Ist das normal während der Pubertät?

3 Antworten

Ich versuche meinem "Kind" - vor allem, wenn es in die Pubertät kommt - zu vermitteln, dass ich immer für denjenigen da bin. Egal, mit welchem Problem - selbst, wenn mein Kind ein Problem mit mir hat! Meine Kinder wissen das. Es gibt nunmal auch Tage, wo man am liebsten NIEmanden um sich haben möchte. Das kennt doch jeder. Aber das sollte nicht die Normalität sein. Jeder sollte jederzeit mit jedem reden können - das wäre ideal. Ein offenes Ohr der Eltern ist da Pflicht - und der Job der Eltern! Finde ich. Und dann kann man sich auch lieb haben. (Man muss sich aber nicht zwingend umarmen!).

Mein Rat an Dich: Rede öfter mit Deinen Eltern. Erzähle von Dir. In einem ruhigen, interessiertem Ton. Nicht als Pflichterfüllung - sondern aus Interesse. Lerne Deine Eltern kennen. Zeit ihnen, wer Du bist. Suche Nähe.

STORM1st 
Fragesteller
 12.12.2021, 18:58

Danke für den Tipp aber ich sehe es immer wieder bei meiner Schwester wie sie mit meiner Mutter redet oder ihr etwas anvertraut (etwas was sie belastet) und dann benutzt sie es gegen meine Schwester. Bei meinem Vater kann ich mich nicht genug zusammenreißen um mit ihm zu reden.

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AriZona04  12.12.2021, 19:04
@STORM1st

Oha. Dann läuft da was schief bei Euch. Deine Mutter darf sehr wohl ihre Meinung über Deine Schwester haben. Sie sollte diese sachlich mit Deiner Schwester besprechen - und nicht hinter dem Rücken Deiner Schwester lästern. Deine Eltern haben ein seltsames Verständnis davon, Eltern zu sein. Ich nenne das "Hilflosigkeit". Deine Eltern haben Verhaltensmuster gelernt, die falsch sind.

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STORM1st 
Fragesteller
 12.12.2021, 20:35
@AriZona04

Ja genau so könnte man das nennen. Also liegt das Problem wohl nicht an der Pubertät?

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AriZona04  13.12.2021, 10:22
@STORM1st

Nein. In diesem Fall nicht. Ich kenne jedoch nur Deine Sichtweise - muss ich hier zugeben.

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Ich habe deine Frage schon als sie hereinkam gelesen und sie mir für später aufgehoben. Es ist tatsächlich ein interessantes Thema und ich möchte mal beginnen, mit meinen eigenen Kindheits- bzw Pubertätserinnerungen :

Als ich ca 13 war, da fing es auch an: Ich fand auf einmal solche Ereignisse wie Weihnachten und die damit verbundenen Treffen mit Verwandten, oder auch ganz normale Familienereignisse des Alltags komisch. Alles kam mir eher unwirklich vor, und ich hatte auch Schulprobleme, die pubertätsbedingt waren. Das dauerte in etwa bis 16 oder 17, dann wurde es besser.

Was ich über deinen Vater gelesen habe, traf auch auf meinen tlw zu, und zwar in der Form, dass er manchmal plötzlich auszuckte bei mir und meinem 3 J jüngeren Bruder, auch körperliche Gewalt in Form von Schlägen anwandte (in den 70ern galt das noch als "relativ normale" Erziehungsmethode.) Nachher tat es ihm oft nachher leid und er konnte auch genau das Gegenteil sein, also auch ein liebevoller Vater, der mit seinen Kindern spielte und ihnen vorlas etc. Meine Mutter hatte immer versteckte Depressionen und ging nicht so oft aus ihr heraus. Das zur kurzen Beschreibung.

Ich kann bis heute nicht sagen, ob ich mich wo ich aufwuchs sehr wohl gefühlt habe. Eigentlich war alles o.k., mein Bruder und ich mussten uns ein Zimmer teilen. Oft war es lustig, oft auch komisch. Was Umarmungen betrifft, so etwas wollte ich auch von Erwachsenen nie. Ob ich zu Eltern und Bruder eine Art Liebe empfinden konnte, das kann ich auch schwer sagen, aber alles in allem war das Gefühl positiv. Es war ein Auf und Ab, ich kann es bis heute schwer beschreiben. Aber ich machte in meinem Leben wohl viele Erfahrungen durch Beobachten von Menschen, die ich huete noch gut anweden kann, würde ich sagen. Allerdings empfand ich uns immer auch als eine eher chaotische Familie. Außenstehende empanden uns wohl immer als "Vorzeigefamilie". Diese Art von "Liebe" zu den Eltern war vllt im Kindheitsalter anders, da war ja eher noch das Gefühl da, dass die einen beschützen sollten, und ja, das taten sie auch. Später dann in der Pubertät hatte ich mich eben (wie das so ist) schon so ziemlich auf dem Weg zur Entwicklung einer eigenständigen Person so weit abgekapselt, und ich ging ab 18 dann schon eigene Wege mit einer Freundin, sodass meine Eltern dann nicht mehr die Bezugspersonen Nr 1 waren. Sympathie blieb, aber mit Liebe ist das schwierig. Meine Mutter starb eher früh mit 64, und mit meinem Vater hatte ich bzw wir dann, als ich schon eigene Familie hatte (mit meiner Mutter auch, solange sie lebte) immer eine gute Beziehung. Wenn es Treffen mit den Eltern meiner Freundin, meinen Eltern und uns gab, dann hatte ich stets das Gefühl, dass alle aneinander vorbei reden. Dieses Gefühl habe ich sowieso allgemein oft, ich nehme aber an, dass die Welt einfach "so ist, dass man sie nicht verstehen kann". Ich versuche stets, das beste aus Allem zu machen.

Ich glaube, da brauchst dir nicht zu großartig erwarten, diese Menschen lieben zu müssen. Gehe deinen Weg und versuche so gut als mögliche einen Kompromiss im Zusammenleben zu finden. Dann ist es schon recht gut, meiner Meinung nach.

Was wir, (meine Frau und ich), bei unserer Tochter stets zu vermitteln versuchten ? Anm: Die Tochter ist auch schon erwachsen (25) hat einen netten Freund, sie besucht uns oft, auch mit ihm und wir verstehen uns gut. Dies zur jetzigen Situation.

Also wir versuchten immer, mit ihr über alles zu reden. Sie sollte nie das Gefühl haben , über ein Problem nicht reden zu dürfen. Gewalt anzuwenden war für uns stets tabu. Diesen Fehler von meinem Vater habe ich trotz seiner eigentlichen Liebenswürdigkeit nie vergessen. Ich hätte aber sonst auch nie Gewalt angewendet. Meine Tochter war immer ein ruhiges Kind, und es war so gut wie nie nötig, mal stärker durchzugreifen. Sie war immer gut in der Schule und wenn sie Freundnnen da hatte, und die wollten es so, dann beschäftigte ich mich mit allen und wir hatten es auch (wir 3 als Familie) oft lustig. Wir wollten zu ihr einfach Gefährten sein. Allerdings sind meine Frau und ich auch Typen, die es normal finden, nicht alles zusammen zu unternehmen, da wir finden, dass jeder auch seinen Freiraum braucht. Wir wollten im Prinzip immer, dass sie nie das Gefühl hätte, sie "müsste" etwas tun, sondern sie sollte die Welt so gut als möglich entdecken.

Wenn ich gefragt wurde, was ich meiner Tochter eigentlich vermitteln hätte wollen, dann kann man eigentlich sagen: Sie sollte in mir, soweit es möglich ist, immer einen ganz normalen Gefährten sehen, der mit ihr zusammenwohnt. Ich wollte nie belehrend wirken, eher auf Augenhöhe sein. Wenn sie etwas konkret wissen wollte, versuchte ich immer ,es ihr zu erklären. Natürlich ist es klar, dass Eltern nicht so etwas wie Freunde sein können. Obwohl, so etwas Ähnliches können sie schon sein, es bleiben aber immer Eltern. Auch mir bzw uns war klar, dass mit Beginn der Pubertät etwas schon anders ist. Sie war zwar keine rebellierende Jugendliche, aber gewisse Themen bespricht man ab einem gewissen Alter wohl nicht mehr mit Eltern (Mutter zu Tochter wohl vllt eher).

Nun noch ein Switch zurück zu meiner Pubertät: Das war auch bei mir so, dass ich über Pubertäts-Themen nie mit meinem Vater reden wollte. Er versuchte zwar mal , meinen Bruder und mich "aufzuklären" doch so etwas empfand ich immer als peinlich. Dies und Ähnliches erarbeitete ich mir stets mit Freunden oder geiigneten Medien selbst (Internet gab es damals noch nicht)

Ok, jetzt habe ich schon einiges geschrieben , was mir so in den Sinn zu diesem Thema kam. Ich hoffe, es war etwas dabei, was für dich sinnvoll sein könnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
STORM1st 
Fragesteller
 14.12.2021, 16:04

Mir passieren in letzter Zeit einfach viele blöde Sachen und wenn ich denke, dass es sich bessert entstehen noch größere Probleme. Ich hab gestern erfahren, dass meine erste große Liebe in die Schweiz zieht und da wir aufgrund einer komplizierten Beziehung keinen Kontakt mehr haben, werde ich sie wohl nie wieder sehen. Seitdem ich das erfahren habe kann ich nicht mehr richtig sprechen. Entweder flüstere ich oder es bleibt mir im Hals stecken. Das einzige was mich motiviert weiter zu leben ist Sport. Speziell Bodybuilding

Aber danke dass du dir die Zeit genommen hast so viel zu schreiben.

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PatrickOm  14.12.2021, 16:18
@STORM1st

Ok, ja, gerne. Es gibt eben so Phasen , in denen man glaubt, dass man nicht mehr weiter weiß. Wichtig ist aber, dass du Sport machst, denn das ist für den Körper gut, auch für das Wohlbefinden (wenn dieses auch besser sein könnte, ist es trotzdem gut). Ich gehe regelmäßig laufen oder zumindest spazieren.

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STORM1st 
Fragesteller
 14.12.2021, 16:43
@PatrickOm

Mit dem Sport meinte ich das Langfristing. Mithilfe von Steroiden könnte ich vielleicht meinen Traumkörper erreichen. Momentan kann ich leider nichtmal Sport machen, der mir Spaß macht

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PatrickOm  15.12.2021, 13:03
@STORM1st

Ok, es ist verständlich, dass wenn viel zusammen kommt, man zu nicht viel fähig ist. Aber das wird wieder. Es ist ja auch gut, in Phasen, wo man viel verarbeiten muss, sich auch mal zu schonen. Aber ich hatte auch schon Phasen im Leben, das kam einfach viel auf mich zu und mich freute gar nichts und ich hatte keine Kraft. Aber das gab sich wieder. Es kann auch länger dauern. Aber halte dir das vllt mal vor Augen, dass es auch wieder besser wird. Wer weiß , was noch alles Gutes passieren kann, von dem man heutzutage nicht mal träumen mag ?

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Warum kannst du ihn denn nicht leiden ?
ja oft liegt es an der Pubertät, dass man sich von seinen Eltern abgrenzen will & da wird man dann auch schon mal sauer, weil man eben auch mal anderer Meinung ist oder etwas nicht mehr akzeptieren will.
Hass ist aber schon ein heftiger Begriff, deswegen solltest du dich selbst mal fragen, was er dir denn getan hat und wie auch du die Situation besser machen kannst. Weil wer lebt schon gerne bei seinen Eltern, die man hasst ?

STORM1st 
Fragesteller
 12.12.2021, 19:02

Es liegt daran dass mein Vater mich (und meine Famillie) geschlagen und psychische Gewalt angewendet hat als ich kleiner war. Außerdem habe ich das Gefühl dass er ein Versager ist (er ist sehr arrogant und fühlt sich wie als wäre er besser als alle anderen). Er hat seine Emotionen nie im Griff.
Es gibt noch einpaar Handlungen von ihm die schlimmer als das sind aber die möchte ich jetzt nicht erwähnen.

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