Ist das ein notwendiger Fortschritt?
Hallo, aufgrund meines Traumas hab ich mich früher immer unterworfen um ja keine Diskussion zu provozieren. Ich hatte Angst davor eine eigene Meinung zu haben. Dabei ging es auch ums Thema Auto:
Wir wissen ja alle wie teuer der Sprit geworden ist und wenn Freunde von mir was unternehmen wollten, habe ich immer gesagt, dass wir mein Auto nehmen um ja keine „Umstände" zu machen. Ich habe immer viel Geld fürs Tanken ausgegeben. Dann haben meine Freunde auch immer gesagt, dass wir mein Auto nehmen um nach Köln zB zu fahren (3 Stunden) haben sich also sozusagen selbst eingeladen um mein Auto zu nehmen, haben gar nicht gefragt, obwohl die alle selbst ein Auto haben.
Dann hatte ich eine Zeit wo ich gefragt habe, ob es in Ordnung ist, ob wir das Auto vom Anderen nehmen, aber es war mir unglaublich peinlich zu fragen und ich war verunsichert.
Jetzt, seit einiger Zeit (auch dank der Therapie) wenn jemand was unternehmen möchte (das sind immer noch dieselben Leute) sage ich sofort „Um wie viel Uhr kommst du mich abholen?" mittlerweile automatisch ohne schlechtes Gewissen. Weil ich in meinem Kopf so eine Struktur aufgebaut habe, wenn ich was machen möchte bzw was vorschlage, nehme ich mein Auto natürlich und wenn die andere Person was machen möchte nimmt sie ihr Auto.
Ist das gut so wie ich das mache oder sollte man trotzdem fragen? Weil bin auch ein sehr höflicher Mensch und ja. Könnt mir gerne was dazu sagen :)
Ganz wichtig noch: Ich mache das nur so bei diesen Leuten, andere Leute die das alles respektieren frage ich natürlich wie wir es machen wollen😊
Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen
3 Antworten
Das Wichtigste ist geschafft, Du hast einen Weg gefunden, komfortabel mit der Situation umzugehen.
Mein Vorschlag, wenn andere nicht beteiligt sind - zuerstmal - suchst Du Gelegenheiten, Deine Komfortzone zu verlassen. Und Du protokollierst, wie es Dir dabei ergangen ist. Dazu empfehle ich den Tipp von Bodo Schäfer
Jeden Abend 5 Erfolge aufschreiben.
Es klappt ja offenbar auch gut. So dass du keine negative Erfahrung gemacht hast damit. Sie akzeptieren es, denn es ist so ja einfach nur fair verteilt.
Du wirst ja nach wie vor für Unternehmungen gefragt und nicht einfach ausgeklammert, nur weil du nicht immer alle mit deinem Auto fährst.
Ist doch ein super Erfolg, freue dich und mach weiter so. Finde ich gut.
Wenn du von dir aus gesagt hast, du nimmst dein Auto, dann ist das deine Schuld. Aber sich selbst einzuladen und darauf zu bestehen, dass man abgeholt wird, finde ich schon ziemlich dreist!
„Um wie viel Uhr kommst du mich abholen?"
Ich würde das wahrscheinlich ein paar Mal machen und dann ach nicht mehr...
Feuer mit Feuer bekämpfen, Auge um Auge, Zahn um Zahn, funktioniert in der Realität nicht!
Während du deine Fahrdienste freiwillig angeboten hast, nutzt du sie im Moment schamlos aus.
Dadurch entsteht ein soziales Ungleichgewicht, im Moment schuldest du ihnen etwas, nicht umgekehrt. Das macht es nur schlimmer.
Es war deine eigene Schuld, dass du früher nicht Nein sagen konntest, das kannst du jetzt nicht auf andere projizieren und ihnen nachträglich die Schuld geben.
Das werden sie sich sicherlich nicht lange gefallen lassen...
Ps. Vereinbart doch für das nächste Mal so etwas wie Spritgeld oder dass ihr euch beim Fahren abwechselt oder mal gegenseitig zum Essen einladet etc. Machen wir im Freundeskreis auch so.
Am Ende fühlt sich dann auch niemand ausgeschlossen oder übergangen.
Ja, das ist an sich eine gute Idee :) Aber ich glaub du hast nicht alles rausgelesen, die gingen immer davon aus bzw erwarteten, dass ich mein Auto nehme und ich hab mich nicht mehr nein getraut zu sagen (sorry wenn das bisschen verwirrend geschrieben war) und mit Trauma ist es leider leichter gesagt als getan da einen Weg da raus zu finden, aber deswegen bin ich ja jetzt in Therapie und habs gelernt😊👍🏻
Ich mache es ja auch nur, weil diese Leute es auch gemacht haben, um ihnen zu zeigen wie es ist und ob die vielleicht was daraus lernen👍🏻