Ist das Fahrrad in Holland subventioniert?

10 Antworten

obwohl die Holländer insgesamt reicher sind als Deutsche.

Ah so ...

Holland war schon immer ein "Fahrradland", Das Hollandrad gibt es schon seit ewigen Zeiten. Dass das Fahrrad dort so stark frequentiert ist, ist ja auch kein Wunder ist es ja auch absolut "plattes Land". Vergleiche das mal mit z. B. Wuppertal. Im nördlichen Teil Deitschlands war das Fahrrad früher auch stärker verbreitet.

oder hat der Staat nachgeholfen?

Ja, er hat schon seit ewigen Zeiten ein Radwegenetz in die Strassenplanung mit einbezogen.

Die Abstände sind in den dichtbesiedelten Niederlanden kleiner.

Das Fahrradwegenetz ist exzellent.

Das Fahrrad wird als ein Verkehrsmittel gesehen und nicht als ein Sportgerät. So wird dafür gesorgt, dass Radfahrer möglichst ohne ständig absteigen zu müssen ihr Ziel erreichen. Es gibt "Fahrradbahnen" und "Fahrradunterführungen" damit der Verkehrsfluss nicht aufgehalten wird. Dadurch ist man mit dem Rad meistens schneller als mit dem Auto in den Städten und Gemeinden.

Es gehört zur Tradition, zur Volkskultur, mit dem "Fiets" unterwegs zu sein.

Es wird indirekt subventioniert, indem in Niederlanden echte Radwege gebaut werden. Diese werden aufwendig geplant, dürfen Geld kosten und Platz einnehmen. Es wird überlegt, wieviel Radfahrer da lang fahren werden und auch das wird in die Planung einbezogen. Die Beschilderung ist durchgängig und gut.

In Deutschland wird der GEHweg durch einen weißen Farbstrich in zwei Hälften geteilt und der linke Teil per blauem Radwegschild als sog. "Radweg" benutzungspflichtig deklariert.

Für mich als Alltagsradfahrer und "Radweg"vermeider ist es in den Niederlanden immer sehr ungewohnt, daß es funktioniert und dortigen Radwege einfach, bequem zügig und sicher zu befahren ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
oder hat der Staat nachgeholfen?

Der Staat oder die Kommunen haben in sofern nachgeholfen, als das sie eine verkehrsgerechte Infrastruktur zur Verfügung stellen und das Fahrrad als Verkehrsmittel ernst nehmen.

Die Verkehrsplanung sieht vereinfach gesagt so aus:

Niederlande: Wo wohnen die Leute? Ah, an Punkt A. Und wo arbeiten sie? Punkt B. Also einen vernünftigen Radweg von A nach B bauen. Wo kaufen sie ein? C. Also Radweg von A nach C...

Deutschland: Wie? Die wollen mit dem Rad zur Arbeit? Aber wir haben doch so einen tollen Radwanderweg unten am Fluss entlang. Da wohnt zwar keiner und Arbeit gibts da auch nicht, aber hey, da kann man am Wochenende doch tolle Ausflüge machen. Nein, von A nach B können wir keinen tollen Radweg bauen, da brauchen wir jeden Platz für das Auto.

Der liebe Gott hat fast das ganze Land flach geschaffen.
Außerdem ist das Land relativ klein, die Städte sind sehr dicht angelegt, viele Entfernungen kürzer als bei uns.