Ist das Undankbarkeit?
Ihr nehmt euch Zeit für eine Person, die ganz viele Probleme hat, hört ihr zu und versucht Ratschläge zu geben, besprecht wie man die Probleme in den Griff bekommen könnte, etc.
Die Person ist sehr ungeduldig und möchte, dass sich alles sofort ändert. Z.B. sofort eine Zusage für eine Wohnung zu bekommen, was ja heutzutage eher unrealistisch ist.
Nachdem ihr dann eine Stunde versucht habt ernsthaft zu helfen, bekommt ihr zu hören “ich habe keinen, mit dem ich reden kann”.
So geht das dann 3 Mal die Woche.
8 Antworten
Tue mich mit dem Wort "Dankbarkeit" schwer.
Das ist wie mit Entschuldigungen. Die sagen viele und fühlen sie vielleicht auch, aber zu einer passenden Handlung kommt es selten.
Halte mich daher persönlich von diesen Dingen fern.
Man kann diese Dinge daher auch nicht als Investition sehen, aus der man selbst etwas zurückbekommt. Nicht einmal ein Gefühl. Ich habe nicht aufgegeben, Menschen zu helfen, aber ich tue das halt mit dem Hintergedanken, dass ich nicht erwarten kann, dafür je etwas zu bekommen.
Tatsächlich kommt mir das was du beschreibst sehr bekannt vor, wenn auch nicht von Familienmitgliedern.
Ich erkläre mir das so: Jemand der mit mir durch eine Krise gegangen ist, den erinnere ich automatisch bei jeder Begegnung an diese Krise. Das ist nicht immer angenehm. Daher kann ich schon verstehen, wenn ich dann gemieden werde - auch wenn ich es für falsch halte.
Aber man gewöhnt sich dran.
Ein wichtiger Satz noch, der beim Helfen wichtig ist, den ich aus dem Studium als Ratschlag für zukünftige Therapeuten habe. Bietet sich sicher auch für Hobbytherapeuten an ;).
Wenn du in einer Sitzung mehr arbeitest, als der Klient, machst du etwas falsch!
Ich danke dir, für diese sehr interessante und informative Antwort.
Bei den Anrufen ist es so, dass ihr Gesprächsanteil bei ca. 85 % liegt, ich bin automatisch in der Rolle einer Zuhörerin. Gerade denke ich, vielleicht geht es ihr auch darum, dass jemand zuhört und sie eigentlich Ratschläge gar nicht erwartet, sondern nur die Bestätigung haben möchte, dass sie ein Opfer der eigenen, als sehr negativ empfundenen, Umstände ist.
Das hört sich sehr schlimm an. Wenn du dir so viel Zeit für jemanden nimmst und diese Person es gar nicht wahrnimmt oder zu schätzen weiß, ist es schwer, überhaupt jemand anderen zu finden, der der Person hilft.
In solchen Fällen kann man nichts anderes machen als sein lassen. Die Person wird dann irgendwann verstehen wie viel er oder sie die Ratschläge braucht.
Viel Glück!
Ich würde das schon als undankbar und auf jeden Fall unfair dir gegenüber werten
Eventuell beabsichtigt die Person es aber auch nicht dir immer wieder so vor den Kopf zu stoßen sonder es liegt eher daran dass sie sich selbst immer im Kreis dreht, weil sie zwar immerzu reden will und Lösungen für die Probleme will aber nicht bereit ist tatsächlich auch danach zu Handeln und aktiv selbst etwas daran zu ändern
Es fühlt sich definitiv nicht nice an, wenn man so etwas gesagt bekommt. Da sind auch ganz viele Dinge, die ich nicht verstehe, z.B. “ich bin immer alleine und habe Niemanden”. Sie hat seit langer Zeit einen Freund, ist also in einer Beziehung. Anscheinend kann niemand den Ansprüchen gerecht werden.
Haha, ja, so eine ähnliche Erfahrung hab ich auch schon mal gemacht.
Ich nehme an, die Person ist gerade zur Zeit durch ihre Probleme oder auch ganz generell etwas zu sehr auf sich bezogen. Und dadurch etwas undankbar.
Wenn es dich nervt, zieh dich ein wenig zurück.
Hallo!
Diese Person genießt es, jemandem zu erzählen, wie schlecht es ihr geht. So entlastet sie sich etwas und hat keinen Grund, etwas gegen ihre Probleme zu tun, denn sie benutzt dich ja immer wieder, wenn der Druck zu groß wird.
Was du hast, nennt man 'Die Sucht, gebraucht zu werden.' Kapiere, dass du dieser Person nicht helfen kannst. Wenn RatSCHLÄGE helfen würden, gäbe es keine psychischen Erkrankungen.
Lernen, 'in Liebe loszulassen', kannst du in EA, falls du den Wunsch hast: https://www.ea-selbsthilfe.net/
Ich danke dir, schaue mir den Link auf jeden Fall an.
Ich danke dir.