Ist das okay?
Hallo,
(Sorry für die lange Frage)
Ich habe einen Halbbruder (19 Jahre, bald 20). Wir sehen uns alle zwei Wochen mal, er wohnt ca. 500 m entfernt. Er meldet sich nie bei mir und meiner Schwester (wir sind w, 15/17). An Weihnachten ist er nicht gekommen, weil er angeblich Dienst hatte (er ist bei der Rettung). Er hat nicht angerufen, nicht geschrieben, nicht mal eine Karte - einfach nichts.
Die ganze Woche meldet er sich nicht. Und dann an Silvester hat er meinen Vater angerufen, ob er Tests haben kann, weil er zu einem Freund will und sein 1. Test positiv war. Mein Vater sagte natürlich "Ja" (ich möchte nur anmerken, dass das die Tests von meiner Schwester und mir waren). Dann wollte er fünf mitnehmen, damit er sich testet, damit er dann feiern gehen kann.
Ich denk mir nur, ist das okay? Er meldet sich nie, nicht mal an Weihnachten, an Silvester auch nicht und will dann Tests, damit er mit anderen feiern kann? Was denkt ihr darüber?
Danke, LG Luisa
5 Antworten
Ja, auch wenn er sich kaum meldet bei euch... auch wenn er ausgezogen ist ... er ist dennoch ein Teil eurer Familie und dein Vater sieht in ihm wohl noch immer einen Menschen für den er mit verantwortlich ist.
Ich bin Ü40, und ich weiß das meine Mutter nichts dagegen hätte wenn ich anfragen würde "Hey, ich hab keine Möglichkeit Klopapier zu kaufen, kannst du mir ein paar Rollen geben?" Oder wenn ich Masken bräuchte oder sonst irgendetwas. Sie würde mir das - was auch immer ich brauche - von Herzen gerne geben. Einfach weil ich nach wie vor "ihr Kind" bin. Mein Vater ging mit seinen Adoptivkindern genauso um. Wer Hilfe brauchte, Material brauchte, bekam das auch. Selbst wenn die jeweilige Person schon ausgezogen war.
Dein Halbbruder wohnt nicht bei euch daheim. Egal ob er "erst kürzlich" ausgezogen ist, oder ob er schon immer getrennt von euch / aber in der Nähe von euch lebt - er ist dennoch ein Teil von eurer Familie. Und gleichzeitig wohnt er eben nicht mehr bei euch, meistert irgendwie auf seine Art seinen Alltag, hat entsprechend vielleicht eine andere Routine, andere Dinge an die er den Tag über denkt. Er muss also nicht in Dauerschleife heim zu Mami und Papi und zu den jüngeren Geschwistern um "daheim" zu sein.
Ich kenn eure Situation ja nu echt nicht. Vielleicht wohnt er erst seit kurzem "alleine" - abseits eures Elternhauses. Dann ist diese neue Freiheit aufregend und die damit verbundenen Aufgaben sind so zeitintensiv, da hat man einfach keinen Kopf sich auch noch regelmäßig zu melden daheim.
Kein Anruf, nicht mal ne Karte.... Die Prioritäten verlagern sich bei manchen jungen Erwachsenen sobald die "Du musst dich so und so verhalten weil man das bei uns so macht daheim"- Karte wegfällt aus dem Spiel.
Ach ja, und übrigens: Er arbeitet nicht direkt beim roten Kreuz, sondern hat eine Ausbildung, die sich auf 20 h die Woche verlagert. Da hätte er doch genügend Zeit, oder? Einmal in meinem ganzen Leben hat er sich gemeldet bei mir. Und weißt du wann? Um 3.30 Uhr nachts.
Also wird euer Vater aus eigener Tasche euch neue Tests besorgen, nehme ich an?
Ihr Kinder braucht diese Tests doch selbst sobald es mit der Schule oder sonstigen ausserschulischen Aktivitäten wieder los geht.
Ich würde den Vater darauf ansprechen das ihr diese weitergegebernen Tests ja selbst bald braucht und daher jetzt neue braucht.
Sie sind in den Apotheken nicht verfügbar derzeit. Wir sind geimpft, abe du hast Recht, natürlich würde es toll, wenn wir Tests hätten, für die Schule und so.
Es gibt in Leben aber nunmal Menschen die "ihr eigenes Ding" machen. Die nicht dieses innere Verpflichtungsgefühl in Dauerschleife haben sich melden zu müssen. Die ihr eigenes Leben leben und im gleichen Maße davon überzeugt sind das die anderen ihr eigenes Leben leben - ohne das man einander reingrätscht. Man mag einander, aber das zu wissen reicht.
Dein Bruder wohnt schon immer bei seiner Mutter, also in einem anderen Haushalt. Ihr habtn den gleichen Vater - das wars auch schon. Manche Leute sehen in ihren Halbgeschwistern von Beginn an eine Familienerweiterung. Manche Leute sehen in ihren Halbgeschwistern von Beginn an Konkurrenten.
Manche wachsen damit auf das sie nun zwangsläufig die zweite Geige spielen müssen, eher am Rande mitlaufen, da das Elternteil nun nochmal Kinder bekam und diese rund um die Uhr im eigenen Haushalt erlebt. Man ist quasi der Aussenseiter - allein schon weil man "nur" ein gemeinsames Elternteil hat und dann noch nicht mal zusammen lebt.
Das ist mit Sicherheit nicht schön, es gibt harmonischere Familienverhältnisse. Ich würde ihn mal fragen, warum er so wenig Kontakt mit euch möchte. Vielleicht gibt es irgendein Problem, dass euch nicht aufgefallen ist. Ansonsten muss man es halt akzeptieren, man kann ihm die Familie ja nicht aufzwängen. Trotzdem schade. :/
Ich denke, das ist sehr dreist von ihm, sich nur für einen Nutzen bei der Familie zu melden. So blöd es auch klingt, wenn er keinen Kontakt will, dann ist das nun mal so und da kann man nichts machen. Ihr könntet mal versuchen auf ihn zuzugehen, indem ihr eine Karte schreibt oder ihr ihn anruft. Wenn er dann abblockt, akzeptieren.
Das haben wir schon so oft gemacht. Ach ja: Er ist ja mein Halbbruder, d.h., mein Vater muss ihm monatlich einen Haufen zahlen. Ich wette drauf, dass er sich nur deswegen alle zwei Wochen meldet. Und, weil meine Mutter alle zwei Wochen am WE kocht. Da kommt er dann schon immer zum Essen. Wir haben das schon so satt alle, meine Mutter machts nur für meinen Vater.
Wenn er volljährig ist, wieso muss euer Vater ihm dann immer noch Geld zahlen? Ich kenn mich da nicht aus, aber das wundert mich jetzt schon. Sowas ist sehr schwierig, ich würde jetzt sagen, Geldhahn zudrehen und die Tür nicht mehr aufmachen, wenn er nur zum Essen kommt. Das geht aber ja nicht so einfach, er ist ja immer noch der Sohn deines Vaters. Rede vielleicht mal mit deinem Vater, wie sieht er das Ganze?, friedlich eine Lösung finden.
Mein Bruder will studieren gehen, d.h., mein Vater muss ihm, bis er 25 ist, 600 € im Monat zahlen. Sonst hätte mein lieber Bruder die Möglichkeit, meinen Vater anzuzeigen.
Das wird ja immer toller. Naja, es ist zwar blöd, aber dann müsst ihr die 6 5 Jahre noch durchhalten und habt ihn dann "los". Wenn dein Vater damit einverstanden ist, würde ich mir wirklich einen kleinen Spaß daraus erlauben und die Tür beim nächsten Essen einfach mal zu lassen oder, wenn er einen Schlüssen hat, von innen absperren und auf "nicht Daheim" machen.
Ja, das klingt gut. Nein, einen Schlüssel hat er nicht.
Wenn er den Kontakt zu euch nicht will, dann müsst ihr das akzeptieren, ist alleine seine Entscheidung.
Und wie Euer Vater damit umgeht ist die Entscheidung eures Vaters.
Er hat seinen Vater gefragt. Es ist nicht nur eurer Vater, sondern auch seiner. Habt ihr euch denn bei ihm gemeldet?
Wir rufen ihn seit Jahren immer an, fragen ob er kommen will, ob wir mal was machen, usw. vor ein paar Wochen haben wir uns das aufgehört.
Es sind UNSERE Tests, nicht die seines Vaters.
Wir haben denselben Vater. Mein Bruder wohnt schon immer bei seiner Mutter. Seit 19 Jahren. Wenn er mich angerufen hätte, gefragt hätte, ob er bitte Tests haben könnte, ich hätte nichts dagegen gehabt. Aber meine Schwester und ich-wir haben beide gehört, wie er gefragt hat: "Habt ihr Tests? Ich brauch welche!" Das war alles. Und wenn er sich dann nicht mal die Mühe macht, sondern zu stolz ist, uns Frohe Weihnachten oder guten Rutsch oder sonst was zu wünschen, dann weiß ich irgendwie auch nicht weiter.