Internetquellen zu Parkinson?
Hey, ich schreibe aktuell meine VWA und ich suche vergeblich Internetquellen für einen Unterpunkt und zwar ,,Stammzelltherapie bei Parkinson". Das Problem ist, dass ich weiß wovon ich schreiben möchte, jedoch finde ich nichts passendes dazu. Ich stelle den Absatz hier hinein, vielleicht kennt jemand gute Seiten.
Axonwachstum und Synapsenbildung
Die transplantierten dopaminergen Zellen müssen ihre Axone (Nervenzellfortsätze) in die richtigen Zielregionen im Gehirn ausstrecken. Dies ist ein entscheidender Schritt, da die Axone die Verbindungen herstellen, die notwendig sind, um Dopamin in die betroffenen Hirnregionen zu liefern. Studien haben gezeigt, dass die Umgebung des Gehirns spezielle Wachstumsfaktoren bereitstellen kann, die das Axonwachstum fördern. Damit diese Verbindungen effektiv funktionieren, müssen die Axone synaptische Verbindungen mit bestehenden Neuronen eingehen. Diese Synapsenbildung ist notwendig, um Dopamin freizusetzen und die Signalübertragung im Gehirn zu ermöglichen.
Funktionelle Integration
Die funktionelle Integration der transplantierten Zellen in das neuronale Netzwerk ist von zentraler Bedeutung für den Erfolg der Therapie. Die neuen Zellen müssen sich in die motorischen Schaltkreise integrieren, die durch den Dopaminmangel bei Parkinson gestört sind. Dieser Prozess wird durch die Neuroplastizität unterstützt, bei der das Gehirn neue Verknüpfungen bildet und vorhandene Netzwerke anpasst. Untersuchungen haben gezeigt, dass dies durch die Aktivierung spezifischer Signalwege im Gehirn unterstützt werden kann, die die Integration und Anpassung der neuen Zellen fördern .
Kontrolle der Dopaminfreisetzung
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Fähigkeit der transplantierten Zellen, Dopamin in der richtigen Menge und zum richtigen Zeitpunkt freizusetzen. Die Freisetzung muss auf die neuronalen Aktivitätsmuster abgestimmt sein, um die natürliche Balance des Neurotransmitters wiederherzustellen. Studien an Tiermodellen haben gezeigt, dass transplantierte dopaminerge Neuronen in der Lage sind, synchrone Signale zu erzeugen und die dopaminerge Transmission zu stabilisieren. Dies ist entscheidend, um motorische und nicht-motorische Symptome der Parkinson-Krankheit zu verbessern.
1 Antwort
So, wie du vorgehst, kannst, ja darfst du nicht vorgehen. Du gehst ja den zweiten Schritt vor dem ersten und das ist einfach unwissenschaftlich. Du musst erst die verfügbare Literatur sichten und dann kannst du dich ans Schreiben machen. Gehst du anders vor, läufst du Gefahr voreingenommen zu arbeiten, weil du dann nur nach solchen Quellen suchst, die deinen Text bestätigen und solche, die möglicherweise widersprüchlich dazu sind, im besten Fall nicht suchst oder im schlimmsten Fall sogar ganz bewusst ignorierst. Beim wissenschaftlichen Schreiben kommt es aber gerade auf die Unvoreingenommenheit an, d. h. dein Text muss sich nach der vorhandenen Faktenlage orientieren und nicht umgekehrt.
Finde die Primärquelle!Wichtig ist v. a., sich bei der Recherche stets darum zu bemühen, möglichst die Primärquelle zu finden. Es ist völlig in Ordnung, wenn du für die Recherche Seiten wie Wikipedia nutzt, weil die in der Regel gut geschrieben und leicht verständlich sind. Als Quellenangabe reicht "Wikipedia" aber nicht - du musst anhand der Einzelnachweise immer die Originalquelle suchen und in deinem Text auf diese verweisen. Im Zweifelsfall gilt: findest du auf Wikipedia einen Satz, der nicht durch einen Einzelnachweis belegt ist, nutze diese Information nicht, sie könnte "frei erfunden" sein! Auch bei wissenschaftlichen Papern, z. B. Reviewartikeln, solltest du immer die Primärquelle suchen. Wenn z. B. in einem Artikel ein Autor B die Arbeit eines Autors A zitiert, such anhand des Quellenverzeichnis nach der von Autor A verfassten Ursprungsquelle und zitiere diese.
Literaturverwaltung von Anfang anDamit du nicht den Überblick verlierst, ist es ratsam, von Anfang an deine Quellen übersichtlich zu verwalten mit einer Literaturverwaltungssoftware wie z. B. Citavi. Du kannst es im Netz herunterladen, in der kostenlosen Basisversion können bis zu 100 Einzelquellen pro Projekt gespeichert werden, das reicht für eine Schul- oder Hausarbeit völlig aus. Citavi wird automatisch als Add-In in Word implementiert, sodass du später beim Schreiben durch einen einfachen Mausklick die jeweilige Quelle einfügen kannst und ein stets aktuelles automatisches Quellenverzeichnis erstellt wird. Außerdem kannst du verschiedene Zitierstile auswählen. Und du kannst in Citavi zu jeder Quelle beispielsweise den Abstract abspeichern, für dich relevante Zitate aus der Arbeit oder Kommentare, die dir als Gedächtnisstütze dienen. So weißt du automatisch, wo in welcher Quelle welche Information enthalten ist oder welche Quellrn für dich möglicherweise "unbrauchbar" waren und du sparst unnötiges Nocheinmallesen.
Wo findest du nun gute Quellen?So, wie du deinen Text geschrieben hast, hast du dich scheinbar ja schon mal mit dem Thema beschäftigt. Das ist auf jeden Fall gut und eine Basis, mit der du arbeiten kannst. Aber ...
Studien haben gezeigt, dass die Umgebung des Gehirns spezielle Wachstumsfaktoren bereitstellen kann, die das Axonwachstum fördern.
Welche Studien? Wo hast du das so gelesen?
Untersuchungen haben gezeigt, dass dies durch die Aktivierung spezifischer Signalwege im Gehirn unterstützt werden kann, die die Integration und Anpassung der neuen Zellen fördern .
Welche Untersuchungen?
Studien an Tiermodellen haben gezeigt, dass transplantierte dopaminerge Neuronen in der Lage sind, synchrone Signale zu erzeugen und die dopaminerge Transmission zu stabilisieren.
Auch hier wieder: welche Studien? Woher hast du diese Information?
Du siehst also, wie wichtig es ist, deine Quellen zu finden und gewissenhaft von Beginn an zu verwalten. Du sparst dadurch eine Menge Zeit und Arbeit, weil du dann eine bestimmte Information nicht doppelt und dreifach suchen musst.
Wie findest du nun Quellen? Einmal lohnt sich ein Blick in die bereits erwähnten Einzelnachweise bei Wikipedia. Kleiner Hinweis: oft lohnt es sich, nicht nur die deutschsprachige Wikipedia zu nutzen, sondern auch die Artikel der englischsprachigen Wikipedia, da diese oft umfangreicher sind.
Eine weitere wichtige Anlaufstelle sind Datenbanken (z. B. Pubmed) und Suchmaschinen wie Google Scholar. Citavi bietet die Möglichkeit, dass du eine Quelle durch Angabe einer ISBN, ISSN oder DOI suchen und zu deinem Projekt hinzufügen kannst.
Google Scholar hat den Vorteil, dass du nach bestimmten Suchbegriffen suchen kannst und auch andere Suchkriterien auswählen kannst, z. B. einen bestimmten Publikationszeitraum oder eine Sprache. Hinweis: da Englisch nun mal die Wissenschaftssprache ist, nutze englische Suchbegriffe. Wenn du nicht so gut Englisch kannst, macht das nichts. Erstens bekommt man mit der Zeit immer mehr Übung darin und zweitens sind die Online-Übersetzungsprogramme inzwischen ganz gut. Wenn du einen Abschnitt nicht verstehst, jage ihn einfach durch einen Übersetzer. Die bieten dir auch die Möglichkeit, durch Eingabe der URL ganze Seiten schnell zu übersetzen. Das Ergebnis wird nicht immer perfekt sein, aber zumindest so, dass du dir den Inhalt ganz gut erschließen kannst.
Noch ein Hinweis: nicht immer ist ein Artikel vollständig kostenlos verfügbar, oft ist nur der Abstract frei zugänglich. Wenn deine Schule einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen und eine Lizenz gekauft hat, kannst du viele Artikel eventuell über den Schulserver vollständig einsehen oder über ein VPN auch von zu Hause aus. Weil Lizenzen teuer sind, kann es aber sein, dass deine Schule keine solche gekauft hat. In dem Fall kann es hilfreich sein, auf ResearchGate nachzuschauen, ob es den Artikel dort gibt.
Besonders wertvoll können sog. Reviewartikel sein. Das sind Übersichtsartikel, in denen die Autor:innen tu einem bestimmten Thema die bis dato vorhandene Literatur gesichtet, zusammengefasst und ausgewertet haben. Reviewartikel sind daher eine gute Möglichkeit, einen guten Überblick zu bekommen, Primärquellen zu finden und auch zu lernen, wie man Quellen sucht, bewertet und auswertet, denn im Grunde genommen ist das Schreiben einer Schularbeit nichts anderes als das Verfassen eines Reviewartikels. Hier lohnt sich dann insbesondere ein Blick in den Mezhodrn-Teil, in dem nämlich ausführlich beschrieben wird, wo die Quellen gesucht und nach welchen Kriterien sie ausgewählt wurden.