In die Steckdose fassen, was passiert?
Mal angenommen ich fasse mit zwei Kuperleitungen (nicht isoliert) in die Steckdose. Löst dann der RCD oder der LS Schalter aus oder keiner der beiden?
6 Antworten
Fragt sich erst einmal, von welchem Bemessungsfehlerstrom Du beim RCD sprichst. Denn es gibt RCD für den Brandschutz (100/300/500/1000 mA) und jene für den Personenschutz (10/30 mA).
Geht man von einem Körperwiderstand von 1 kΩ aus, so beträgt bei 230 V der Fehlerstrom rund 230 mA (≙ 52,9 W). Bei dieser geringen Last würde der LS-Schalter niemals auslösen.
I.d.R. sind im Haushalt Personenschutz-RCD 30 mA verbaut. Diese lösen zwischen 50 und 100 % des Bemessungsfehlerstroms aus, meistens bei etwa 70 % = 21 mA. Bauartbedingt bekommst Du zwar einen Stromschlag, allerdings liegt die Berührungsspannung bis zur Auslösung bei max. 50 V (ist jetzt etwas komplizierter zu erklären). Somit wirst Du außer einem kurzen Prickeln kaum etwas spüren.
Wenn Du allerdings im Altbau nur einen Brandschutz-RCD von 500 mA Bemessungsfehlerstrom hast, so werden weder LS-Schalter noch RCD auslösen. Dazu müsstest Du schon zwischen 57,5 und 115 W verbraten. Fazit: Du bekommst ordentlich einen gepflastert, was schnell zum Tod führen kann.
Wahrscheinlich keiner von beiden. Zuerst kriegst du einen "schönen" Stromschlag gewischt. Wenn du (viel) Glück hast, Gummisohlen hast, auf Trockenem bist und die beiden Drähte gleichzeitig mit der gleichen Hand anfasst (nicht jeden Draht mit verschiedenen Händen, damit der Strom nicht durch dein Herz geht), hast du vielleicht eine Chance. Ich würde es nicht willentlich probieren. War mir mal unwillentlich passiert.
Da löst keiner von beiden aus. Dein Überleben wäre nicht gesichert.
Zur Auslösung des Leitungsschutzschalters bräuchtest Du etwa die tausendfache Stromstärke. Und der FI-Schalter ist für Fehlerströme zuständig und nicht für die Ströme zwischen Phase und Null.
Kann nicht glauben, was ich hier alles lese... Es ist LEBENSGEFÄHRLICH!
Wenn Du viel Glück hast, berührst Du erst den N und dann den L. Damit wäre die Spannung gegen Erde (Dein Standort) fast 0V und erst mal nicht wirklich gefährlich für Dich. Es würde dann die Sicherung auslösen, da ein erheblicher Kurzschlußstrom fließt.
Erwischst Du erst den L, bist Du der Rückleiter für den Strom und bekommst voll eine gepflastert. Auch mit Fi kann so ein Stromschlag tötlich sein oder schwere Folgen haben. Der Fi verhindert zwar, das der Fehlerstrom länger ansteht, aber dennoch fließt der Strom durch Dich hindurch. Und ganz kurz kann reichen, um schäden oder den Tod herbeizuführen. Der Glaube, das ein Fi so schützt, das es nicht schlimm ist, ist falsch. Er soll im Regelfall auslösen, bevor man an eine Fehlerquelle packt. (z.B. durch indirekte Berührung über Wasser, wenn ein Kabel z.B. im Wasser liegt und schon ein Strom über Erde fließt, der nicht ausreicht, um die Sicherung auszulösen, aber bereits eine gefährliche Berührungsspannung herleitet) Wenn der Fehler aber erst eintritt, wenn Du schon beteiligt bist, schützt der Fi nicht mehr vor dem gefährlichen Stromschlag, sondern beeinflusst nur noch die Einwirkzeit.
Nachtrag: Der erste Abschnitt gilt nur, wenn die Kupferdrähte sich berühren, also einen direkten Kurzschluß verursachen. Wenn die Drähte sich nicht berühren (Egal ob in unterschiedlichen Händen oder in der gleichen Hand) ist das genauso, wie im zweiten Abschnitt. Also egal, ob Du erst N erwischst oder nicht. Dein Körperwiderstand ist zu hoch, um die Sicherung auszulösen. Und die 0V gegen Erde gilt dann auch nicht! Somit fließt auch dann ein gefährlicher Strom durch deinen Körper.
da löst der FI nicht aus, nur wenn ein Strom gegen Erde > 50 ma fließt. (bei Fehlerstumschutzschalter 50mA - Personenschutzschalter)