Indisches Sprichwort - Bedeutung!?
Was ist die Bedeutung von dem indischen Sprichwort ? -" Ein Sohn ist eine Zukunft, eine Tochter ein Nichts, denn sie geht in das Haus ihres Mannes. "
8 Antworten
Wurde im Erdkunde Unterricht besprochen. Wenn eine Familie in Indien eine Tochter kriegt bedeut das ihren finanziellen Ruin weil sie für die Hochzeit und den Ehemann bezahlen müssen. Das heisst wenn man einen sohn bekommt wird man mit Geld und geschenken überhäuft. Die Familie des sohnes wird reich dir der Tochter arm. Deswegen werden Mädchen auch bei der Geburt getötet. Das ist einfach Tradition.
Feather200 hat es bereits richtig gesagt: Das liegt an der Patrilokalität und an der Mitgift.
Patrilokalität bedeutet, daß ein frischverheiratetes Paar im Haus der Familie des Mannes wohnt. Die Frau zieht also also aus dem eigenen Elternhaus weg und muß sich an die „Hackordnung“ im neuen Haushalt gewöhnen. Klarerweise steht sie, zumindest am Anfang, ganz am unteren Ende der Hierarchie. Als Hausmädchen, oder so ähnlich.
Für die Familie der Frau bedeutet das: Sie müssen ihre Tochter zwar aufziehen und ernähren, am Ende kommt deren Arbeitskraft aber einer anderen Familie zugute.
Als ob das noch nicht schlimm genug wäre, kommt dann noch die Mitgift dazu. Das bedeutet, daß die Familie der Braut der Familie des Bräutigams eine Stange Geld bezahlen muß. Also verlieren sie zweimal: Das Mädchen (und ihre Arbeitskraft) verschwindet, und dafür müssen sie noch löhnen. Die Mitgift beträgt typischerweise ein bis zwei Jahreseinkommen.
Mitgift ist in Indien verboten, wird aber im ruralen Norden unter anderem Namen weithin praktiziert. In den Städten stirbt sie langsam aus, und im Süden hat es sie wohl nie so richtig gegeben.
Die Situation ist für die Eltern vieler Töchter also ziemlich aussichtslos. Deshalb werden Töchter seit Olims Zeiten benachteiligt; im Krankheitsfall wird z.B. eher für den Sohn (der bringt ja noch Mitgift) als für die Tochter ein Arzt geholt. Die Töchter wissen, daß sie für ihre Familie ein brutales Verlustgeschäft sind, und das tut natürlich auch nicht gut.
Als Krönung des patriarchalen Debakels gibt es dann noch die Mitgiftmorde. Die meisten Leute können die Mitgift für ihre Töchter nicht auf einmal bezahlen und stottern jahrelang ab. Kommt es dann zum Stocken des Geldflusses, dann wird auf die junge Frau Druck ausgeübt, damit sie ihrem Vater Beine macht. Das endet häufig im Selbstmord. Oder die Familie hilft nach, dann kann der Sohn als Witwer nochmals heiraten und nochmals kassieren.
Söhne waren für die Eltern schon immer wertvoller: Sie können körperliche Arbeit verrichten und vor allem im Alter für sie sorgen. Denn während die Tochter in das Haus ihres Mannes zieht und somit für die Eltern verloren ist, kann der Mann für brauchbaren Nachwuchs und somit den Erhalt der Familienkultur und damit für deren Zukunft sorgen.
So lassen die Chinesen sogar den weibl. Nachwuchs abtreiben, was einen starken Männerüberschuss zur Folge hat
Inder handeln genauso. Und nicht nur Abtreibungen werden vorgenommen, weibliche Neugeborene werden oft auch einfach ausgesetzt
Das stimmt zwar, doch in China ist dies besonders extrem, weil die Chinesen auf Grund der ein Kind Politik nach der Erstgeburt keine weitere Möglichkeit mehr haben, für männlichen Nachwuchs zu sorgen. Daher wählte ich dieses Beispiel.
In Indien ist es so, wenn die Tochter heiratet, muss die Familie der Familie des Bräutigams viel Geld und Schmuck mitgeben (Mitgift). Die Tochter geht dann in die Familie ihres Mannes. Deswegen wünschen sich die ärmeren Familien in Indien auch einen Sohn, weil sie dann die Mitgift erhalten und sich dadurch eine bessere Zukunft erhoffen.
Der Sohn führt den Familiennamen weiter und bedeutet damit die Zukunft der Familie. Die Tochter heiratet in eine andere Familie ein und nimmt einen neuen Namen an.
Der Sohn kann die Familie finanziell unterstützen, bzw. WIRD es so handhaben.
Die Tocher ist nur ein Kostenfaktor.
Wir haben indische Nachbarn.....
Haha. In welche Klasse gehst du ?