Ist dropshipping eine Verarsche?

4 Antworten

Theoretisch ja.

Allerdings ist das nicht ganz so einfach. Du brauchst natürlich ein angemeldetes Gewerbe, manche Hersteller verkaufen sogar gar nicht an Privatpersonen. Und deine Preise wirst du natürlich höher ansetzen müssen als der Hersteller selbst, damit du Gewinn machst. Aber nicht zu hoch sonst kauft keiner bei dir.

Man kann sich so einen shop thoretisch relativ einfach und Günstig erstellen, die entsprechenden Händler für die Ware zu finden ist aber Arbeit, und dann musst du Kunden irgendwie auf dich aufmerksam machen. Und jede Menge Konkurenz giebt es auch.

Und die Kunden werden sich bei Problemen an dich wenden, nicht an den Hersteller, weil sie es bei dir gekauft haben. Du musst dann sowohl mit den Kunden als auch mit dem Hersteller Lösungen finden.

Das schwierige an der Sache ist die Wahl des Produkts. Angesichts dessen, dass Dropshipping so lukrativ ist, gibt es eben sehr viele, mit denen du in Konkurrenz stehst. Wählst du das falsche Produkt, kommt es durchaus vor, dass es hierfür bereits mehrere Verkäufer gibt, die bereits viele positive Rezensionen haben. Dagegen kannst du dich schwer durchsetzen.

Das Konzept funktioniert eigentlich auch nur während konjunkturell starken Phasen. Das liegt daran, dass vermutlich 90% des Umsatzes von Dropshipping durch Produkte gemacht wird, die eigentlich niemand braucht. In einer Rezession verzichten die Menschen dann darauf. Dann brechen deine Umsätze ein und du kannst hoffen, keine Verträge mit Mindestabnahmemengen abgeschlossen zu haben. Ansonsten ist nicht nur das investierte Geld weg, sondern du zahlst auch noch für die Entsorgung.

Schließt du hingegen keine solche Verträge sind deine Einkaufspreise in der Regel zu hoch, um wirklich akzeptable Gewinne zu erzielen.

Je nach dem, wie du es machst (FBA, eigener Vertrieb, eigene Marke, ...) steckt auch ziemlich viel Arbeit dahinter. Teilweise brauchst du dann doch Lager, etc. und das kostet dich Geld. Unabhängig von deinen Umsätzen. Setzt du hingegen auf Services wie FBA sind deine Margen auch sehr schnell sehr klein.

Davon mal abgesehen erfordert Dropshipping heutzutage auch einiges an technischem Wissen. Möchtest du beispielsweise deine eigene Webseite haben, reicht es nicht aus, ein einfaches Baukastensystem zu benutzen. Stattdessen musst du dich dann auch mit Dingen wie Suchmaschinenoptimierung etc. befassen. Lässt du das wiederum von Dienstleistern erledigen, wird es verdammt teuer.

Ich kann mir sehr gut vorstellen das dropshipping sehr riskant ist und nur wenige werden damit erfolgreich.

Gut erkannt. Du musst im Endeffekt das teuerer andrehen, was sie auch dort kaufen könnten, wo du es kaufst.

Die allermeisten scheitern damit.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Studium zum Dipl.-Finw. abgeschlossen & Berufserfahrung

EINZELNE können damit tatsächlich eine Zeit lang Geld verdienen.

aber stell dir mal vor, das versucht jetzt jeder: Wem will der dann noch etwas verkaufen?