AMA: Blickwechsel 18. Dezember 2024
AMA: Deine Fragen an eine angehende Tiermedizinische Praxisassistentin
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Ist das Gefähhrlich?

2 Antworten

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Lieber MALUK211

Da ich weder Ferndiagnosen machen kann noch Tierärztin bin (nicht mal diplomierte TPA), kann ich dir nicht sagen was sie genau hat.

Erstens freut es mich das es noch Menschen mit einem grossen Herz gibt die Tieren aus dem Tierheim ein Zuhause geben. Danke für das.

Nun, da es nur an einem Ohr ist ist da entweder eine Entzündung vorhanden oder die Vene wird irgendwo gestaut aus welchem Grund auch immer

Wenn sie keine Schmerzen zeigt, munter ist, frisst und trinkt, normaler Kot und Urin absetzt und dir sonst nichts mehr an ihr auffällt darfst du warten, aber unbedingt im Januar beim TA ansprechen, das ist wichtig. Ruf aber diese Woche mal den TA an und erzähl vom Problem.

Nicht, das es schlimmer wird und du nichts sagst...

Ich hoffe dir mit meiner Antwort geholfen zu haben

LG deine Lavendelmond

Hallo MALUK211

lass es bitte Zeitnah vom TA abklären. Denn hier kann niemand Hellsehen und Ferndiagnosen stellen !

Es kann einfach eine harmlose Schwellung sein, oder aber was ernsteres, das behandelt gehört.

Eine Mögliche Ursache könnte hier eventuell ein Blutohr im Anfangsstadium sein.

Bei einem Blutohr, Othämatom, handelt es sich um eine Einblutung zwischen den dünnen Hautschichten der Ohrmuschel. Ein Blutgefäß wird verletzt, und da um den, die Ohrmuschel stützenden, Knorpel nahezu kein Bindegewebe vorhanden ist, drückt das Blut die Haut nach außen. Bei Katzen kommt dies seltener vor, eher bei Hunden.

WICHTIG: Ein Arztbesuch ist unausweichlich !

Ursache:

Häufig entsteht dies durch kratzen oder starkes Kopfschütteln, z.B. durch eine Ohrentzündung, einen Schlag auf das Ohr, selten durch eine Bissverletzung. Auch eine Autoimmunreaktion im Sinne einer Allergie gegen körpereigene Stoffe, die an dieser Stelle die Hautschichten entzündlich verändern, auflockern und somit eine Einblutung zulassen, kann eine Ursache sein. Hierbei ist jedoch ein Rückfall bzw. eine gewisse Neigung nicht auszuschließen.

Behandlung:

Zuerst sollte eine Ohrentzündung, Ohrmilben oder ein Pilzbefall ausgeschlossen werden. Sollte diese vorliegen, ist diese vorrangig zu behandeln, da die Katze sonst weiter am Ohr kratzt oder den Kopf schüttelt.

Dann gibt es 3 Optionen:

1. Eine Punktion:

Dies ist auch für die Diagnosestellung gut und verschafft der Katze eine deutliche Erleichterung. Denn ein Othämatom kann auch schmerzen verursachen. Aber leider nur in wenigen Fällen lässt sich durch eine Punktion ein dauerhaft, befriedigendes Ergebnis erzielen, da eine hohe Rezidivgefahr besteht. Das heißt, das nach einer Punktion, innerhalb weniger Tage, das Ohr wieder genauso dick sein kann wie vor der Punktion.

2. Chirurgischer Eingriff:

Nach einer Rezidivierung nach erstmaliger Punktion, bleibt nur die chirurgische Intervention, also die OP. Dafür gibt es verschiedene Ansätze. Ein Praxisbeispiel: Eine OP in der Kombination eines S-förmigen Entleerungsschnitt und anschließender Kompression der Ohrmuschel mit einer Schaumstoffkompresse. Das Othämatom wird an der Ohrinnenseite aufgeschnitten, Blutreste und Blutgerinnsel entfernt. Mit Steppnähten wird die Ohrmuschel verschlossen und eine Schaumstoffkompresse eingearbeitet. Und die Katze muss mindestens 14 Tage eine Halskrause tragen.

3. So lassen:

Das Ohr heilt ab, da das Blut irgendwann gerinnt. Der Prozess kann aber dauern, etwa 4-5 Monate. Es bildet sich ein schrumpeliges Ohr, welches je nach Größe des Blutohres größer oder kleiner ist. Wobei bei Katzen ein Blutohr eher die Größe einer Kirsche annimmt. Dies ist für die Katze auch mit den geringsten Strapazen verbunden und es bleibt nur eine kosmetische Sache, ein Schrumpel-Ohr zurück.

Es gibt auch Katzenbesitzer, die ein Blutohr Erfolgreich mit Arnika-Creme (10%ig von Weleda), Arnika-Tinktur oder Heparin Salbe behandelt haben. Oder auch einige Stunden Quark und dann Traumeel-Salbe.

Aber bitte dies NUR in Absprache mit dem TA ausprobieren ! Auch wegen der Dosierung und der Häufigkeit der Anwendung muss das mit dem TA Abgesprochen werden.  

Alles Gute

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen