Ist die Idealismusphase von vielen jungen Leuten eine Spätphase der Pubertät?
Viele junge Menschen haben ja mit circa 18-23 eine Phase, in der sie sich für irgendwas weltverbesserisches einsetzen wollen (und nein, das meine ich nicht negativ, auch wenn das komische Auswüchse annehmen kann). Sei es im Moment das Klima, oder gesellschaftliche Normen verändern, LGBTQ*, Tierschutz oder sonst irgendwas.
Früher gabs ja auch den Spruch: Wer mit 18 kein **** ist, hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch **** ist, hat keinen Verstand. Den Spruch kenne ich in diversen politische Richtungen. Was allen gemein ist, es geht um Aktivismus.
Ich beobachte das wirklich bei vielen jungen Leuten, dass die die ersten Jahre oft ziemlich aktionistisch und belehrend und missionarisch daher kommen und irgendwann ruhiger und diplomatischer werden und weniger radikal. (Natürlich trifft das nicht auf alle zu. Manche jungen sind 0% so, andere ältere sind immer noch 100% so.)
Ist diese Art Radikalismus/Aktivismus einfach nur eine Spätphase der Pubertät, was meint ihr?
Oder beobachtet ihr gar ganz andere Dinge?
7 Antworten
Wer mit 18 kein **** ist, hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch **** ist, hat keinen Verstand
Ich halte generell nichts von Phrasen oder Sprüchen. Wer was sagen will, soll dies einfach tun. Wer sich hinter Phrasen verstecken will, kann auch direkt den Mund halten. Es gibt viele junge Menschen, welche die Wahrheit suchen und oft finden, und es gibt viel ältere Menschen die nichts gelernt haben. Von solchen Schlagworten sollte man sich fernhalten.
Dann fällst du wohl bald in Punkt 2 des Spruches...
Mein Herz und Verstand hat mich nie verlassen. Auch für dich alle liebe
Die Pubertät sollte mit 18 Jahren bei den meisten schon beendet sein, daher wäre es nicht zutreffend den Idealismus auf die Pubertät zu schieben. Aber es stimmt schon das Idealismus ein Kennzeichen der Jugend ist und sich bei den meisten später eher ein gewisser Realismus, häufig auch Desillusionierung einstellt (was nicht schlecht sein muss).
Ich würde die Altersperiode eher in die jüngeren Jahre verschieben und darauf zurückführen, dass die Leute selbstständig denken, gutgläubig sind, an eine bessere Welt glauben und noch nicht durch die Gesellschaft verdorben wurden.
Doch irgendwann erkennen sie zum einen, dass es viel zu vile Menschen gibt die jeglichen fortschritt behindern, und werden zum anderen von der Gesellschaft in ihrem Denken korrumpiert, nehmen schlechte Denkmuster an, verlieren ihre Gutgläubigkeit und ihren freien Geist.
Bei manch einem ist es vielleicht aber auch so, dass er seine Freiheit schon früher verlor und gefangen ist in mancher Ideologie.
Nun ja, du scheinst ja in Sachen Extremismus und Intoleranz gegenüber Kritik Erfahrung zu haben.
Schau zurück.....die 68ger waren richtige Revoluzzer gegen die Kriegsgeneration und verstaubte Gesellschaftsregeln. In den 70gern die Grünen, die alles besser wußten und gegen alles Konventionelle waren. Und heute GZ.....schau zurück,dann weißte was ungefähr kommt.
... Nur mal aus Interesse, du bist exakt das angesprochene Alter, richtig? Denn du hast sowas von die Attitüde von "Ich weiß alles, und wenn es endlich mal so liefe, wie ich sage, wäre alles viel viel besser"...