Interview zu einem Flüchtling und einem Binnenflüchtling?

2 Antworten

Hi,

ich selbst bin keiner - habe aber einen syrischen Arbeiter im Lager, dessen Geschichte ich recht gut kenne, falls es dir hilft - gerne:

1. Können Sie mir ein wenig über sich selbst erzählen? (Alter, Herkunftsort)

34, Syrien

2. Wann und warum mussten Sie Ihre Heimat verlassen?

Immer größere Unruhe in der Stadt, Polizei hat gemacht was sie wollte, Menschen die dem Präsident und seiner Familie nahe waren, hatten "Über-Rechte", Vergewaltigungen und andere Verbrechen standen an der Tagesordnung, Mord und Polizeigewalt auf offener Strasse.

3. Waren Sie allein unterwegs oder mit Familie/anderen Personen?

mit Frau und Kind (1)

4.Was war der Auslöser dafür, dass Sie fliehen mussten?

Nachbar wurde vor den Augen der Familie von der Polizei zu Boden gedrückt und in den Kopf geschossen, weil er sich nicht weiter demütigen liess, diese Vorfälle wurden immer häufiger.

5.Gab es eine konkrete Bedrohung für Sie oder Ihre Familie?

Ja durch Polizei und Militär

6.Wie verlief Ihre Flucht? Welche Wege und Verkehrsmittel haben Sie genutzt?

mehrere Wochen unterwegs, von Syrien mit dem Boot in die Türkei, mit div. Schlepper über Griechenland, Richtung Ungarn, von Ungarn nach Österreich.

7.Welche Gefahren oder Schwierigkeiten sind Ihnen auf dem Weg begegnet?

radikale Muslime, welche den "Glauben" überprüft haben und ungläubige Enthauptet oder auf anderem Wege, ermordert haben.

8.Wo wohnen Sie jetzt, und wie sind die Lebensbedingungen dort?

In Österreich nahe Wien, sehr zufrieden.

9.Fühlen Sie sich sicher hier?

Ja.

10. Wie geht es Ihnen emotional seit Ihrer Flucht?

Ängstlich, er möchte zu seiner Familie in die Heimat zurück, sobald es für seine Kinder wieder sicher ist und er die finanziellen Mittel hat.

11.. Was vermissen Sie am meisten aus Ihrer Heimat?

Mutter

18. Haben Sie Hoffnung, eines Tages zurückkehren zu können? Wenn ja: unter welchen Bedingungen?

Ja, Bedingungen egal, hauptsache kein Krieg/übermässige Polizeigewalt.


lotchen1905 
Beitragsersteller
 04.06.2025, 09:08

Dankeschön. Das hat uns wirklich sehr geholfen. Wir wünschen ihm nur das Beste

Bin zweimal als Wirtschaftsflüchtling in Erscheinung getreten.

Das erste mal 1991 als ich vor drohender Arbeitslosigkeit von Sachsen nach Bayern geflüchtet bin. Das zweite mal als Schröder damit gedroht hat Lafontaine zum Finanzminister zu machen. Der war zwar nicht mehr aktuell, als ich 1999 von Schleswig-Holstein nach Spanien geflogen bin, aber wenn der Stein einmall rollt ...