Ist das ein Rechtschreib- oder ein Interpunktionsfehler?
Wenn ich „z.B.“ schreibe, ist das dann ein Rechtschreib- oder ein Interpunktionsfehler?
5 Antworten
Weder noch! Leerzeichen werden in den Regeln überhaupt nicht erwähnt, nicht einmal beim Thema „Getrennt-/Zusammenschreibung“. Und dass man Wörter nicht nur mit Zwischenraum trennen kann, sollte spätestens beim Schrägstrich (§ 106) klar sein.
Von daher sehe ich fehlenden oder überflüssigen Zwischenraum höchstens als „Formatierungsfehler“, der zum Beispiel die DIN-5008-Richtlinien verletzt.
Verlage oder Universitäten können natürlich andere Richtlinien vorgeben.
Ich sehe hier nur einen Richtlinienverstoß. Die Formatierung (Schriftgröße und Abstände) gehört weder zur Rechtschreibung noch zur Interpunktion. Und als Fehler kann man ihn ohnehin nur werten, wenn eine Richtlinie verbindlich vorgegeben ist.
Am auffälligsten erkennt man das wohl am Datum: 01.07.2012 (DIN 5008) versus 01. 07. 2012 (Duden).
Das glaube ich nicht. Kannst du mir bitte eine Quelle nennen, wo der Duden sagt, man muss beim Datum Leerzeichen setzen?
Und ob man Leerzeichen setzt, hat mit der Schriftgröße und Abständen, allgemein Formatierungen, nichts zu tun. Natürlich gehören Schriftgröße und Abstände (Abstände zu was eigentlich, zum nächsten Absatz?) nicht zur Interpunktion.
Meine Quelle ist Annika Lamer, im Abschnitt „Datumsangaben richtig schreiben“.
Abstände zu was eigentlich
Ganz allgemein zwischen Buchstaben, Wörtern, Zeilen, Absätzen, Kapiteln, ebenso zwischen Textspalten und zum Blattrand. Vieles davon hängt mit der verwendeten Schriftart zusammen.
Ich kann weder den Rechtschreib- noch den Interpunktionsregeln irgendetwas Verbindliches zum Thema Abstand/Zwischenraum/Leerzeichen entnehmen. Selbst bei der Getrennt-/Zusammenschreibung wird offenbar stillschweigend vorausgesetzt, dass die Trennung irgendwie erkennbar sein muss. Damit wären statt Leerzeichen auch ein Rahmen um jedes Wort oder eine deutlich andere Farbe erlaubt.
Daraus schließe ich, dass „falsche“ Abstände diese Regeln grundsätzlich nicht verletzen können. Belegen kann ich das freilich nicht, denn vielleicht habe ich ja etwas übersehen.
Zeig mir eine einzige verbindliche Regel zum Thema, und ich bin auf Deiner Seite.
Dort steht zwar, der Duden würde das so machen. Allerdings ist es schwierig, ein Datum vom Duden zu finden, welches in TTMMJJJJ-Form geschrieben ist. Der Duden erklärt (zumindest konnte ich nichts finden) nicht, wie man das Datum in TTMMJJJJ-Form richtig schreibt. Ich habe allerdings doch ein solches Datum beim Duden gefunden: „27. 7. 2020“ https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/punkt#D153. Der Duden macht da tatsächlich Leerzeichen dazwischen -.-
Der Duden ist mir soeben unsympathisch geworden xD
Eine Regel kann ich dir zurzeit nicht nennen, nur eine Internetseite, die fehlende Leerzeichen vor den drei Auslassungspunkten als Zeichensetzungsfehler definiert https://www.lektorat-kanut-kirches.de/punkt-komma-strich-die-haeufigsten-zeichensetzungsfehler/. Fraglich ist nur, wie seriös diese Seite ist. Sie gibt mir aber zumindest Hoffnung, dass solche Fehler Interpunktionsfehler sein könnten.
Diese Website ist sehr seriös und profund, soweit ich sie gesehen habe.
Außerdem finde ich es schwachsinnig, wenn ich einen Fehler beim Setzen von Zeichen mache, es aber kein Zeichensetzungsfehler ist! Das ist doch Bullsh*t. Die seriöse Seite wortwuchs benennt u. a. Auslassungspunkte, Schrägstriche und – ganz wichtig – Leerzeichen als Satzzeichen, wie z. B. auch Kommata (der Klassiker, wenn man an Zeichensetzung denkt). Das sind also alles Satzzeichen, die sind alle gleichgestellt. Wenn man also Kommata falsch setzt, dann ist das zweifelsfrei ein Zeichensetzungsfehler. Wenn man demnach Leerzeichen falsch setzt (oder eben Schrägstriche, Auslassungspunkte …), was ja genauso Satzzeichen wie Kommata sind, dann ist das ohne Frage ja wohl auch ein Zeichensetzungsfehler und damit ein Interpunktionsfehler. Ich sehe also nicht mehr, wo diese Fälle keine Interpunktionsfehler sein würden.
Schriebe wer "zB.", würde ein Punkt fehlen, also ein Abkürzungszeichen. Das könnte also ein Interpunktionsfehler sein - ist es aber nicht, da mit Interpunktion Satzzeichen gemeint sind, also Zeichen syntaktischer Natur, die anzeigen: Hier endet der Satz (Punkt usw.), hier endet der Hauptsatz und der Nebensatz fängt an (Komma).
Also liegt hier kein syntaktischer Fehler vor, daher auch kein Interpunktionsfehler.
Ein fehlendes Abkürzungs-Symbol (ebenfalls Punkt) wäre also auch ein Rechtschreibfehler, genauso wie ein fehlendes Leerzeichen - wie im vorliegenden Fall "z.B.".
Anders sieht es aus bei mathematischen Formeln wie mc² oder bei physikalischen Einheiten wie km/h. Denn solche werden in der Regel nicht im Fließtext verwendet, sondern da, wo wenig Platz ist, etwa in Tabellen.
Dennoch gibt es bei Gleichungen auch Leerzeichen vor und nach dem Gleichheitszeichen, etwa beim berühmten e = mc².
Ansonsten sollten in Fließtexten aber keine unnötigen Abkürzungen verwendet werden, es ist ja Platz genug - im Gegensatz zu Tabellen - und der Leser will ja lesen und keine Hyroglyphen entziffern.
- "Wenn man zum Beispiel in Rom ein Taxi bestellen möchte, ..."
ist ein ganz normaler Fließtext. Keine Tabelle, keine Formel, kein Telegramm. Warum nur kommen Autoren immer wieder auf die Idee, hier telegrammartig zu formulieren?
- "Wenn man z. B. in Rom ein Taxi bestellen möchte, ..."
Sieht das nicht krank aus? Und dauert das Tippen nicht länger, wenn man eigens noch Punkte einfügen muss? Und das Lesen auch, da das Gehirn a) umschalten muss von Fließtext zu Abkürzungen und b) diese auch noch interpretieren und quasi zurückübersetzen muss in Fließtext?
Dito für usw., etc und so weiter.
Gruß aus Berlin, Gerd
keine unnötigen Abkürzungen verwendet werden, es ist ja Platz genug - im Gegensatz zu Tabellen
oder Kreuzworträtseln. Das Beste, das ich da erlebt habe, war ein gesuchtes Wort mit drei Buchstaben. Die Beschreibung dazu lautete: „Abk. f. Abk.“ :-)
Und wie sieht es dann bei anderen Fällen aus? Wenn z. B. das Leerzeichen vor den drei Auslassungspunkten fehlt oder das Leerzeichen vor Zeichen wie das Eurozeichen (also 5 € und nicht 5€), oder wenn man bei Schrägstrichen Leerzeichen setzt (was prinzipiell nicht komplett falsch wäre, je nachdem, wie man es macht), wie sieht es da aus? Das ist dann doch wohl Interpunktion, da es sich ja nicht mehr um Abkürzungen wie z. B. handelt, sondern um das falsche Setzen von Zeichen, also Zeichensetzungsfehler.
Da die Zeichensetzung, wie ich schrieb, eine syntaktische Maßnahme ist, dient sie der Gliederung und damit der Verdeutlichung von Sätzen, nicht der Verdeutlichung von Wörtern. Zeichensetzungsfehler sind also meist fehlende oder überflüssige Kommata. Punkte werden selten vergessen, das sind dann meist reine Tipp-Fehler.
Wenn ich aber ein Wort oder eine Wort-Kombination abkürze, also "beziehungsweise" zu bzw. oder "fünf Euro" zu 5 €, kann ich höchstens einen Wortfehler begehen, wenn ich den Punkt oder das Leerzeichen weglasse, keinen Zeichensetzungsfehler.
Bei Schrägstrichen sind Leerzeichen nicht empfohlen, was aber Ästheten entrüstet. Daher nehmen schlaue Layouter kleinere Leerzeichen, damit nicht die Buchstaben so unnatürlich direkt am Slash kleben - und ich auch, wenn es geht ;-)
Ich finde ich es schwachsinnig, wenn ich einen Fehler beim Setzen von Zeichen mache, es aber kein Zeichensetzungsfehler ist! Das ist doch Bullsh*t. Die seriöse Seite wortwuchs benennt u. a. Auslassungspunkte, Schrägstriche und – ganz wichtig – Leerzeichen als Satzzeichen, wie z. B. auch Kommata (der Klassiker, wenn man an Zeichensetzung denkt). Das sind also alles Satzzeichen, die sind alle gleichgestellt. Wenn man also Kommata falsch setzt, dann ist das zweifelsfrei ein Zeichensetzungsfehler. Wenn man demnach Leerzeichen falsch setzt (oder eben Schrägstriche, Auslassungspunkte …), was ja genauso Satzzeichen wie Kommata sind, dann ist das ohne Frage ja wohl auch ein Zeichensetzungsfehler und damit ein Interpunktionsfehler. Ich sehe also nicht mehr, wo diese Fälle keine Interpunktionsfehler sein würden.
Das sehen wohl nur pingelige Leute als richtigen Fehler an.
Mein Vorschlag - bitte tiefer hängen...
Gruß, earnest
Es ist ein Rechtschreibfehler.
Du schreibst ja nicht "zumBeispiel".
Ob ausgeschrieben oder abgekürzt - in beiden Fällen gehört ein Leerzeichen dazwischen.
Man könnte ja meinen, es wäre ein Interpunktionsfehler, also ein Zeichensetzungsfehler, weil das Leerzeichen falsch (bzw. gar nicht) gesetzt wurde. Aber das scheint dann nicht der Fall zu sein. Alles klar, vielen Dank! :)
Mensch ... ich schreibe das so. Das soll ein Fehler sein?
Jap, da kommt ein (am besten geschütztes) Leerzeichen dazwischen – übrigens bei allen Abkürzungen solcher Art ist das so, also: u. a., z. T., i. d. R. …
"Ja und" steht hier für Folgendes: Wer ein fehlendes Leerzeichen derart als Fehler hervorhebt, muss schon ein recht p(r)ingeliger Mensch sein.
;-)
Ja, und es wird sich nach der DIN 5008 gerichtet. Und wenn ich vor den drei Auslassungspunkten kein Leerzeichen setze, obwohl da (in den allermeisten Fällen) definitiv eines hingehört, so habe ich das Zeichen falsch gesetzt, es ist dann doch wohl ein Zeichensetzungs- bzw. ein Interpunktionsfehler.