennt gleich den Unterschied.

Ich denke grundsätzlich sollte Familie das Wichtigste sein, aber wenn es einfach überhaupt nicht passt und man betrogen wird, misshalndelt (auch emotional) kann man sich seine eigene Familie zusammensuchen. Und in so einem Fall sollte der Freund wichtiger sein. Wenn man allerdings kein gestörtes Verhältnis zur Familie hat und sie im Notfall immer ein Zufluchtsort ist, dann steht sie an erster Stelle.

ehct31 
Fragesteller
 23.03.2020, 09:50

Eine sehr gute Antwort.

Danke!

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Ich finde schon. Freunde können auch Familie sein. Vor allem, wenn die Familie einen schei* darauf gibt wie es einen geht. So wie meine Familie. Meine Großeltern wissen vermutlich nicht mal was ich beruflich mache, weil es sie einfach nicht interessiert. Meine Mutter ist dafür verantwortlich, dass ich extreme Probleme hatte/habe in der erwachsenen Welt.

Mein Vater ist der einzige 'normale' in der Familie und mit dem habe ich auch gerne Kontakt.

ehct31 
Fragesteller
 23.03.2020, 09:52

Oha krass!

Ich wünsch dir eine gute Familie neben deinem Vater die sich um dich kümmert!

Sowas ist echt abartig. Ich könnt sowas nicht, echt.

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PkontoHaha  23.03.2020, 09:55
@ehct31

Das ist Alltag für viele. Ich und du, wir beide mögen vielleicht wohlbehütet aufgewachsen sein, doch gerade in ärmeren Familien / Trinkerfamilien herrschen oftmals prekäre Bedingungen.

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Tooru  23.03.2020, 09:56
@ehct31

Ja, hab jetzt gott sei dank die Familie meines Freundes mit der ich mich eindeutig besser verstehe als mit meiner eigenen

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ehct31 
Fragesteller
 23.03.2020, 09:58
@Tooru

Ich find das so krass die ganzen "Geschichten" zu hören und wünsch euch natürlich allen nur das beste!

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